Hautkrebs - das steckt dahinter

Frau beim Sonnenbad: Hautkrebsrisiko steigt durch UV-Strahlung
Hautkrebsrisiko steigt durch UV-Strahlung
Hautkrebs ist seit vielen Jahren auf dem Vormarsch. Alles über Risikofaktoren, Ursachen, Symptome und Therapien bei Hautkrebs. Außerdem: Die Unterschiede zwischen schwarzem und hellem Hautkrebs.

Inhaltsverzeichnis
Bildergalerie: Hautkrebs oder Leberfleck? Die ABCDE-Regel
Was ist Hautkrebs?
Wer erkrankt an Hautkrebs?
Was sind die Ursachen von Hautkrebs?
Was sind die Hautkrebs-Symptome?
Woran erkennt der Arzt Hautkrebs?
Wie wird Hautkrebs behandelt?
Wie stehen die Heilungschancen bei Hautkrebs?
Hautkrebs - so schützen Sie sich!

Was ist Hautkrebs?

Unter dem Begriff Hautkrebs werden mehrere Krebserkrankungen der Haut zusammengefasst. Mediziner unterscheiden den schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) und den hellen (weißen) Hautkrebs. Zwei Varianten den hellen Hautkrebses sind das Basalzellkarzinom (Basaliom, Basalzellkrebs) und das Plattenepithelkarzinom (Spinaliom, Stachelzellkrebs). Die verschiedenen Hautkrebsarten sehen unterschiedlich aus und werden auch verschieden behandelt. Auch die Heilungschancen sind nicht bei allen Hautkrebsarten gleich. Der schwarze Hautkrebs gilt als besonders aggressiv und bildet schnell Metastasen in anderen Organen. Der helle Hautkrebs entwickelt sich dagegen sehr langsam und bildet selten Metastasen in anderen Organen. Allgemein gilt: Hautkrebs ist heilbar, wenn er frühzeitig entdeckt wird.

Wer erkrankt an Hautkrebs?

Die Zahl der Hautkrebserkrankungen steigt seit einigen Jahren. Allein in Deutschland erkranken rund 18.000 Menschen jährlich neu am besonders bösartigen schwarzen Hautkrebs. Der helle Hautkrebs betrifft etwa 200 von 100.000 Bundesbürgern neu. Etwa 80 Prozent davon erkranken an einem Basalzellkarzinom, 20 Prozent am Plattenepithelkarzinom.

Besonders häufig erkranken Menschen im Alter zwischen 40 und 50 Jahren am malignen Melanom. Besorgniserregend ist,  dass immer jüngere Personen - vor allem Frauen - am schwarzen Hautkrebs erkranken. So sind auch 20-jährige Melanom-Patienten keine Seltenheit mehr. Mediziner vermuten den Grund darin, dass junge Frauen besonders häufig ins Solarium gehen, wodurch sich die Hautkrebsgefahr erhöht. Für Jugendliche gibt es deshalb seit Kurzem ein Solariumverbot.

 

Was sind die Ursachen von Hautkrebs?

Heller Hautkrebs

Die Hauptursachen sind intensive Sonnenbäder ohne ausreichenden Sonnenschutz (UV-Strahlung). Ob diese Form des Hautkrebses entsteht, hängt von der über viele Jahre aufgenommenen UV-Gesamtdosis ab. Der weiße Hautkrebs bildet sich vor allem an Hautstellen, die oft und intensiv der Sonne ausgesetzt sind (sogenannte Sonnenterrassen), zum Beispiel im Gesicht. Besonders gefährdet sind Menschen, die im Freien arbeiten oder sich in ihrer Freizeit viel in der prallen Sonne aufhalten. Aber auch Personen mit heller Haut und blonden oder roten Haaren tragen ein erhöhtes Hautkrebsrisiko.

