Ekzeme Selbsthilfe & Vorbeugung

Beim Kontaktekzem ist es das Wichtigste, die auslösende Substanz herauszufinden und möglichst zu meiden. Darüber hinaus stehen zur Behandlung von Ekzemen zahlreiche frei verkäufliche Medikamente zur Verfügung. Sie sollten allerdings erst nach Rücksprache mit einem Arzt angewendet werden.

Zur Abschuppung und Befeuchtung der Haut sind Mittel gegen Verhornungsstörungen wie Salicylsäure und Harnstoff geeignet. Als Hautpflegemittel können Präparate mit Fettsäuren (ungesättigt), Zinkoxid und Lebertran verwendet werden.

Zur Linderung der Beschwerden stehen mit Benzocain, Quinisocain sowie Harnstoff + Polidocanol spezielle Mittel gegen Juckreiz zur Verfügung. Auch die Glukokortikoide Hydrokortison und Betamethason-17,21-dipropionat + Salicylsäure sowie die H1-Antihistaminika Dimetindenmaleat und Dimetinden können helfen, den Juckreiz zu unterdrücken. Besonders für feuchte juckende Stellen eignen sich die Gerbstoffe synthetischer Gerbstoff, Phenol-Methanal-Harnstoff-Polykondensat und Bittersüß.

Entzündungshemmend wirken das Antiphlogistikum Bufexamac, das antiseptische Mittel Dequaliniumchlorid und Kamille-haltige Präparate. Für die Behandlung infizierter Wunden lässt sich mit Tyrothricin ein Lokalantibiotikum einsetzen. Um außerdem Schmerzen zu lindern, steht eine Kombination aus Bufexamac + basischem Bismutgallat + Lidocain-Hydrochlorid + Titandioxid zur Verfügung. Bei Pilzerkrankungen können Miconazol, Naftifin und Sertaconazol eingesetzt werden.

Um das Immunsystem für den Kampf gegen die Krankheitserreger zu stärken, sind Escherichia coli-Präparate geeignet.

Für den Alltag empfehlen sich einige Maßnahmen, um die Haut sanft und schonend zu behandeln:
  • Statt Seife oder Schaumbäder sind besser Waschcremes, Waschgele, Waschstücke (Syndet) oder Ölbäder (Sojaöl, Erdnussöl und dünnflüssiges Paraffin) zu verwenden. Seife greift den Säureschutzmantel der Haut an und trocknet dadurch die Haut verstärkt aus. Nach dem Waschen sollten Sie die Haut mit einer feuchtigkeitsspendenden neutralen Lotion eincremen.
  • Im Sommer sollten keine Parfüms oder Kosmetika aufgetragen werden. Die einzige Ausnahme sind Sonnenschutzmittel. Patienten mit sonnenempfindlichen Ekzemen sollten übermäßige Sonneneinstrahlung meiden.
  • Allergiegetestete Hautpflegeprodukte eignen sich gut für trockene, empfindliche Haut.
  • Starkes Schwitzen reizt Hautstellen mit Ekzemen zusätzlich. Luftdurchlässige Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle kann der Schweißbildung vorbeugen.
  • Beim Umgang mit hautreizenden Stoffen sind am besten Plastikhandschuhe und darunter Baumwollhandschuhe zu tragen.
  • Neue Kleidungsstücke sollten vor dem ersten Tragen immer gewaschen werden.
Zur Vorbeugung von Neurodermitisschüben bei bestehender Erkrankung gelten zusätzliche Maßnahmen:
  • den Kontakt mit Tierhaaren meiden
  • den Aufenthalt in einer rauchfreien Umgebung wählen
  • Wolle nicht direkt auf der Haut tragen
  • Bettbezüge mit niedriger Hausstaubmilbenkonzentration benutzen.
Um Neugeborene bestmöglich vor einer Allergie zu schützen, ist Muttermilch ein geeignetes Mittel. Es ist bewiesen, dass Stillen - ohne zusätzliches Zufüttern - in den ersten sechs Lebensmonaten das Auftreten von Allergien und atopischen Ekzemen verringern kann. Ist bei einem Säugling bereits eine Allergie aufgetreten, sollte er allergenarme Nahrung bekommen.

Wann zum Arzt bei Ekzeme

Wenn sich die Beschwerden bei einem Ekzem nach zwei bis drei Tagen nicht bessern, sollte man zu einem Arzt gehen. Wird die Hauterscheinung von starkem Juckreiz begleitet, ist ebenfalls ein Arztbesuch anzuraten. Das gleiche gilt für eitrig entzündliche Blasen- und Pustelbildung.

Kinder sollten bei Verdacht auf ein Ekzem so bald wie möglich von einem Arzt untersucht werden. Das gilt auch für Erwachsene, wenn das Ekzem sehr groß ist, sich am Auge befindet oder einen schmierigen Belag hat.