Neurodermitis Behandlung

Eine ursächliche Behandlung und Heilung der Neurodermitis ist nicht möglich. Die medikamentöse Therapie zielt vielmehr darauf ab, die Symptome zu lindern.

Zur äußerlichen Behandlung mit Salben oder Cremes stehen verschiedene, besonders entzündungshemmende Mittel (Antiphlogistika) zur Verfügung:
  • Kortison, aus der Gruppe der Glukokortikoide, wird seit Jahrzehnten zur Behandlung der Neurodermitis eingesetzt. Der Wirkstoff unterdrückt die Überreaktion des Immunsystems und führt so zum Rückgang der Entzündung. Dadurch wird die Haut stabilisiert und der Juckreiz wird gelindert. Kortisonsalben haben im Vergleich zu innerlich angewendetem Kortison (etwa als Tabletten) sehr wenige Nebenwirkungen. Die generelle Furcht vor dem kurzfristigen Einsatz von Kortison ist bei der Salbenform also unbegründet. Est bei besonders lang anhaltender Therapie kann es jedoch zu einer Verdünnung (Atrophie) der Haut kommen. Bei der Therapie im Gesichtsbereich bei Kindern ist die Dauer der Behandlung mit Kortisonsalben daher klar eingeschränkt. Außerdem führt eine Dauertherapie mit Kortison zum Wirkungsverlust, weshalb immer wieder Therapiepausen eingelegt werden müssen. Weitere Wirkstoffe aus der Gruppe der Glukokortikoide sind zum Beispiel Amcinonid, Prednisolon, Dexamethason, Betamethason und Prednicarbat.
  • Ebenfalls juckreizlindernd wirkt das H1-Antihistaminikum Hydroxycin-dihydrochlorid.
  • In jüngster Zeit konnten mit dem Wirkstoff Tacrolimus, der gezielt auf die bei der Entzündung beteiligten weißen Blutkörperchen (T-Lymphozyten) wirkt, gute Erfolge erzielt werden. Durch die Blockierung der Ausschüttung von Botenstoffen in der Haut kommt die Entzündungsreaktion zum Erliegen. Die Hautveränderungen bilden sich zurück und der Juckreiz lässt nach. Tacrolimus-Salbe enthält kein Kortison, weshalb weder eine Verdünnung der Haut noch ein Wirkungsverlust eintritt.
  • Zinkschüttelmixturen, Teere oder Schieferöle können - auf die Haut aufgetragen - wirkungsvoll Entzündungen hemmen. Allerdings haben sie extreme kosmetische Nachteile (Konsistenz und Geruch), was ihre Verwendbarkeit im Alltag stark einschränkt.
Verläuft ein Neurodermitis-Schub sehr schwer, ist es sinnvoll, innerlich wirksame Präparate einzunehmen. Hilfreich sind auch in diesem Fall Glukokortikoide oder Ciclosporin aus der Gruppe der Immunologika.

Sind Bakterien oder Pilze Auslöser oder Ursache einer Neurodermitis begleitenden Erkrankung, ist eine Behandlung mit einem Antibiotikum angebracht.

Die Lichttherapie mit UVA- und UVB-Strahlen beeinflusst Entzündungszellen in der Haut. Sie ist eine gute Behandlungsform für Kinder.

An der Meeresküste und im Hochgebirge sind besonders wenig allergene Stoffe vorhanden. Aufenthalte, so genannte Klimatherapien, können zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome führen.