Schwarzer Hautkrebs

Der größte Risikofaktor für das maligne Melanom ist die Anzahl der Pigmentmale, die über den Körper verteilt sind. Wer mehr als 40 Pigmentmalen oder atypischen Pigmentmale hat, besitzt ein 7- bis 15-fach höheres Risiko für schwarzen Hautkrebs.

Das maligne Melanom bildet sich zudem häufig bei Personen, die viele Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend hatten. Diese lassen das Risiko um das Zwei- bis Dreifache klettern. Bei einem Sonnenbrand wird das Erbgut der Hautzellen wird. Und diese DNA-Schäden summieren sich mit jedem Sonnenbrand. Wer vor dem 35. Lebensjahr regelmäßig ins Solarium geht, verdoppelt sein Risiko für den schwarzen Hautkrebs. Bei der Entwicklung des malignen Melanoms scheint also weniger die über viele Jahre einwirkende UV-Dosis entscheidend zu sein, sondern kurze, intensive UV-Belastungen.

Zudem tragen manche Menschen eine erbliche Veranlagung für das maligne Melanom in sich – in einigen Familien tritt der schwarze Hautkrebs gehäuft auf. Auch der Hauttyp (es gibt vier Hauttypen) spielt eine Rolle, wie gut ein Mensch die Sonne toleriert. Menschen mit hellem Hauttyp (vor allem I und II) bekommen schneller einen Sonnenbrand und bräunen langsam oder gar nicht. Oft haben diese Hauttypen rötliche oder blonde Haare und neigen zu Sommersprossen oder Sonnenflecken. Ihr Hautkrebsrisiko ist ebenfalls erhöht.

Darum ist Vorbräunen im Solarium sinnlos!
Die UV-A-Strahlung sorgt für die Bräune im Solarium, während die UV-B-Strahlung der natürlichen Sonne die Haut bräunt. Das Vorbräunen im Solarium bringt nichts, weil die Bräune vor allem durch UV-A entsteht. Ein Schutz vor UV-B-Strahlung und damit einem Sonnenbrand besteht durch die künstliche Sonne nicht. UV-Strahlen lassen übrigens auch die Haut altern.

Was sind die Hautkrebs-Symptome?

Die Hautkrebs-Symptome sind bei den verschiedenen Arten von Hautkrebs unterschiedlich.

Muttermale können ein Risiko für schwarzen Hautkrebs sein. Optisch kann ein malignes Melanom einem harmlosen Pigmentmal ähneln. Meist tritt es an Körperstellen auf, die normalerweise durch Kleidung bedeckt sind. Schwarzer Hautkrebs kann sich aber auch am behaarten Kopf, unter Finger- und Fußnägeln oder auf den Fußsohlen entwickeln.

Das Risiko, dass sich aus einem Muttermal (Leberfleck) ein bösartiger Tumor entwickelt, hängt vermutlich von der Größe des Muttermals ab. Auch die Anzahl der Muttermale ist ein Risikofaktor (Vorsicht bei mehr als 40 Leberflecken).

Mit Hilfe der ABCDE-Regel lässt sich einschätzen, ob ein Muttermal auffällig ist oder nicht:

>> zur Bildergalerie: Hautkrebs oder Leberfleck? Die ABCDE-Regel

  • Asymmetrie (A) – das Muttermal ist weder rund noch oval
  • Begrenzung (B) – das Muttermal wirkt unscharf und verwaschen
  • Colour (Farbe) – das Muttermal besitzt verschiedene Farbtöne
  • Durchmesser (D) – Muttermale mit mehr als 2 mm Durchmesser sollten beobachtet werden
  • Erhabenhet (E) - Das Muttermal erhebt sich über die Haut

Woran erkennt der Arzt Hautkrebs?

Wenn Sie eine verdächtige Stelle auf der Haut entdecken, sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen. Je früher der Hautkrebs diagnostiziert wird, umso besser ist zu behandeln. Auch die Hautkrebs-Heilungschancen steigen mit der Früherkennung. Hautärzte nutzen eine spezielle Lupe (Auflichtmikroskop, Dermatoskop), um auffällige Hautstellen und Muttermal genauer zu untersuchen. Bei einem Verdacht auf Hautkrebs wird eine Gewebeprobe entnommen (Biopsie) und feingeweblich auf Krebszellen untersucht.

