Die Alternative zur Brille – Augen lasern

Wenn Sie Kontaktlinsen und Brille als störend empfinden, dann wäre das Lasern der Augen eine Option.

Jeder Brillenträger kennt diese Probleme: Wenn man im Winter von außen einen warmen Raum betritt, beschlägt plötzlich die Brille. Zusätzlich kommt hinzu, dass die Gläser oft geputzt werden müssen, da entweder der Pony die Brille fettig macht, Regentropfen die Sicht trüben oder allgemeine Verschmutzungen hängen bleiben. Doch was löst diese Probleme? Ganz klar: das Lasern der Augen. 

Fehlsichtigkeit durch das Augenlasern beheben

Viele Menschen empfinden ihre Lebensqualität durch eine Sehschwäche beeinträchtigt. Natürlich fällt dann meistens die erste Wahl auf eine Brille oder Kontaktlinsen zur Verbesserung der Sehkraft, doch eine gute Alternative stellt auch das Augenlasern dar, wobei es verschiedene Methoden und Kliniken gibt. 

In Deutschland tragen mehr als 40 Millionen Menschen – also fast zwei Drittel der Bürger – eine Brille. Der Anteil der Brillenträger liegt bei der Bevölkerung über 16 Jahren bei 63,5 Prozent.1  Und nach der Allensbach-Brillenstudie benötigt schon jeder dritte Jugendliche eine Brille. 

Insgesamt gibt es vier verschiedene Formen von Fehlsichtigkeit, die nicht nur mit einer herkömmlichen Sehhilfe ausgebessert werden können, sondern auch durch Lasern: 

  • Weitsichtigkeit (Hyperopie/Hypermetropie) 
  • Kurzsichtigkeit (Myopie) 
  • Hornhautverkrümmung (Astigmatismus/Stabsichtigkeit)
  • Alterssichtigkeit (Presbyopie/Altersweitsichtigkeit)

Da der Aufbau des menschlichen Auges und somit auch die Seheinschränkungen eher komplex sind, erläutern wir sie hier im Detail. 

Weitsichtigkeit

Hyperopie oder auch Hypermetropie sind die medizinischen Begriffe für die Weitsichtigkeit. Diese Fehlsichtigkeit ist angeboren und Betroffene sehen zu Beginn meistens sowohl in der Nähe als auch in der Ferne gut. Viele Menschen, die weitsichtig sind, bemerken dies anfangs nicht einmal und gleichen es durch die Elastizität der Augenlinse selbst aus, ohne wahrzunehmen, dass sie eigentlich einen Sehfehler haben. 

Bei der Weitsichtigkeit bündelt das Auge (beim Blick in die Ferne) die einfallenden Lichtstrahlen so, dass ein scharfes Bild erst hinter der Netzhaut entsteht. Diese Fähigkeit einer aktiven Anpassung der Sehschärfe an verschiedene Entfernungen (Akkommodation) beansprucht die inneren Augenmuskeln stark und strengt die Augen über kurz oder lang so sehr an, dass sie die Sehschwäche nicht mehr allein ausgleichen können. Dann kann es dazu kommen, dass sich das Sehen in der Nähe verschlechtert und dies auch zu Kopfschmerzen führt.

Interessant zu wissen: 

Alle Kinder kommen mit einer leichten Weitsichtigkeit auf die Welt. Normalerweise pendelt es sich dann bis zum sechsten Lebensjahr wieder ein und nur in einigen Ausnahmefällen ist eine Brille zum Ausgleich nötig.2  Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Kinder zwanghaft versuchen, die Weitsichtigkeit aktiv auszugleichen und dabei ein Einwärtsschielen (Strabismus convergens) entwickeln. 

Ein typisches Symptom bei Hyperopie sind Kopfschmerzen, welche durch die Mehrarbeit der Augenmuskeln entstehen. Somit kann möglicherweise ein Besuch beim Augenarzt angebracht sein, wenn das Kopfweh unerklärlich ist. 

Kurzsichtigkeit

Die Kurzsichtigkeit – auch Myopie genannt – zählt zu den angeborenen oder erworbenen Fehlsichtigkeiten. Weiter entfernte Objekte und Personen verschwimmen und sind für die Betroffenen nur undeutlich zu erkennen. Nahe Gegenstände hingegen sehen sie problemlos. 

