Eisenmangel - das steckt dahinter
Inhaltsverzeichnis
Eisenmangel - 7 Tipps, die Sie schützen!
Was ist ein Eisenmangel?
Wer ist von Eisenmangel betroffen?
Eisenmangel bei Vegetariern
Was sind die Eisenmangel-Symptome?
Was sind die Ursachen des Eisenmangels?
Wie viel Eisen braucht der Körper täglich?
Wie wird ein Eisenmangel behandelt?
Was ist ein Eisenmangel?
Eisen ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das Menschen über die Nahrung aufnehmen müssen. Der Körper kann Eisen nicht selbst herstellen. Der menschliche Organismus benötigt Eisen vor allem, um den roten Blutfarbstoff Hämoglobin herzustellen. Dieser ist für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich. Auch bei der Energieversorgung der Zellen, dem Aufbau der Erbsubstanz DNA und der Abwehr von Viren und Bakterien spielt Eisen eine wesentliche Rolle.
Bei einem Eisenmangel ist das Gesamteisen im Körper vermindert. Eine Blutarmut durch Eisenmangel – die sogenannte Eisenmangelanämie - liegt vor, wenn die Hämoglobinkonzentration aufgrund des Eisenmangels unter bestimmte Normwerte absinkt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO beträgt dieser Wert 12 g/dl für Frauen und 13 g/dl für Männer.
Wer ist von einem Eisenmangel betroffen?
Der Eisenmangel ist eine der häufigsten Mangelerkrankungen bei Menschen. Experten schätzen, dass weltweit etwa 600 Millionen Menschen an einem Eisenmangel leiden. In Europa sind fünf bis zehn Prozent betroffen, bei Frauen im gebärfähigen Alter sind es mit 20 Prozent doppelt so viele. Auch Säuglinge und Kleinkinder leiden oft unter einem Eisenmangel. Vier bis acht Prozent der Jugendlichen zwischen dem 13. und 15. Lebensjahr sind von einem Eisenmangel betroffen. Meist liegt bei ihnen ein Mangel an gespeichertem Eisen vor. Mit rund 80 Prozent ist der Eisenmangel die Ursache einer Blutarmut (Anämie).
Eisenmangel bei Vegetariern
Vegetarier können eine ausreichende Eisenzufuhr erreichen, auch wenn sie kein Fleisch essen. Sie sollten eisenreiche Nahrungsmittel wie Gemüse, Obst, Getreide (Vollkorn!), Sauerteigbrot sowie Nüsse, Samen und Soja verzehren. Studien zeigten, dass Vegetarier nicht häufiger als der Bevölkerungsdurchschnitt unter Eisenmangel leiden – vorausgesetzt, sie konsumieren die richtigen Lebensmittel.
Vegetarier sollten außerdem Vitamin C, Zitronensäure oder Milchsäure mit der Nahrung aufnehmen, da sie die Eisenaufnahme aus Pflanzen steigern können. Auch das Einweichen oder Keimen von Getreide und Hülsenfrüchten fördert die Eisenaufnahme im Körper.
Was sind die Eisenmangel-Symptome?
Bei einem Eisenmangel laufen bestimmte Stoffwechselprozess im Körper nicht mehr richtig ab. Und dies äußert sich in verschiedenen Eisenmangel-Symptome. Die wichtigsten sind:
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Schwindel
- Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche
- Blässe
- Haarausfall
- Kopfschmerzen
- brüchige Nägel, eingerissene Mundwinkel (Rhagaden)
- geringe Belastbarkeit, körperliche Leistungsschwäche
- Anfälligkeit für Infektionen
Ein Eisenmangel lässt sich anhand einer Blutuntersuchung feststellen. Bestimmt wird unter anderem der Wert des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin.
Was sind die Ursachen des Eisenmangels?
