Schuppenflechte Behandlung

Die ärztliche Behandlung der Schuppenflechte muss individuell auf den Patienten abgestimmt werden.

Im akuten Schub verordnet der Arzt für die äußerliche Hautbehandlung meist ein Glukokortikoid, beispielsweise Betamethason. Bei Bedarf kombiniert er dieses mit Harnstoff oder Salicylsäure, um die oberste Hornschicht der Haut aufzuweichen. Diese Hornschicht löst sich so schneller ab und das Glukokortikoid kann in tieferen Zelllagen seine entzündungshemmende Wirkung besser entfalten. Diese Behandlung sollte jedoch nicht länger als drei Wochen erfolgen.

Anschließend folgt in der Regel die äußerliche Behandlung mit einem Vitamin-D-Präparat oder mit Dithranol. Der Wirkstoff Dithranol bremst die Vermehrung der Hornzellen. Häufig wird der Wirkstoff mit Harnstoff oder Salicylsäure eingesetzt. Vitamin-D-Abkömmlinge, zu denen die Substanzen Calcipotriol und Tacalcitol gehören, hemmen die übermäßige Vermehrung der Hornzellen und fördern die Reifung bereits gebildeter Hautzellen. Ihnen wird ebenso eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben.

Der Wirkstoff Dithranol bremst die zu schnelle Vermehrung der Hautzellen. Seltener wird Steinkohlenteer angewendet. Diese Substanz wird auf der behaarten Kopfhaut eingesetzt. Steinkohlenteer wirkt entzündungs- und mikrobenhemmend. Außerdem bremst auch er die übermäßige Hautzellenvermehrung und lindert den Juckreiz. Da Steinkohlenteer krebserregende Benzpyrene enthält, sollte seine Anwendung genau überlegt sein.

Je nach Schwere der Schuppenflechte werden die Vitamin-A-Präparate Tazaroten (äußerlich) beziehungsweise Acitretin (innerlich, bei schweren Formen) eingesetzt. Auch diese kontrollieren und regulieren die Geschwindigkeit der Hornschicht-Erneuerung.

Denkbar ist bei schweren Verläufen ebenso die innerliche Anwendung von Fumarsäureestern, Ciclosporin oder Methotrexat. Sie bremsen über gezielte Eingriffe in krankhafte Immunprozesse die zu schnelle Hauterneuerung und wirken somit entzündungshemmend. Methotrexat wird meist bei begleitenden rheumatischen Beschwerden verabreicht.

Für sehr schwere Formen der Psoriasis kommt die so genannte Photochemotherapie in Frage. Dabei wird zunächst der Wirkstoff 8-Methoxypsoralen als Tablette oder äußerlich als Badelösung verabreicht. Die volle Wirkung entfaltet sich erst unter UV-A-Licht. Die Hautzellen können sich nach Einwirkung der aktivierten Substanz nicht mehr teilen.

Neuerdings werden auch künstlich hergestellte Antikörper, so genannte Biologika, bei sehr schweren Verlaufsformen der Schuppenflechte eingesetzt. Bei den Biologika handelt es sich um eine Klasse von Wirkstoffen, die auf natürlichem Wege in die Kommunikation der Zellen des Immunsystems eingreifen. Sie werden meist gentechnisch hergestellt und sind mit körpereigenen Biomolekülen weitgehend identisch.
Antikörper und Bindungseiweiße werden mit dem Ziel nachgebildet, die krankmachenden T-Zellen entweder zu zerstören, in ihrer Aktivität zu hemmen oder ihre Wirkung als Entzündungsvermittler zu neutralisieren. Durch das aufwändige Produktionsverfahren sind Biologika jedoch sehr kostenintensiv. Zu diesen Wirkstoffen gehören beispielsweise Etanercept und Efalizumab.