Nesselsucht Symptome

auch bezeichnet als: Urtikaria, Quaddelsucht

Die Nesselsucht (Urtikaria) ist eine Hauterkrankung mit plötzlich auftretenden juckenden Quaddeln. Sie kann akut oder chronisch auftreten. Ihr Name stammt von der lateinischen Bezeichnung der Brennnessel (Urtica). Denn die Quaddeln ähneln denen, die man durch Berühren einer Brennnessel bekommt. Eine Nesselsucht kann in jedem Alter auftreten. Sie gehört zu den häufigsten Krankheiten überhaupt. Jeder Vierte erlebt in seinem Leben mindestens einmal eine akute Nesselsucht (akute Urtikaria). Von einer chronischen Nesselsucht (chronische Urtikaria) sind hierzulande etwa eine Million Menschen betroffen.

Das charakteristische Symptom sind die heftig juckenden Quaddeln. Diese sind scharf begrenzt, erhaben und meist rötlich. Sie bilden sich innerhalb weniger Minuten und verschwinden meist nach einigen Stunden, spätestens nach einem Tag. Die Quaddeln können in der Größe variieren, von stecknadelkopfgroß bis zu wenigen Zentimetern oder flächigen Bereichen. Generell können sie an jeder Körperstelle auftauchen, die Lage wechseln oder sich über den ganzen Körper ausbreiten. Der heftige Juckreiz nimmt oft abends und nachts noch zu, er wird außerdem durch Wärme verstärkt. Typischerweise führt er dazu, dass man reibt. Dadurch fehlen bei den meisten Betroffenen ?Kratzspuren?.

Manche Menschen haben zusätzlich noch Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Gelenkschmerzen. Selten bekommt man auch Fieber (sogenanntes Nesselfieber). Eine Nesselsucht durch Nahrungsmittelunverträglichkeit wird häufig von Magen-Darm-Problemen wie Übelkeit, Erbrechen und Bauchkrämpfen begleitet.

Als Komplikation kann es zu einer schweren Verlaufsform kommen, dem sogenannten Quincke-Ödem (Angiödem). Dabei sammelt sich Flüssigkeit besonders im Gewebe unter der Haut. Hierbei schwillt typischerweise insbesondere das Gesicht massiv bis grotesk an, es bilden sich schwere Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) an den Augenlidern und Lippen, möglicherweise auch an Händen und Füßen so wie im Genitalbereich. Akut lebensbedrohlich kann dies werden, wenn der Kehlkopf anschwillt, es zu einem schweren Asthma-Anfall oder allergischem (anaphylaktischem) Schock kommt. Beschwerden sind dabei Schwindel, starker Blutdruckabfall, Herzrasen und Atemnot.

Insgesamt ist die Nesselsucht eine unangenehme, aber meist rasch vorübergehende Erkrankung. In den meisten Fällen (90 Prozent) bessern sich die anfangs starken Beschwerden innerhalb weniger Tage bis Wochen und kommen auch nicht wieder. Gerade im Kindesalter bleibt eine Nesselsucht oft ein einmaliges Geschehen, das nie wiederkehrt.

Eine Nesselsucht, die aus heiterem Himmel auftritt, wird medizinisch als spontane Nesselsucht (spontane Urtikaria) bezeichnet. Ärzte teilen die spontane Nesselsucht je nach Dauer der Beschwerden in eine akute und eine chronische Form ein. Eine akute Nesselsucht ist spätestens innerhalb von sechs Wochen ausgestanden. Bei einer chronischen Nesselsucht halten die Beschwerden länger als sechs Wochen an. Die Symptome können aber auch jahre- oder jahrzehntelang immer wiederkehrend auftreten oder dauerhaft anhalten.

Wann zum Arzt bei Nesselsucht

Wenn Sie stark rasch zunehmende Schwellungen der Haut bemerken, wie ein deutliches bis massives Anschwellen des Gesichtes, Luftnot und/oder Herz-Kreislauf-Probleme (wie Schwindel, Blutdruckabfall, Herzrasen), sollten Sie unverzüglich einen Notarzt rufen. Dies gilt auch für begleitende Magen-Darm-Beschwerden wie anhaltende Übelkeit, Erbrechen und Bauchkrämpfe. Bei Quaddeln auf der Haut, die einige Tage anhalten oder wiederkehren, sollten Sie diese durch einen Arzt untersuchen lassen.

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