Augenentzündungen: Bindehautentzündung, Hornhautentzündung und Co.

Augenentzündungen können verschiedene Formen annehmen, wie Bindehautentzündung oder Hornhautentzündung.
Viele Entzündungen der Augen werden mit Augentropfen behandelt.

All unsere Sinne sind wichtig – aber erst durch die Augen können wir unsere Umgebung wirklich wahrnehmen. Umso schlimmer ist es daher, wenn die Sehfähigkeit beeinträchtigt ist. Dafür kommen mehrere Gründe infrage, allen voran kann eine Augenentzündung für die damit verbundenen Beschwerden verantwortlich sein. Doch wo liegen die Ursachen einer Augenentzündung und wie wird sie behandelt?

Welche Arten und Ursachen einer Augenentzündung gibt es?

In den meisten Fällen handelt es sich bei einer Augenentzündung um eine Abwehrreaktion des Körpers, um das Sehorgan zum Beispiel vor Krankheitserregern zu schützen beziehungsweise um sich davon zu befreien. Zudem reagiert unser Auge recht empfindlich auf Keime und andere äußere Einflüsse, denn: Es ist ein vielschichtiges und komplexes Organ, das aus verschiedenen Gewebeschichten aufgebaut ist und eine äußerst wichtige Aufgabe erfüllt. Eine oder mehrere dieser Strukturen können mit einer Augenentzündung reagieren – und das auf unterschiedliche Weise.

Bindehaut

Am häufigsten tritt die Bindehautentzündung (Konjunktivitis) auf. Die Entzündung der Bindehaut (Konjunktiva) wird meist durch Viren und Bakterien ausgelöst – es handelt sich dabei um eine hochansteckende Form der Augenentzündungen.

Die Erreger gelangen zum Beispiel durch Tröpfcheninfektion oder über die eigene Hand ins Auge. Die Augenentzündung betrifft vor allem Kinder, da diese sich häufig mit den Händen ins Gesicht fassen und so die Augen infizieren. Daneben kann sich eine Bindehautentzündung auch aus einer Allergie, äußeren Reizungen oder einer Medikamentennebenwirkung entwickeln. In diesen Fällen ist die Bindehautentzündung nicht ansteckend.

Liddrüsen

man sich ein Gerstenkorn (Hordeolum) zugezogen hat, sind die Liddrüsen eitrig entzündet. Hervorgerufen wird die ansteckende Form der Augenentzündung in erster Linie durch Bakterien, vor allem sogenannte Staphylokokken. Die Bakterien gelangen zum Beispiel über die ungewaschenen Hände ins Gesicht und in die Augen. Es gibt außerdem Risikofaktoren, die eine Entstehung begünstigen können, beispielsweise ein geschwächtes Immunsystem oder Diabetes mellitus.

Probleme mit den Drüsen der Augenlider hat man ebenso bei einem Hagelkorn (Chalazion). Das Hagelkorn tritt auf, wenn Drüsen am Auge verstopft sind und dadurch Flüssigkeit nicht richtig abfließen kann. So entsteht das charakteristische Knötchen, das zur Entzündung der Talgdrüse des Augenlids führt. Diese Form der Augenentzündung ist normalerweise nicht ansteckend.

Hornhaut

Die Hornhaut des Auges ist sehr empfindlich, was ein Grund dafür ist, dass sie verhältnismäßig häufig von Infektionen betroffen ist. Allen voran steht die Hornhautentzündung (Keratitis). Mediziner gehen davon aus, dass diese Form der Augenentzündung sowohl auf Krankheitserreger, wie Bakterien oder Pilze, als auch auf erbliche Faktoren zurückzuführen ist. Wer an einer Hornhautentzündung leidet, sollte auf ausreichende Hygiene achten, um das Verbreitungsrisiko der Entzündung zu vermeiden.

