Spaßartikel „Senioren-Sex“: Tipps für den späten Liebesgenuss

Glückliches, älteres Pärchen beim Spazierengehen: Wie es mit dem Liebesspiel im Alter klappt.

Den einen reicht kuscheln, die anderen schlafen sowieso längst in getrennten Betten, wieder andere Paare haben den besten Sex ihres Lebens jenseits der 70. Eines ist klar: Die eine Sexualität im Alter gibt es nicht. So unterschiedlich die sexuellen Bedürfnisse in jungen Jahren sind, so verschieden gehen Menschen mit dem Thema Erotik um, wenn der Körper altert und die Liebe vielleicht nicht mehr so neu ist wie am ersten Tag. Wir empfehlen, die „Mission Beischlaf“ im Alter mit einer gehörigen Portion Humor anzugehen – und zeigen Ihnen die häufigsten Stolperfallen und wie Sie mit diesen umgehen.

Die Verfallserscheinungen annehmen und sie umgehen

Diabetes, Blasenschwäche, Gelenkkrankheiten, Herz-/Kreislauferkrankungen und viele weitere Beschwerden treten vor allem im fortgeschrittenen Alter auf. Die meisten dieser chronischen Alterskrankheiten sind naturgemäß Feinde einer spontanen und störungsfreien Sexualität. Wenn die Blase sich plötzlich während des Liebesspiels entleert oder der Geschlechtsverkehr wegen starker Schmerzen in der Hüfte nicht mehr klappt, ist dies natürlich abtörnend und ärgerlich. Was also tun? Schlagen Sie Ihrem Partner vor dem nächsten Mal doch Folgendes vor:

  • Gehen Sie bei Blasenschwäche, wenn möglich, vor dem Sex auf die Toilette. Eine wasserdichte Unterlage verhindert, dass eventuell doch austretender Urin und (praktischerweise auch andere austretende Flüssigkeiten) in die Matratze gelangen.
  • Nutzen Sie die biologische Uhr aus. Morgens ist der beste Zeitpunkt für Sex, da hier der Testosteron-Spiegel des Mannes am höchsten ist. Optimalerweise sind Sie Rentner und haben sowieso keinen Zeitdruck und können sich mit einem gemütlichen Frühstück einstimmen.
  • Wandeln Sie Sexstellungen bei Gelenkbeschwerden ab. Eine veränderte Form der Missionarsstellung, bei der die Frau auf einem Tisch liegt – gepolstert natürlich – und der Mann vor ihr steht, ist für beide schonend.
  • Liebe Frauen, übernehmen Sie bei Herzproblemen Ihres Mannes doch mal den aktiven Part. Sex stellt zwar entgegen weitverbreiteter Gerüchte keine übermäßige Belastung des Herzens dar. Dennoch kann es nicht schaden, wenn der Herz-Patient ein wenig mehr genießen darf. Übrigens: Beim Aufstehen aus dem Bett sterben 10-mal so viele Patienten, wie beim Sex selbst.

 

Wird der Penis nicht mehr steif oder hält die Erektion nicht ausreichend lange an, um sexuelle Befriedigung zu erreichen, sollten Sie sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen. Einige der genannten Alters-Krankheiten wie Diabetes können der Auslöser einer Erektilen Dysfunktion sein und sollten behandeln werden.

Den Appetit auf Sex wecken

Forscher und selbsternannte Sexperten sind sich zudem einig: Grund dafür, dass so viele reifere Paare auf Sex verzichten sind nicht nur körperliche Beschwerden. Recht häufig sei zu beobachten, dass vor dem naturgemäßen Verfall der Verlust an sexuellem Appetit stehe. Wer „jahrelang dasselbe Gericht, angerührt in derselben Soße täglich aufgetischt“ bekäme, hätte irgendwann kein Verlangen mehr danach, meint zum Beispiel der Buchautor George Belham. Um den Appetit auf Sex im Alter zu wecken, hilft Folgendes:

  • Sprechen Sie mit Ihrem Partner nicht wie mit Ihren Enkeln! Worte wie Schnuckelputz und Schlüppi mögen zwar auf dem Spielplatz gut rüberkommen, im Bett verderben sie aber jede Erotik.
  • Seien Sie nicht beleidigt, wenn das Blut Ihres Partners nicht schon beim Anblick Ihres nackten Körpers in Wallungen gerät. Helfen Sie lieber durch sanfte Berührungen und ernstgemeinte Komplimente nach.
  • Zahnprothesen, vor dem Küssen oder dem Gang ins Bett herausgenommen, erweisen sich als Potenz-Killer schlechthin. Besorgen Sie sich eine starke Haftcreme oder entfernen Sie Ihr künstliches Gebiss nicht im Beisein des Partners.
  • Nehmen Sie sich Zeit zur Körperpflege. Obwohl Sie Ihr Partner/Ihre Partnerin sicherlich auch für Ihre inneren Werte liebt, sollten Sie ab und zu Ihre Nasenhaare stutzen oder im Ohr nach dem Rechten sehen.
  • Frottee-Schlafanzüge mögen zwar bequem sein, für einen Krankenhaus-Aufenthalt sind sie sicher eine gute Wahl. Wenn Ihr Partner jedoch noch nicht blind ist, hilft ein fesches Negligé der Erotik sicher mehr auf die Sprünge. 
  • Schauen Sie an sich herunter! Wenn Sie Ihr Geschlechtsteil nicht mehr sehen können, haben Sie wahrscheinlich ein paar Kilos zu viel auf den Hüften. Haben beide das gleiche Problem, passt die Löffelchen-Stellung prima. Keiner der beiden muss das Gewicht des anderen tragen.

Diese Tipps sollten vor allem als Ermutigung verstanden werden, im Alter sexuell aktiv zu sein. Zudem hilft es der Beziehung, wenn Ihr Partner Sie sexuell appetitlich findet: Einen sexuell attraktiven Menschen lügt man weniger oft an.

Vorteile des reifen Liebesspiels

Haben Sie auch jenseits der 70 noch regelmäßig Geschlechtsverkehr, hat dies einige Vorteile gegenüber Sex in jungen Jahren. Zum Beispiel entfällt die Sorge über eine ungewollte Schwangerschaft und die Frage nach der Verhütung. Sex kann spontaner und mit weniger Vorbereitungsaufwand erlebt werden. Ältere Männer leiden zwar öfter an den Symptomen von Erektiler Dysfunktion, erleben aber weniger häufig vorzeitige Samenergüsse. Das reife Liebesspiel kann deshalb intensiver und länger sein. Darüber hinaus kann eine langjährige, vertrauensvolle Partnerschaft von dem Druck entbinden, bei jedem Geschlechtsverkehr unbedingt einen Orgasmus haben zu müssen. So wird Sex eher als Liebesbeweis, denn als körperliche Höchstleistung verstanden.