Gürtelrose Behandlung

Gürtelrose-Patienten müssen so schnell wie möglich ein Medikament einnehmen, das die Vermehrung der Varicella-Zoster-Viren hemmt. Geeignetes virenhemmende Mittel sind beispielsweise Aciclovir, Valaciclovir und Famiclovir. Sie mildern und verkürzen den Krankheitsverlauf und können zusätzlich die Folgeschmerzen (postzosterische Neuralgie) verhindern. Verträgt ein Patient Aciclovir nicht oder darf dieser Wirkstoff nicht angewendet werden, kann der Arzt auf Brivudin ausweichen. Je schneller ein Herpesmittel eingenommen wird, desto besser.

Bei sehr ausgeprägter Gürtelrose kann der Einsatz von entzündungshemmenden Mitteln, wie beispielsweise Prednisolon, sinnvoll sein.

Bei stärkeren Schmerzen wird der Arzt zusätzlich Schmerzmittel verordnen. Lokal können zusätzlich auch Mittel zur örtlichen Betäubung helfen, zum Beispiel Salben oder Puder mit Benzocain oder Polidocanol.

Die manchmal Wochen und Monate nach der Abheilung noch anhaltenden Nervenschmerzen (postzosterische Neuralgie) werden in erster Linie mit nicht-opioiden Schmerzmitteln oder tri- und tetrazyklischen Antidepressiva behandelt. In schweren Fällen kann auch der Wirkstoff Gabapentin verordnet werden.

Besonders wirkungsvoll ist auch die Neuraltherapie. Dabei wird in der Regel ein örtliches Betäubungsmittel an die betroffenen Nerven gespritzt, um die Schmerzweiterleitung zu unterbrechen.

Neben der allgemeinen medikamentösen Therapie stehen alternativ die Enzymtherapie (beispielsweise mit den Wirkstoffen Bromelain und Papain) sowie ausleitende Verfahren (beispielsweise Blutegel) zur Verfügung, um langandauernden Nervenschmerzen nach dem Abklingen einer Gürtelrose vorzubeugen.