Schuppenflechte: Hautüberproduktion von der Kopfhaut bis zur Fußsohle
Die Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, ist eine entzündliche Erkrankung der Haut. Der Mediziner spricht von einer autoimmunen Krankheit. Das heißt, die Immunabwehr greift den Körper selbst an. Besonders belastend ist die Schuppenflechte, wenn sie an der Kopfhaut oder im Gesicht auftritt.
Autoimmunkrankheiten auf dem Vormarsch
Waren in der Vergangenheit jene Krankheiten gefährlich, die von außen kamen, haben wir es in den modernen Industrienationen zunehmend auch mit Autoimmunkrankheiten zu tun. Dazu gehören beispielsweise neben der Schuppenflechte
- Allergien,
- rheumatische Arthritis,
- rheumatisches Fieber,
- Morbus Crohn, eine Krankheit, die den Verdauungstrakt betrifft, oder
- Multiple Sklerose, die das Nervensystem degenerieren lässt.
In all diesen Fällen geht es um „den Feind von innen“: das eigene Immunsystem, das zunehmend aggressiv reagiert.
Beschleunigte Zellregeneration der Schuppenflechte auf der Kopfhaut
Im Fall der Schuppenflechte greift das Immunsystem eigene Hautzellen an. Den dadurch verursachten Wunden und Entzündungen versucht der Körper durch die Produktion neuer Hautzellen zu begegnen. Er stellt also am laufenden Band und zeitlich extrem beschleunigt immer neue Hautzellen her. Wofür er sonst einen Monat brauchen würde, vollzieht er nun in ein paar Tagen: Mit dem Ergebnis, dass sich keine herkömmliche Hautschicht mehr bilden kann.
Zu den typischen Symptomen gehören daher entzündliche Verdickungen mit kleineren Flecken oder größeren Flächen. Sie sind meist gerötet und von silbrigen Schuppen bedeckt. Oft kommt es dabei zu einem Juckreiz, der mitunter schwer auszuhalten ist. Häufig tritt die Schuppenflechte am Kopf und im Gesicht auf.
Ursachen und Therapieansätze
Die chronische Hauterkrankung „Schuppenflechte“ ist bisher nicht heilbar, wohl aber in vielen Fällen gut zu lindern und einzudämmen. Die Ursachen für Schuppenflechte an Kopfhaut und anderen Körperstellen sind bisher nicht bekannt. Eine Theorie besagt, dass zu viel Reinlichkeit in den Industrienationen zur mangelnden Auseinandersetzung des Immunsystems mit Mikroorganismen von außen führt. Dadurch würde das Immunsystem im Übermaß auf bestimmte Stoffe reagieren, die dem Körper zugeführt werden.
Andere Hypothesen beziehen den Darm mit ein sowie genetische Faktoren, die eine Grundlage der Erkrankung bilden. Man hat festgestellt, dass Kinder, deren Eltern beide unter Schuppenflechte leiden, einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, auch von der Krankheit betroffen zu sein. Das Augenmerk richtet sich zudem zunehmend auf die möglichen Auslöser. Denn nicht jeder, der die Anlagen dafür in sich trägt, erkrankt tatsächlich an Schuppenflechte.
Weiterhin werden Einflüsse wie
- Rauchen,
- übermäßigem Alkoholkonsum,
- Übergewicht,
- Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder
- Stress
im Zusammenhang mit der Schuppenflechte diskutiert. Eindeutige Ergebnisse liegen der Medizin bisher aber noch nicht vor.
Auch wenn die Meinung weit verbreitet scheint: Die Psoriasis ist keine ansteckende Erkrankung und sie wird auch nicht durch mangelnde Hygiene hervorgerufen, ganz gleich ob die Schuppenflechte an der Kopfhaut oder im Gesicht auftritt.
Verschiedene Arten von Schuppenflechte
Die entzündliche Hautkrankheit ist weit verbreitet. Man schätzt zum Beispiel, dass etwa drei Prozent der deutschen Bevölkerung an Schuppenflechte erkrankt sind. Dabei sind weltweit betrachtet vor allem Europäer betroffen, nicht aber Asiaten oder Afrikaner.
Der verbreitetste Typ von Schuppenflechte nennt sich Psoriasis Vulgaris (Typ I) und tritt meist zwischen dem 10. und 25. Lebensjahr auf. Seltener ist Typ II zu finden. Er verläuft milder und erscheint etwa zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Typisch für diese „gewöhnliche“ Schuppenflechte sind fleckenförmige Veränderungen der Haut, die sich meist an Ellenbogen und Kniescheiben, aber auch auf der Kopfhaut und im Gesicht zeigen können.
Neben der gewöhnlichen Schuppenflechte gibt es weitere Formen: Zum Beispiel eine Psoriasis, die zur Pustelbildung führt (Psoriasis Pustulosa), und eine, die die Gelenke beeinträchtigt (Psoriasis Arthritis). Beide Formen zusammen machen aber nur etwa ein Fünftel aller Erkrankungen aus.
Was kann ich gegen Schuppenflechte an der Kopfhaut und im Gesicht tun?
Auch wenn die Hauterkrankung komplex ist, lässt sich die Schuppenflechte heutzutage gut behandeln. Dafür muss mit einem Arzt eine individuelle Therapie ermittelt werden, die an drei Punkten gleichzeitig ansetzt:
- Die äußerliche Therapie arbeitet mit Cremes und Salben,
- die innerliche Therapie dagegen mit rezeptfreien oder rezeptpflichtigen Medikamenten, während
- die Lichttherapie die Bestrahlung betroffener Hautareale nutzt.
Um Stress zu vermeiden, sind auch Entspannungstechniken und -übungen wichtig, weil die Schuppenflechte für die Betroffenen oft eine psychische Belastung darstellt – gerade, wenn sie im Gesicht oder auf der Kopfhaut angesiedelt ist.
Hilft Homöopathie bei Schuppenflechte?
Für Patienten mit Schuppenflechte kann eine homöopathische Behandlung der Hautkrankheit interessant sein. Diese konzentriert sich aber nicht lokal auf die entzündeten Hautstellen, sondern verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Das bedeutet, dass der gesamte Lebenswandel, also beispielsweise auch die Ernährung und das Stresslevel des Patienten, betrachtet werden. Grundsätzlich sollte die Schuppenflechte immer unter ärztlicher Aufsicht behandelt werden.