Hepatitis C - Heilung dank neuer Medikamente

Hepatitis C: Heilung mit neuen Medikamenten
Hepatitis C: Heilung mit neuen Medikamenten
Hepatitis C galt früher als unheilbar. Doch mittels neuer Medikamente liegen die Heilungschancen heute bei mehr als 90 Prozent.

Wer sich einmal mit Hepatitis C infiziert hatte, musste früher ein Leben lang mit der Viruserkrankung leben. Doch heute ist das anders. Dank neuer Medikamente, welche die Hepatitis-C-Viren direkt angreifen (DAAs), beträgt die Heilungsrate heute mehr als 90 Prozent. Dies berichtet die Deutsche Leberstiftung anlässlich des 16. Deutschen Lebertages am 20. November. „Die neuen Medikamente können viel mehr Patienten helfen, und das in viel kürzerer Zeit und mit nur sehr geringen Nebenwirkungen“, erklärt Prof. Michael P. Manns von der Deutschen Leberstiftung. Bei älteren Medikamenten dauere die Therapie mindestens ein Jahr. Mit den DAAs lasse sich Hepatitis C meist schon in acht bis zwölf Wochen heilen.

Hepatitis C – so wirken die neuen Medikamente

Seit Januar 2014 sind neue DAAs für die Behandlung der chronischen Hepatitis C in Deutschland zugelassen. Zum Teil werden sie ohne Interferon verabreicht. Sie greifen direkt in die Vermehrung des Hepatitis C-Virus ein. Die Vorteile seien ihre hohe Wirksamkeit und die geringen Nebenwirkungen. Für die Patienten angenehmer und einfacher ist es auch, dass die DAAs als Tablette meist über nur zwölf Wochen eingenommen  werden. Die bessere Verträglichkeit senke die Zahl der Therapieabbrüche deutlich, so die Leberstiftung. Zudem seien die Zahl der Folgeerkrankungen der Leber und Leberschäden niedriger. Zu erwarten sei, dass sich die Lebenserwartung der Hepatitis C-Patienten in den kommenden Jahren deutlich erhöhe, so die Leberexperten.

Hepatitis-C-Therapie: Teuer, aber effektiv

Der Nachteil ist, dass die neue Hepatitis-C-Therapie sehr teuer ist. Sie sei "wertvoller als Gold", urteilte zum Beispiel die AOK. Der Hersteller Gilead verlangte zum Beispiel 700 Euro für eine einzige Pille mit dem Wirkstoff Sofosbuvir. Über 24 Wochen summierte sich der Preis auf stattliche 100.000 Euro. Preisverhandlungen der Krankenkassen mündeten darin, dass eine Pille jetzt nur noch 488 Euro kostet. Bezahlen müssen die Krankenkassen die Therapie, denn der Gemeinsame Bundesausschuss G-BA, das höchste Gremium im deutschen Gesundheitswesen, entschied: Sofosbuvir habe gegenüber älteren Präparaten einen deutlichen Mehrwert.

Die Standardtherapie bei chronischer Hepatitis C bestand bis 2011 in der Gabe von Interferon und Ribavirin über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr. Häufig traten stärkere Nebenwirkungen auf, die nicht selten zu einem Therapieabbruch führten. Bei vielen Patienten ließen sich die Hepatitis C-Viren außerdem nicht dauerhaft beseitigen. Im Jahr 2011 wurden die ersten direkt antiviralen Medikamente, die unmittelbar in die Vermehrung des Hepatitis C-Virus eingreifen, zugelassen. Sie mussten weiterhin mit Interferon und Ribavirin gegeben werden und verursachten zahlreiche Nebenwirkungen.

Hepatitis C – Ansteckung übers Blut

Hepatitis C ist eine Infektionskrankheit, die über den Kontakt mit Blut übertragen wird. Ansteckungsmöglichkeiten sind zum Beispiel der gemeinsame Gebrauch von Spritzen oder beim Tätowieren. Eine Impfung, die vor der Ansteckung mit Hepatitis C-Viren schützt, gibt es bislang nicht. Hepatitis C geht mit einer Entzündung der Leber einher. Wird Hepatitis C nicht frühzeitig erkannt und behandelt, verläuft sie häufig chronisch. In vielen Fällen kommt es zu Folgeerkrankungen der Leber wie einer Leberzirrhose und Leberzellkrebs. Hepatitis C ist ein häufiger Grund für eine Lebertransplantation. Weltweit leiden 60 bis 105 Millionen Menschen unter einer chronischen Hepatitis C, in Deutschland sind es etwa 250.000 bis 500.000 Personen mit Hepatitis C.