Brustkrebs - das steckt dahinter

Frau mit Hand auf Brust: Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen
Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen
Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Alles über Risikofaktoren, Symptome, Therapien und Heilungschancen bei Brustkrebs.

Inhaltsverzeichnis
Bildergalerie: Brustkrebs - 6 Warnzeichen, die Sie ernst nehmen sollten!
Was ist Brustkrebs?
Wer ist von Brustkrebs betroffen?
Was sind die Brustkrebs-Symptome?
Was sind die Risikofaktoren für Brustkrebs?
Wie wird Brustkrebs diagnostiziert?
Wie wird Brustkrebs behandelt?
Wie stehen die Heilungschancen bei Brustkrebs?
Wie kann man Brustkrebs vorbeugen?

Was ist Brustkrebs?

Brustkrebs entsteht, wenn sich das Erbgut einer einzigen Zelle in der Brust verändert und diese zur Krebszelle wird. Sie teilt sich ungebremst, bis schließlich Millionen von Tunorzellen zu einem bösartigen Knoten in der Brust anwachsen.

Der häufigste Brustkrebstyp (ca. 80 Prozent) ist das duktale Mammakarzinom. Der Brustkrebs entsteht in den Milchgängen. Seltener entwickeln Frauen ein lobuläres Mammakarzinom (ca. 5 bis 15 Prozent), bei dem der Brustkrebs in den Drüsenläppchen entsteht. Noch seltener ist der entzündliche (inflammatorische) Brustkrebs, der als besonders aggressiv gilt.

Etwa 50 Prozent der Brusttumoren treten bei Frauen im oberen äußeren Bereich der Brust auf, ca. 15 Prozent bilden sich im inneren oberen Bereich (siehe Grafik). Der Grund ist, dass dort das meiste Drüsengewebe sitzt. Seltener entsteht Brustkrebs an der Innenseite der Brust. Die linke Brust ist etwas häufiger betroffen als die rechte.

Brustkrebs: So entsteht er, in diesem Bereich der Brust entwickelt er sich am häufigsten
Brustkrebs: So entsteht er, in diesem Bereich der Brust entwickelt er sich am häufigsten

Vorstufen von Brustkrebs sind das duktale Karzinoma in situ (DCIS, in den Milchgängen) und lobuläre Neoplasien (LN, in den Drüsenläppchen). Die LN umfassen alle atypischen Zunahmen von Zellen in den Drüsenlappen (lobulären Hyperplasien) bis zum lobulären carcinoma in situ (LCIS).

Die meisten Brustkrebstypen wachsen unter Hormoneinfluss (hormonempfindlicher Brustkrebs). An der Oberfläche der Krebszellen sitzen Andockstellen (Rezeptoren) für die Hormone Östrogen (ER) und Progesteron (PgR). Auch der HER2-Rezeptor spielt eine Rolle (HER2neu-positiver Brustkrebs). HER2 steht für humaner epidermaler Wachstumsfaktor Rezeptor Nummer 2. Über diesen Rezeptor werden Signale von der Zelloberfläche wie über eine Art Antenne an das Zellinnere und den Zellkern weitergeleitet. Die Zelle teilt sich dann häufiger und der Tumor wächst unkontrolliert.

Wer ist von Brustkrebs betroffen?

Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Allein in Deutschland erkranken rund 70.000 Frauen jedes Jahr neu an einem Mammakarzinom. Damit muss jede achte Frau im Lauf ihres Lebens mit der Diagnose Brustkrebs rechnen. Trotz gestiegener Heilungschancen sterben jährlich etwa 18.000 Frauen an ihrer Brustkrebserkrankung. Auch Männer können Brustkrebs bekommen – wenn auch sehr selten. In Deutschland leben derzeit rund 500 Männer mit Brustkrebs. Ab etwa 50 Jahren steigt das Brustkrebsrisiko. Aber auch jüngere Frauen können erkranken.

Was sind die Risikofaktoren für Brustkrebs?

Warum die eine Frau an Brustkrebs erkrankt und die andere nicht, bleibt oft unklar. Bestimmte Risikofaktoren erhöhen aber das Risiko für eine Brustkrebserkrankung. Wichtig scheint das Hormon Östrogen zu sein.

