Fremdkörper im Hals: Ursachen und Behandlung

Fremdkörper im Hals sind sehr unangenehm.
Der bekannte Kloß im Hals ist nicht nur sprichwörtlich zu verstehen. Manchmal hat man wirklich das Gefühl, im Hals sitze etwas fest. Das kann tatsächlich ein Fremdkörper sein, hin und wieder steckt auch etwas anderes dahinter.

Berichtet ein Patient von einem Kloß im Hals, spricht der Mediziner vom Globussyndrom. Gemeint ist das Gefühl, einen Fremdkörper im Hals stecken zu haben. Die Betroffenen können zwar schlucken, es bereitet ihnen aber meist Schmerzen, und ihre Atmung ist teilweise erschwert. Hinzu kommen Hustenreiz und der Zwang, sich häufig zu räuspern. Die Ursachen für die vorliegenden Symptome sind vielfältig.

Fremdkörper im Hals: Ärger mit Gräte & Co.

Zunächst einmal muss geklärt werden, ob tatsächlich ein Fremdkörper im Hals steckt. Das wird mittels Röntgenbild oder im Rahmen einer Kernspintomographie (CT) überprüft. Auch eine Magenspiegelung oder Ultraschalluntersuchung hilft bei der Diagnostik.

Gerade Kinder verschlucken nicht selten Gegenstände wie Lego-Steine oder anderes Spielzeug. Diese müssen natürlich entfernt werden.

Ein Klassiker bei Alt und Jung ist die Gräte im Hals. Gräten sind, ähnlich der menschlichen Rippen, dünne Knochen eines Fisches. Sie sind gerade einmal wenige Zentimeter groß, haben aber spitze Enden. Sie bestehen hauptsächlich aus Kalk und können im Magen problemlos zersetzt und ausgeschieden werden. Beim Essen kann eine Gräte jedoch in der Speiseröhre stecken bleiben. Als Folge treten Schluckbeschwerden und Schmerzen auf. Eine Erstickungsgefahr besteht in der Regel dadurch nicht. Das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, entsteht eher dadurch, dass die Betroffenen panisch werden und stark husten.

Gräte im Hals – was tun?

Zunächst kann man versuchen, die Gräte im Hals zu lösen, indem man viel trinkt, wahlweise auch Sauerkraut oder Brot isst. Die Gräte soll sich dabei im Speisebrei verfangen und mit in den Magen rutschen. Auch ein kräftiger Schlag auf den Rücken kann helfen. Bleibt die Gräte in der Speiseröhre sitzen, muss sie vom Arzt mit einer speziellen Pinzette entfernt werden.

In sehr seltenen Fällen durchbohrt eine Gräte die Seitenwand der Speiseröhre. In angrenzenden Organen oder Adern können dadurch Schäden entstehen. Auch kann sich an der Einstichstelle eine Entzündung oder ein Abszess entwickeln. Dann wird meist Antibiotikum verabreicht; unter Umständen ist eine Operation notwendig.

Erste Hilfe bei Fremdkörpern im Hals

Hat jemand einen Gegenstand verschluckt, empfiehlt das Deutsche Rote Kreuz wie folgt vorzugehen:

Der Betroffene beugt sich möglichst weit vor, während eine andere Person ihm von hinten kräftig mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter schlägt.
Alternativ kann sich der Betroffene die Finger in den Hals stecken, um einen Würgereiz auszulösen.

Wenn sich der Fremdkörper im Hals nicht löst und Atemprobleme oder gar Atemstillstand auftreten, rufen Sie umgehend einen Notarzt!

Engegefühl im Hals: Weitere Ursachen

Nicht immer ist tatsächlich ein Fremdkörper im Hals der Grund für das Globussyndrom. Beispielsweise kann eine allergische Reaktion zu einem Engegefühl in der Speiseröhre führen. Auch Zysten, Fisteln oder ein Tumor fühlen sich mitunter wie ein Kloß im Hals an. Die Behandlung ist je nach Krankheitsbild sehr unterschiedlich.

Weitere Gründe für das Globussyndrom sind:

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Begleiten Symptome wie Unruhe, Zittern, Schwitzen, Durst und Hungerattacken das Kloßgefühl, können Schilddrüsenprobleme der Grund sein. Ein Arzt stellt die eindeutige Diagnose und verschreibt dann meist eine medikamentöse Therapie.

Psychosomatische Gründe für Fremdkörpergefühl im Hals

In manchen Fällen ist das Gefühl, einen Fremdkörper im Hals stecken zu haben, rein psychosomatisch. Stress oder psychische Erkrankungen wie eine Depression lösen die Symptome aus. Liegt keine organische Ursache vor, spricht man auch vom Globus hystericus. Die Beschwerden sind jedoch die gleichen: Die Patienten klagen über Schmerzen beim Schlucken, erschwerte Atmung und den Drang, zu husten oder sich zu räuspern. Oft ist das Kloßgefühl der körperliche Ausdruck von Ängsten. In diesen Fällen kann eine Psychotherapie angeraten sein.