Yin- oder Yang-Typ?

Wir alle tragen beide Pole in uns. Die meisten Menschen tendieren mehr zu einem der Pole. Insgesamt strebt die chinesische Heilkunde einen Ausgleich der Gegensätze an, denn gesund sind wir nach der chinesischen Lehre, wenn in uns die Gegensätze Yin und Yang harmonisch zusammenwirken.

Wenn Sie eher eine lebhafte und extrovertierte Person sind, sind Sie ein Yang-Typ. Das bedeutet: Bei der Behandlung, beispielsweise mit Akupressur, sollte der Yin-Aspekt angeregt werden und bei der Auswahl von Lebensmitteln sollten Sie eher zu „kalten“ Speisen greifen. „Kalt“ und „erfrischend“ sind nach der chinesischen Ernährungslehre beispielsweise Reis, Joghurt, Äpfel und Pfefferminztee.

Sind Sie eher ruhig und träge? Dann sind Sie ein Yin-Typ. Bei der Behandlung und auch bei der Ernährung können Sie sich ein wenig mehr Hitze in den Körper holen. Die chinesische Ernährungslehre rät bei Yin-Überschuss beispielsweise zu Fleischgerichten, Haferflocken oder Gemüsen wie Lauch und Zwiebel.

Naturphilosophie

Im 4. Jh. v. Chr. entwickelte sich in China unter Zou Yan eine naturphilosophische Schule, die das im Kosmos waltende dualistische Prinzip mit den Polen Yin und Yang benannte. Die chinesische Philosophie strebt einen Ausgleich dieser Gegensätze an. Wie der britische Philosoph Bertrand Russell es ausdrückte: „Yang ist die Dynamik auf Kosten der Stabilität, Yin ist die Harmonie auf Kosten des Fortschritts.“