Seit 1. Juli 2008 gibt es in Deutschland ein Hautkrebs-Screening. Ab dem 35. Lebensjahr übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen alle zwei Jahre die Kosten für das Screening nach Hautkrebs.

Wie wird Hautkrebs behandelt?

Die Operation ist die wichtigste Therapiesäule bei allen Hautkrebsarten! Der Hautkrebs wird chirurgisch entfernt.

Zudem prüft der Arzt, ob sich schon Metastasen in anderen Organen gebildet haben. Der schwarze Hautkrebs gilt als besonders aggressiv und bildet schnell Tochtergeschwülste. Auch aus einem Plattenepithelkarzinom können sich ab einer bestimmten Größe ebenfalls Metastasen bilden. Der Basalzellkrebs bildet keine Tochtergeschwülste.

Heller Hautkrebs

Die Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms – die aktinische Keratose - lässt sich sehr gut mit speziellen Salben und einer Lichttherapie behandeln. Bei dieser sogenannten Photodynamischen Therapie macht ein Medikament die Krebszellen lichtempfindlich. Die anschließende Bestrahlung lässt dann die Krebszellen gezielt absterben.

Bei einem Spinaliom ist die Operation die Therapie der Wahl. Ansonsten kommen eine Bestrahlung, Chemotherapie und Immuntherapie in Frage.

Beim Basalzellkrebs gibt es – zusätzlich zur Operation - weitere Therapiemöglichkeiten. Oberflächlich wachsende Basaliome werden durch Ausschabung (Kürettage), Kältetherapie (Kryotherapie), Lasertherapie oder die photodynamische Therapie behandelt. Daneben hilft auch eine immunmodulierende Therapie. Patienten cremen die Stelle mit dem Hautkrebs selbst mehrere Wochen lang mit dem Wirkstoff Imiquimod ein. Die Substanz aktiviert das Immunsystem der Haut, welches die Krebszellen gezielt angreift. Eine Chemotherapie, die im ganzen Körper wirkt, wird angewendet, wenn der Hautkrebs schon fortgeschritten ist oder sich Metastasen gebildet haben.

Schwarzer Hautkrebs

Neben der Operation kommt eine Immuntherapie mit Interferon-alpha in Frage. Interferon-alpha regt das körpereigene Abwehrsystem an, um eventuell verbliebene, nicht sichtbare Tumorzellen zu bekämpfen. Auch eine Chemotherapie und Bestrahlung sind wirksam.

Hat der schwarze Hautkrebs Metastasen gebildet, werden Antikörper als Immuntherapien eingesetzt. Beispiele sind Ipilimumab und die PD-1 Antikörper Pembrolizumab und Nivolumab. Der Wirkstoffe Vemurafinib und Dabrafenib werden bei Hautkrebs-Patienten eingesetzt, deren Melanomzelle eine bestimmte genetische Veränderung (B-RAF-Mutation) besitzt.

Wie stehen die Heilungschancen bei Hautkrebs?

Die Überlebenschance beim Hautkrebs hängen davon ab, wie frühzeitig der Krebs entdeckt wird, wie weit er sich ausgebreitet hat und ob er schon in andere Organe gestreut hat (Metastasen). Wichtig ist es außerdem, den Tumor operativ vollständig zu entfernen. Auch das erhöht die Heilungschancen. Beim Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom sind die Heilungschancen gut, auch weil sie selten Metastasen bilden.

Ist ein Melanom noch dünn und wächst nur in der Oberhaut, liegen die Heilungschancen bei 100 Prozent. Je tiefer der Tumor in die Haut eingewachsen ist, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass er Krebszellen gestreut hat.