Regenbogenhaut und Tränensäcke

Arten von Augenentzündungen, an denen Menschen eher selten leiden, die sich aber nicht gänzlich als Ursache von Beschwerden ausschließen lassen, sind Infektionen an der Regenbogenhaut oder den Tränensäcken. Meist sind Fremdkörper im Auge für diese Augenentzündungen verantwortlich.

Tränen, Jucken und Brennen – Symptome einer Augenentzündung?

Es gibt viele Symptome, die mit den verschiedenen Arten einer Augenentzündung einhergehen. Zu den typischen Beschwerden zählen:

  • Rötungen
  • Juckreiz
  • Schwellungen
  • Schmerzen
  • Brennen
  • Tränen

Rote, juckende und tränende Augen sind sowohl für eine Entzündung der Bindehaut als auch der Hornhaut charakteristisch, wenngleich letztere einen stärker stechenden Schmerz im Auge nach sich zieht und daher als die unangenehmere Augenentzündung gilt.

Abhängig von der Art der Augenentzündung sind die Symptome unterschiedlich stark ausgeprägt: So verursacht ein Gerstenkorn beispielsweise wesentlich stärkere Schmerzen als ein Hagelkorn und ist meist von Eiterbildung begleitet.

Oftmals kommt bei Augenentzündungen hinzu, dass

  • ein Gefühl auftritt, als hätte der Betroffene einen Fremdkörper im Auge.
  • die Wimpern verkleben.
  • die Augen vermehrt Sekret absondern.
  • eine Lichtempfindlichkeit entsteht.
  • die Umgebung nur noch verschleiert wahrgenommen wird.

Augenentzündung beim Arzt abklären

Wichtig ist in jedem Falle – besonders, wenn Sie längere Zeit mehrere Symptome einer Augenentzündung bei sich beobachten –, einen Arzt aufzusuchen, der die richtige Diagnose stellt und eine zielführende Behandlung in Gang setzt.
 

Zur Behandlung der Augenentzündung

Für eine geeignete Therapie und die Linderung der Symptome einer Augenentzündung kann der Arzt je nach Ursache verschiedene Medikamente verschreiben:

  • Eine Behandlung mit Antibiotika, zum Beispiel in Form von Augensalbe oder Augentropfen, kann der Arzt dann verordnen, wenn Bakterien an der Infektion schuld sind. Das ist häufig bei einem Gerstenkorn oder einer Bindehautentzündung der Fall.
  • Augensalben und Augentropfen mit antiviralen Wirkstoffen können bei einer Infektion helfen, die durch Viren verursacht wurde.

Sollten Fremdkörper im Sehorgan die Ursache für die Augenentzündung sein, muss man diese vom Facharzt beseitigen lassen.

Feuchte Kompressen können die Symptome einer Entzündung der Augenlider oder eines Gerstenkorns lindern, da diese abschwellend und kühlend wirken. Als homöopathisches Mittel, zum Beispiel bei einer Hornhaut- oder Bindehautentzündung, schwören einige Betroffene auf den blauen Eisenhut, weil er zum Abklingen der geröteten und tränenden Augen beitragen soll. Darüber hinaus können Sie, zum Beispiel durch das vorbeugende Verwenden von Augentropfen, Ihre Augen befeuchten. Sind die Augen eher trocken, erhöht dies nämlich die Wahrscheinlichkeit für eine Augenentzündung.

Daneben ist es wichtig, auf eine angemessene Hygiene zu achten. Dazu gehört es beispielsweise, Handtücher, die Sie zum Abtrocknen des Gesichts und damit der Augen nutzen, regelmäßig zu wechseln, da diese sonst als Keimherde dienen. Bei einer Augeninfektion sollten Sie außerdem darauf achten, keine Handtücher mit anderen zu teilen, um eine Ansteckung zu vermeiden. Und zu guter Letzt: Fassen Sie sich so wenig wie möglich ins Gesicht – und wenn doch, dann nur mit gewaschenen Händen.