Gürtelrose Ursachen

Der Erreger der Gürtelrose ist das Varizella-Zoster-Virus. Wer zum ersten Mal mit dem Virus in Kontakt kommt, erkrankt in der Regel an Windpocken. Es ist andererseits auch möglich, dass sich trotz Erregerkontakt keine Symptome zeigen. Das Virus verbleibt aber in beiden Fällen unbemerkt im Körper. Es wandert entlang der Nervenbahnen und nistet sich an bestimmten Nervenwurzeln in einem inaktiven Zustand ein. Dort wird es vom Körper nicht als "fremd" erkannt und macht deshalb auch keine Beschwerden. Wird es später aktiviert, wandert es entlang der Nervenbahnen zur Haut zurück und löst die typischen Symptome der Gürtelrose aus. Welches Hautareal betroffen ist, richtet sich nach dem Gebiet, welches der betroffene Nerv versorgt.

Die Rückenmarksnerven im Rumpfbereich sind kaum verzweigt und versorgen jeweils rechts oder links vom entsprechenden Nervenaustrittsort ein Gebiet, das nahezu waagerecht verläuft. Da das Virus nur in diesem speziellen Hautbereich aktiv wird, sieht der typische Ausschlag wie ein "Gürtel" aus. Aus diesem Grund wird die Erkrankung Gürtelrose genannt.

Welche Mechanismen genau zu einer Aktivierung der ruhenden Viren führt, ist bisher nicht zweifelsfrei wissenschaftlich geklärt. Manche Menschen sind davon betroffen, bei anderen bleibt das Virus ein Leben lang "stumm".

Von bestimmten Faktoren ist bekannt, dass sie das Immunsystem schwächen und damit eine Virus-Aktivierung begünstigen. Dazu gehören beispielsweise:
  • Hautirritationen wie kleine Verletzungen
  • Fieber
  • schwere Infektionen, zum Beispiel Grippe
  • UV-Licht, vor allem Sonnenbrand (bereits leichtere Formen)
  • starke psychische Belastungen
  • Stress
  • Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem schwächen (zum Beispiel Kortison und Zytostatika.
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Besonders häufig betroffen sind:
  • ältere Menschen
  • privat oder beruflich stark eingespannte Personen
  • Menschen mit Immundefekten, zum Beispiel AIDS
  • Menschen nach Organtransplantationen
  • Menschen, die gerade eine schwere Erkrankung überstanden haben
Bei Personen mit chronischer Abwehrschwäche tritt die Gürtelrose oft mehrfach auf.

Erkranken Kinder an einer Gürtelrose, so kann dies auf ein geschwächtes Immunsystem hinweisen. Eine genauere Untersuchung ist unbedingt erforderlich. So können eventuell schwerere Erkrankungen, wie zum Beispiel Leukämie (Blutkrebs), frühzeitig entdeckt und behandelt werden.