Der Eisenmangel entsteht, wenn es ein Ungleichgewicht zwischen der Eisenaufnahme und dem tatsächlichen Eisenbedarf gibt. Der Betroffene nimmt entweder mit der Nahrung zu wenig Eisen auf, er hat einen gesteigerten Eisenbedarf oder er verliert zu große Mengen an Eisen. Meist liegt die Ursache des Eisenmangels in einem vermehrten Verlust oder Verbrauch. Ein Eisenmangel entwickelt sich schrittweise. Zunächst greift der Körper auf das gespeicherte Eisen (Speichereisen) zurück. Sind diese Reserven erschöpft, wird die Blutbildung beeinträchtigt.
Der Körper verliert das Spurenelement Eisen täglich über den Stuhl, Urin und durch das Schwitzen. Frauen verlieren Eisen außerdem durch die Menstruation (täglich ca. ein bis drei Milligramm Eisen). Jugendliche in der Wachstumsphase und Schwangere haben einen erhöhten Eisenbedarf. Die Plazenta und Gebärmutter müssen zusätzlich mit Eisen versorgt werden und das Ungeborene legt eigene Eisenspeicher an.
Häufige Ursachen des Eisenmangels sind:
- Blutverlust, z.B. durch Hernien, Magen-Darm-Geschwüre, Polypen, Krebserkrankungen im Magen-Darm-Trakt, chronische Entzündungen, starke Menstruation, häufige Blutspende, Dialyse
- Erhöhter Eisenbedarf, z.B. Schwangerschaft, Wachstumsphase, Hochleistungsport
- Verminderte Eisenaufnahme, z.B. durch nicht ausgewogene Ernährung, Glutenunverträglichkeit (Zöliakie), chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Wie viel Eisen braucht der Körper täglich?
Eisen ist nicht gleich Eisen! Aus tierischen Lebensmitteln kann ein Mensch Eisen zwei- bis dreimal besser aufnehmen als aus Obst und Gemüse. Pflanzliches Eisen ist meist fest gebunden und liegt in dreiwertiger Form (Fe3+) vor. Es muss erst in das zweiwertige Eisen (Fe2+) umgewandelt werden, damit ist für den Körper nutzbar wird. In tierischen Produkten liegt das Eisen schon in der zweiwertigen Form vor.
Nicht benötigtes Eisen speichert der Körper als Ferritin. Sind die Ferritinspeicher gefüllt, wird Eisen als Hämosiderin gespeichert. Bei Bedarf kann der Organismus das Eisen so schnell mobilisieren.
Eine ausgewogene Ernährung reicht normalerweise aus, um den täglichen Eisenbedarf zu decken. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine Eisenzufuhr von einem Milligramm pro Tag. Ein Mensch muss aber deutlich mehr Eisen aufnehmen, weil er nur etwa 10 bis 15 Prozent des Eisens in der Nahrung tatsächlich verwerten kann. Die tägliche Zufuhr von einem Milligramm
Eisen lässt sich über die Aufnahme folgender Mengen erreichen:
- Kinder zwischen 8 und 10 Milligramm Eisen täglich
- Jugendliche und Erwachsene zwischen 10 und 15 Milligramm pro Tag.
- Schwangere 30 Milligramm täglich.
- Stillende 20 Milligramm pro Tag.
Wie wird ein Eisenmangel behandelt?
Als erstes versuchen Ärzte, die Ursache des Eisenmangels festzustellen und zu therapieren. Frauen mit einer starken Menstruation, die mit einem erhöhten Eisenverlust verbunden ist, kann die Einnahme eines hormonellen Verhütungsmittels (z.B. Pille) helfen – es schwächt die Blutung ab. Bei Blutungen durch Geschwüre oder Krebs hilft ein chirurgischer Eingriff. Eine schwere Blutarmut aufgrund von Eisenmangel (Eisenmangelanämie) lässt sich mit einer Bluttransfusion behandeln.
Eisenpräparate füllen die Eisenspeicher wieder auf. Sie sind als Tabletten, Brausetabletten, Kapseln, Tropfen oder Saft erhältlich. Fruchtsäfte und Vitamin C erhöhen die Eisenaufnahme. Eisenpräparate sollten Sie aber nicht „auf eigene Faust“, sondern immer in Absprache mit dem Arzt einnehmen. Zu hoch dosierte Eisenpräparate können Vergiftungserscheinungen auslösen.