Erholung, Vitamine und mehr: Was hilft gegen Erschöpfung?

Alt-Tag	Frau sitzt auf der Couch, weil sie ihre Vitamine gegen Erschöpfung vergessen hat.

Tagsüber arbeiten, abends den Haushalt erledigen und zwischendurch Freunde sowie Familie treffen: Wenn der Alltag so vollgepackt ist, kann sich eine allgemeine Erschöpfung breitmachen. Aber handelt es sich dabei schlichtweg um zu viel Stress oder liegt den Beschwerden eine Erkrankung zugrunde? Wir klären auf, welche Ursachen dahinterstecken können und ob Erholung, Vitamine oder andere Maßnahmen gegen die Erschöpfung helfen. 

Symptome: Daran erkennen Sie eine Erschöpfung

Erschöpft fühlt sich wohl jeder Mensch ab und zu. Das Gefühl geht allerdings in der Regel wieder vorbei, sobald sich der Betroffene körperlich und geistig erholt. Meist reichen schon ein entspanntes Wochenende und genügend Schlaf aus. Bleibt die Erschöpfung aber trotz dieser ausgiebigen Erholungsphasen über einen längeren Zeitraum bestehen, kann das auf ein ernsthafteres Problem hindeuten. Wichtig ist dann, die Erschöpfung ernst zu nehmen und dagegen vorzugehen.

Da sich eine Erschöpfung auf unterschiedliche Auslöser zurückführen lässt, sind die Symptome ebenso breit gefächert. Folgende Beschwerden sind möglich:

  • Verspannungen in Nacken und Rücken
  • Kopfschmerzen
  • Zähneknirschen
  • Zucken des Augenlids
  • Verdauungsbeschwerden
  • Müdigkeit

Treten bei Ihnen mehrere dieser Symptome auf, sollten Sie auf jeden Fall aufmerksam werden und die Beschwerden nicht ignorieren. Keine Sorge, es muss sich dabei nicht gleich um eine schwerwiegende Erkrankung handeln. Oftmals stecken hinter den Symptomen harmlose Ursachen, die sich mit vergleichsweise einfachen Mitteln wie einer gesunden Ernährung oder Vitaminen gegen die Erschöpfung angehen lassen. 

Mögliche Ursache einer Erschöpfung

Bevor Sie aber – zum Beispiel in Form von Vitaminen oder anderen Maßnahmen – gegen die Erschöpfung vorgehen, sollten Sie den Ursachen auf den Grund gehen. Auslöser können sein:

  • Vitamin-B12-Mangel: Fehlt dem Körper das wichtige Vitamin, äußert sich das manchmal in Form von perniziöser Anämie (Blutarmut) und somit auch Erschöpfung. Liegt sie vor, ist die Bildung des Intrinsic Factors gestört: Dieses Transportprotein sorgt dafür, dass wir B12 aus der Nahrung aufnehmen und verwerten können. Ohne das Vitamin fährt der Organismus die Bildung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) zurück, was sich letztendlich durch Symptome wie Erschöpfung bemerkbar macht. 
     
  • Weitere Erkrankungen: Es gibt eine Reihe von Krankheiten, die von Erschöpfung begleitet werden. Dazu zählen unter anderem Infektionen (etwa Erkältung oder Grippe) sowie chronische Darmerkrankungen (beispielsweise Morbus Crohn). 
     
  • Psychische Probleme: Burnout, Depressionen oder Angststörungen können ebenfalls zu Erschöpfung führen. Nicht jeder Mensch steckt zum Beispiel andauernden Stress in der Arbeit einfach so weg. Bei einigen Betroffenen entstehen dadurch körperliche Beschwerden, die in jedem Fall nicht als „schwach“ abgetan werden dürfen. 

Fällt Ihnen auf, dass Sie sich bereits über einen längeren Zeitraum ständig erschöpft fühlen, und lässt sich die Beschwerde nicht auf eine eindeutige Ursache zurückführen, suchen Sie einen Arzt auf. 

So findet der Arzt die Ursache der Erschöpfung heraus

Wenn Sie unter der Erschöpfung sehr zu kämpfen haben und der Zustand Ihren Alltag stark beeinträchtigt, vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrem Hausarzt. Der Mediziner versucht, mit einer Reihe von Diagnosemaßnahmen den Auslöser der Erschöpfung ausfindig zu machen. Gegebenenfalls hilft er Ihnen anschließend mit einer einfachen Therapie – wie zum Beispiel der Verschreibung von Vitaminen – gegen die Erschöpfung.  

Mögliche Methoden zur Diagnose: 

  • Anamnese: Der erste Schritt ist meist die systematische Patientenbefragung. Der Arzt möchte von Ihnen wissen, seit wann die Beschwerden bestehen, ob Sie bereits Medikamente oder Vitamine gegen die Erschöpfung einnehmen und wird Sie grundsätzlich zu Ihrer Krankheitsgeschichte befragen. Außerdem ist eine Analyse Ihres Lebensstils wichtig, sodass auch Punkte wie Ernährung, Bewegung oder die Arbeitssituation angesprochen werden. 
     
  • Blutdruckmessung: Der Arzt führt im nächsten Schritt womöglich eine Blutdruckmessung durch. Ist dieser dauerhaft zu niedrig, also unter 105 zu 60 mmHg1  (Millimeter Quecksilbersäule), kann Erschöpfung die Folge sein. Dann spricht man von Hypotonie (chronisch niedriger Blutdruck), welche meist zusätzlich mit Schwindel oder Augenflimmern einhergeht.
     
  • Blutuntersuchung: Weist Ihr Blut einen erhöhten TSH-Wert (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) auf, ist womöglich eine Schilddrüsenunterfunktion schuld an Ihrer Erschöpfung. Ein Vitamin B12-Mangel dagegen wird unter anderem durch einen niedrigen Holo-Transcobalamin-Wert ausgemacht. 

Haben Sie bei der Untersuchung das Gefühl, dass der Arzt Ihre Erschöpfung nicht ernst genug nimmt, holen Sie bei einem anderen Kollegen eine zweite Meinung ein. 

Behandlung: Warum Vitamine gegen Erschöpfung helfen können

Je nachdem, welche Diagnose der Arzt gestellt hat, empfiehlt er Ihnen eine passende Therapie. Manche Ursachen von Erschöpfung können bereits mit kleinen Mitteln, wie der Einnahme von Vitaminen oder simplen Änderungen im Alltag, behoben werden.

So lässt sich beispielsweise bei einem B12-Mangel mit Vitaminen gegen die Erschöpfung angehen. Spezielle Präparate aus der Apotheke (zum Beispiel als Dragees, Injektion oder Tropfen) sorgen dafür, dass Ihr täglicher Vitamin B12-Bedarf wieder in ausreichender Form gedeckt ist. Die Arzneimittel mit Vitaminen kommen meist auch vorbeugend zum Einsatz und können so das Wiederauftreten der Erschöpfung in Zukunft vermeiden.

Wird ein niedriger Blutdruck diagnostiziert, schlägt Ihnen der Arzt womöglich eine Änderung Ihres Lebensstils vor. Ausreichend Sport, eine gesunde Ernährung oder regelmäßige Wechselduschen sind potenzielle Behandlungsansätze. Doch auch bei anderen Krankheiten findet Ihr Arzt eine geeignete Therapie oder verweist Sie gegebenenfalls an einen Experten weiter.