Hautinfektionen Selbsthilfe & Vorbeugung
Bei Hautinfektionen sollte auf eine ausreichende Hygiene geachtet werden. Um die Ansteckungsgefahr gering zu halten, sind die Hände nach jedem Wundkontakt zu waschen. Feuchtwarme Umschläge (okklusive Umschläge) lassen eitrige Stellen schneller reifen und sich entleeren. Ein Ausdrücken des Eiters ist zu unterlassen, damit sich die Infektion nicht weiter ausbreitet. Das Auftragen einer so genannten Zugsalbe, zum Beispiel mit Terpentinöl oder Ichthyol, kann oftmals hilfreich sein. Außerdem stehen für die medikamentöse Behandlung folgende Medikamente zur Verfügung:
- Antiseptische Mittel wie Povidon-Iod, Chlorhexidin, Clioquinol, Ethacridinlactat und Dequaliniumchlorid hemmen das Wachstum der Krankheitserreger auf der Haut.
- Die entzündungshemmenden Mittel (Antiphlogistika) Ammoniumbituminosulfonat und helles Natriumbituminosulfonat lassen Schwellungen schneller zurückgehen. Entzündungshemmend wirken auch die Glukokortikoide Hydrocortison und Betamethason, Kamille-Tinkturen sowie die Kombination Pylolysin + Zinkoxid + Salicylsäure.
- Bei Verletzungen oder bei schlecht heilenden Wunden helfen Salben mit Zinkoxid, Arnika oder Ringelblume. Schwefel-haltige Präparate trocknen die Haut aus und fördern dadurch ebenfalls die Wundheilung.
- Geht die Infektion mit einem vermehrten Zellwachstum einher, können Mittel gegen Verhornungsstörungen eingesetzt werden. Wirkstoffe sind Salicylsäure, Essigsäure und Harnstoff (jeweils einzeln oder in Kombination).
- Um das Immunsystem bei dem Kampf gegen die Krankheitserreger zu stärken, können Extrakte aus Lebensbaumspitzen, Sonnenhutwurzel und Färberhülsenwurzel unterstützend eingenommen werden.
- Bei leichten bakteriellen Hautinfektionen ist Tyrothricin im Einsatz.
- Die Imidazole und Triazole Clotrimazol, Bifonazol, Sertaconazol und Ketoconazol werden in der Regel zur Behandlung von Pilzinfektionen der Haut, der Nägel, der Schleimhäute des Mundes und des Schambereichs eingesetzt. Sie kommen äußerlich zur Anwendung. Auch Tolnaftat steht für die Behandlung von Pilzerkrankungen zur Verfügung.
- Die Kombination Allethrin I + Piperonylbutoxid kann Hautinfektionen bekämpfen, die nach einem Befall mit Läusen auf dem Kopf auftreten.
- Juckreiz lässt sich mit Polidocanol oder Chlorphenoxamin behandeln.
Wann zum Arzt bei Hautinfektionen
Die Behandlung von Hautinfektionen erfolgt häufig durch Selbstmedikation. Ärztlicher Rat kann jedoch auch bei kleinen erkrankten Hautarealen erforderlich sein, um Narbenbildung und damit verbundene psychische Belastungen zu vermeiden.Eine ärztliche Behandlung ist notwendig bei Rötungen und Schwellungen der Haut, die sich rasch ausbreiten oder vergrößern. Zeigen sich Blasen oder Eiterpusteln, ist ebenfalls ein Arzt aufzusuchen. Das Gleiche gilt für Hautveränderungen, die von Fieber oder Schüttelfrost sowie Übelkeit und Erbrechen begleitet werden.
Bei folgenden Symptomen ist ebenfalls ärztliche Hilfe einzuholen:
- Der Betroffene hat starke Schmerzen.
- Die Durchblutung in den betroffenen Hautarealen scheint gestört zu sein. Erkennbar ist dies an einer weißen bis bläulich-schwarzen Färbung und eventuell einem Taubheitsgefühl.
- Die Hautpartie riecht unangenehm.
- Die Infektion trat nach einer Spritze oder Infusion auf.
- Der Betroffene leidet wiederholt an Hautinfektionen.