Blutarmut Behandlung

Vor einer Behandlung der Blutarmut muss der Arzt die Ursache der Anämie genau kennen. Durch eine Anamnese, also eine Befragung des Patienten, bekommt er oft schon wichtige Hinweise. Anschließend wird eine körperliche Untersuchung erfolgen.

Zur Diagnostik eignet sich das so genannte Blutbild. Mit Hilfe von automatisierten Zählmaschinen wird unter anderem die Anzahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), der Blutplättchen (Thrombozyten) sowie das Hämoglobin und der Hämatokrit-Wert bestimmt. Des Weiteren werden Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sowie bestimmte Hormone untersucht.

Die eigentliche Behandlung der Blutarmut erfolgt je nach Ursache:
  • Eine eventuell vorhandene Blutungsquelle muss, wenn möglich, beseitigt werden. Das geschieht in der Regel operativ.
  • Zum Ausgleich von Eisenverlusten mit dem Blut werden Eisenpräparate verordnet, die meist über Monate einzunehmen sind. Liegen Resoptionsstörungen im Magen-Darm-Bereich vor, müssen die Eisenpräparate als Injektion in eine Vene gegeben. Bei Infekt- und Tumoranämien ist die Gabe von Eisen in der Regel nicht sinnvoll.
  • Folsäure oder Vitamin B12 werden bei Bedarf zum Einnehmen oder als Spritze verordnet. Ganz wichtig ist in diesen Fällen auch eine individuelle Ernährungsberatung.
  • Führt ein Mangel an dem Hormon Erythropoetin zur Blutarmut (renale Anämie), werden blutbildende Mittel wie Epoetin alfa, Epoetin beta und Darbepoetin alpha gegeben. Deren Dosierung muss ständig an die Blutwerte angepasst werden. Die Behandlung sollte ein erfahrener Arzt überwachen. Im Verlauf dieser Anämie kann eine Blutwäsche (Dialyse) und letztendlich sogar eine Nierentransplantation notwendig werden. Das ist allerdings kaum vorherzusagen und sollte deshalb individuell mit dem Arzt besprochen werden.
  • Bei einigen Anämieformen wie der Kugelzellen- oder Sichelzellen-Anämie kann die operative Entfernung der Milz notwendig sein. Diese Patienten müssen sich nach einer Milzentnahme sehr vor Infektionen schützen. Eine entsprechenende Infektionsvorsorge wird der Arzt individuell empfehlen. Manchmal kann es möglich sein, dass der Arzt die Gabe medizinisch aufbereiteter roter Blutkörperchen verordnet.
  • Bei autoimmunen hämolytischen Anämien können unter anderem die Wirkstoffe Azathioprin, Methylpredrrisolon und Prednisolon zum Einsatz kommen.


Bei aplastischer Anämie ziehen Ärzte eine Stammzelltherapie in Erwägung. Ein Arzt kann auch Konzentrate aus medizinisch aufbereiteten roten Blutkörperchen sowie Blutplättchen verordnen, um den Mangel an diesen Blutzellen auszugleichen.