Der Penis wird nicht steif: Symptome einer Erektionsstörung

Symptom einer Erektionsstörung ist der schlaffe Penis, hier symbolisiert durch eine krumme Gurke.

Eine Erektion kann bei Männern an den unterschiedlichsten Orten auftreten. Das beste Stück wird nämlich nicht nur bei Berührung steif, sondern bereits beim Gedanken an Sex. Und diese Gedanken können nicht nur zu Hause entstehen, sondern im Freibad, beim Sport oder auf der Arbeit im Kopf umherschwirren. Was aber tun, wenn es plötzlich nicht mehr klappt mit der Erektion? Wenn der Penis auch beim erotischsten Liebesspiel nicht steif wird? Wir verraten Ihnen, wann Sie zum Arzt gehen sollten und zeigen Ihnen die Symptome einer „echten“ Erektionsstörung, auch Erektile Dysfunktion genannt.

Die Symptome einer „echten“ Erektionsstörung

Wenn es im Bett nicht klappt, scheint die Angelegenheit klar zu sein: Impotenz, beziehungsweise Erektionsstörung! Doch so einfach ist es nicht mit der Diagnose. Zum einen verbergen sich hinter dem früher gebräuchlichen Begriff „Impotenz“ verschiedene Sexualstörungen, die dazu führen können, dass der Geschlechtsverkehr nicht funktioniert. Zum anderen bedeutet ein einmaliges Unvermögen zur Erektion nicht gleich, dass Sie an Erektiler Dysfunktion leiden. „Echte“ Erektionsstörungen liegen dann vor, wenn ein Mann innerhalb von sechs Monaten bei etwa 70 Prozent der versuchten Geschlechtsverkehre keinen Erfolg hat, weil

  • er keine ausreichende Erektion bekommt oder
  • diese nicht lange genug anhält, um sexuelle Befriedigung zu ermöglichen.

Erektionsstörungen können langsam oder plötzlich einsetzen, was meist davon abhängt, ob eine körperliche oder psychische Ursache dahintersteckt. Wird der Penis hingegen nur manchmal nicht steif, ist dies noch kein Grund zur Sorge. Stress, Krankheit oder unausgesprochene Dinge in der Partnerschaft können zeitweise zu Problemen mit der Erektion führen.

 

Weitere Symptome einer „echten“ Erektionsstörung können verminderte sexuelle Lust (Libido) sein. Allerdings haben nicht alle Männer mit Erektionsstörungen einen verminderten Drang nach Sexualität. Viele leiden auch darunter, dass der Penis nicht steif wird, weil sie ein großes sexuelles Verlangen verspüren. Die exakte Beschreibung dieses Krankheitsbilds ist jedoch schwierig, weil jeder Mensch ein anderes sexuelles Empfinden hat.

Abgrenzung zu anderen sexuellen Störungen

Nicht immer steckt hinter der Flaute im Bett eine echte Erektile Dysfunktion. Der Geschlechtsverkehr ist physiologisch betrachtet ein komplexer Prozess, der einerseits intakte Blutgefäße, Nerven und einen ausgeglichenen Hormonhaushalt voraussetzt. Andererseits müssen emotionale Bedingungen erfüllt sein: Wer sich unwohl in seiner Haut, nicht akzeptiert oder zu wenig geliebt fühlt, kann Probleme beim Geschlechtsverkehr bekommen. Sexualität ist also auf vielen Ebenen anfällig für Störfaktoren. Mediziner unterscheiden deswegen neben der Erektilen Dysfunktion weitere sexuelle Erkrankungen und Störungen beim Mann:

  • (angeborene) Anomalien der Geschlechtsorgane
  • Verkrümmung des Penis (Induratio penis plastica)
  • Ejakulationsstörungen (zum Beispiel vorzeitiger oder verzögerter Samenerguss)
  • verminderte Libido
  • psychosexuelle Störungen
  • Entzündung der Eichel (Balanitis)
  • Störungen des Orgasmus (zum Beispiel die Unfähigkeit, zum sexuellen Höhepunkt zu kommen)
  • Vorhautverengung (Phimose)

Die genannten Beschwerden zeigen meist andere Symptome wie eine Erektionsstörung, können aber ähnliche Ursachen haben. Zum Beispiel leiden Männer mit Erektionsstörungen durch Stress häufig auch an Orgasmusstörungen oder verminderter Libido. Umgekehrt gibt es Auslöser für Erektionsstörungen wie Prostata-Operationen, die zwar dazu führen, dass der Penis nicht steif wird, aber eine normale Ejakulation (Samenerguss) ermöglichen. Eine genaue Diagnose ist deshalb für das weitere Vorgehen essentiell.

Testen Sie sich!

Die Symptome einer Erektionsstörung kommen Ihnen bekannt vor? Machen Sie den Selbsttest und finden Sie heraus, ob Sie an einer Erektilen Dysfunktion leiden. 

Symptome einer Erektionsstörung deuten: Der Besuch beim Arzt

Da die scheinbar natürlichste Sache der Welt durch eine Vielzahl an Erkrankungen getrübt werden kann, sollten Sie die Diagnose einem Arzt überlassen. Für die Untersuchung von Erektionsproblemen eignet sich ein erfahrener Urologe oder Androloge. Dieser wird zunächst ein ausführliches Gespräch (Anamnese) mit Ihnen führen. Fragen des Arztes können zum Beispiel die Häufigkeit, den Schweregrad oder das erstmalige Auftreten der Erektionsstörungen betreffen. Im Anschluss an die Anamnese findet je nach Bedarf

  • eine körperliche Untersuchung von Unterbauch, Penis, Hoden und Prostata,
  • eine Blutabnahme oder
  • eine Ultraschalluntersuchung des schlaffen und versteiften Penis statt.

Die gute Nachricht: Die Diagnose einer Erektilen Dysfunktion wird von den Krankenkassen bezahlt und ist keine individuelle Gesundheitsleistung. Betroffene Männer sollten deshalb den Gang zum Arzt nicht scheuen, auch wenn die Symptome der Erektionsstörung sie in ihrer Lebensqualität nicht beeinträchtigen. Manchmal stecken ernste Erkrankungen wie Arteriosklerose oder Parkinson dahinter, wenn der Penis nicht steif wird. Diese sollten auf jeden Fall behandelt werden.