Alter: Das Brustkrebsrisiko steigt mit dem Alter. Vor allem ab dem 50. Lebensjahr erhöht sich das Risiko für ein Mammakarzinom, ab dem 70. Lebensjahr sinkt es wieder. Aber auch jüngere Frauen können an einem bösartigen Tumor in der Brust erkranken.

Übergewicht und Ernährung: Das Fettgewebe, vor allem am Bauch von Übergewichtigen, führt über verschiedene Stoffwechselschritte zu einem erhöhten Insulinspiegel. Dieser lässt wiederum den Östrogenspiegel klettern. Die Brustkrebsgefahr droht vor allem Frauen nach den Wechseljahren.

Übermäßiger Alkoholkonsum: Ein Frau, die täglich 25 Gramm Alkohol konsumiert (0,3 Liter Wein oder 0,6 Liter Bier) erhöht ihr Brustkrebsrisiko um 31 Prozent. Beim täglichen Konsum von 100 Gramm Alkohol liegt es schon um 270 Prozent höher. Die krebsfördernde Wirkung geht vom Acetaldehyd aus – diese Substanz ist nachweislich krebserregend. Besonders gefährlich sind hochprozentige Getränke wie Schnaps. Vermutlich greift der Alkohol auch in den Hormonhaushalt ein und erhöht den Östrogenspiegel. Mediziner schätzen, dass etwa vier Prozent der Brustkrebsfälle auf erhöhten Alkoholkonsum zurückzuführen sind.

Erbliche Faktoren: Rund fünf bis zehn Prozent aller Brustkrebserkrankungen gehen auf das Konto der Gene. Erblicher oder familiärer Brustkrebs nennen Mediziner ihn. Am besten untersucht sind die veränderten Gene BRCA1 (bekannt durch Angelina Jolie) und BRCA2. Dann liegt das Risiko für Brustkrebs bei rund 80 Prozent und für Eierstockkrebs bei rund 60 Prozent. Mehrere nahe Familienmitglieder erkranken beim erblichen Brustrebs und dieser oft schon in jungen Jahren aus. Ein Gentest zeigt, ob eines der beiden BRCA-Gene mutiert ist.

Weitere Risikofaktoren für Brustkrebs sind:

Auch wer mehrere dieser Risikofaktoren besitzt, muss nicht unbedingt an Brustkrebs erkranken. Das Mammakarzinom entsteht immer durch das Zusammenspiel mehrerer (Umwelt)Faktoren.

Was sind die Brustkrebs-Symptome?

Die wichtigsten Brustkrebs-Symptome finden Sie hier aufgelistet >>

Bildergalerie: Brustkrebs - 6 Warnzeichen, die Sie ernst nehmen sollten!

Wie wird Brustkrebs diagnostiziert?

Alles über die verschiedenen Diagnosemethoden bei Brustkrebs finden Sie hier >>

Wie wird Brustkrebs behandelt?

Von Operation, Chemotherapie bis Bestrahlung - alle Brustkrebs-Behandlungen im Überblick >>

Wie stehen die Heilungschancen bei Brustkrebs?

Je früher Ärzte den Brustkrebs entdeckten, desto besser ist er heilbar. Auch die Krebstherapien fallen schonender aus. Fünf Jahre nach der Diagnose sind 87 Prozent der Patientinnen noch am Leben. Die Heilungschancen hängen unter anderem davon ab, in welchem Stadium der Brustkrebs entdeckt wurde, wie aggressiv und weit fortgeschritten er bei der Diagnose schon war.

Wie kann man Brustkrebs vorbeugen?

Die Ursachen von Brustkrebs sind noch nicht vollständig aufgeklärt. Einem wichtigen Risikofaktor – dem Alter – können Sie nicht vorbeugen. Einfluss haben Sie dagegen auf Ihren Lebensstil: Vermeiden Sie Übergewicht (-> Body-Mass-Index-Rechner), einen zu hohen Alkoholkonsum und bewegen Sie sich ausreichend. Falls Sie eine Hormonersatztherapie in Erwägung ziehen – wägen Sie mit Ihrem Arzt gut die Vor- und Nachteile ab, bevor Sie sich entscheiden. Denn sie ist verbunden mit Brustkrebs.