Für die Myopie gibt es grundsätzlich zwei Ursachen: 

  • Brechungsmyopie: der Brechwert der Augenlinse ist zu hoch 
  • Achsenmyopie: der Augapfel ist zu lang 

Dadurch stellt sich das Auge nicht mehr scharf ein, da die Lichtstrahlen sich schon vor der Netzhaut vereinigen. Ein deutliches Bild kommt nur zustande, wenn sich die Lichtstrahlen genau auf der Netzhaut bündeln. In der Regel wird dieses Problem durch eine Brille oder Kontaktlinsen ausgeglichen. 

Hornhautverkrümmung

Eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus oder Stabsichtigkeit) tritt oft in Zusammenhang mit der Weit- oder Kurzsichtigkeit auf, kann aber auch unabhängig davon erscheinen. Bei dieser Sehschwäche erkennt das Auge einen kreisrunden Punkt nicht wie er aussieht, sondern leicht verschoben in Form einer Ellipse oder eines Stabes. Die Wölbung der Hornhaut ist ungleichmäßig und stellt das einfallende Bild zwar verzerrt dar, doch das Gehirn korrigiert dies automatisch. Aus diesem Grund fällt der Sehfehler auch meistens im Alltag nicht auf.

Wichtig:

Besonders bei Kindern ist es wichtig, dass eine starke Hornhautverkrümmung so bald wie möglich erkannt und durch eine Brille ausgeglichen wird. Denn nach dem sechsten oder siebten Lebensjahr stellt sich das Auge nicht mehr auf das bessere Sehen ein, da das vorher nicht Gelernte nicht mehr aufzuholen ist.3  So bildet sich eine lebenslange Sehschwäche.

Um dies dem Kind zu ersparen, ist es ratsam, öfter zur Kontrolle zum Augenarzt zu gehen – am besten jährlich. Dadurch kann eine schnelle Reaktion bei eventueller Sehschwäche erfolgen. 

Alterssichtigkeit

Die Alterssichtigkeit (Presbyopie) wird auch Altersweitsichtigkeit genannt, da sie im weiteren Sinne zur Weitsichtigkeit zählt. Mit fortschreitendem Alter verringert sich die natürliche Akkommodationsfähigkeit, also das automatische Scharfstellen der Augenlinse, weil der Ringmuskel und die Linse an Elastizität verlieren. Die daraus entstehende Sehschwäche für nahe Gegenstände beschwert zum Beispiel das Lesen etwa ab dem 40. bis 45. Lebensjahr.4

Und spätestens, wenn die Armlänge irgendwann nicht mehr ausreicht, um den Buchinhalt noch zu entziffern, dann sind eine Lesebrille oder Kontaktlinsen zu empfehlen. Wobei sich auch hier anbietet, die Augen lasern zu lassen. 

Wenn Altersweitsichtigkeit zu einer schon vorhandenen Kurzsichtigkeit dazukommt, sind entweder eine Bifokal- oder Gleitsichtbrille oder Gleitsichtkontaktlinsen vonnöten. Beide Sehschwächen zusammen sind nicht lasertauglich, aber wenn Sie trotzdem auf eine Brille oder Kontaktlinsen verzichten möchten, dann wäre der Einsatz einer sogenannten Trifokal-/Multifokallinse eine Alternative. Dazu wird die körpereigene Augenlinse entfernt und durch diese Kunstlinse ersetzt, wie bei Operationen des Grauen Stars. 

Was muss beim Lasern der Augen beachtet werden?

Wenn Sie weder eine Brille noch Kontaktlinsen tragen möchten, dann ist das Lasern der Augen in vielen Fällen eine Alternative. Aber für das Augenlasern müssen bestimmte Grundvoraussetzungen gegeben sein: 

  • Personen über 21 Jahre (das Wachstum des Auges ist dann erst abgeschlossen) 
  • keine Augenerkrankungen (beispielsweise virusbedingte Hornhautentzündungen) 
  • keine Störungen bei der Benetzung der Hornhautoberfläche (unzureichender Tränenfilm)
  • nicht während der Schwangerschaft (die Sehkraft kann dadurch instabil sein) 
  • keine Allgemeinerkrankungen (wie zum Beispiel Rheuma und Wundheilungsstörungen) 
  • keine Patienten mit Grauem Star (erst muss dieser operiert werden) 

Sollten Sie bereits nur noch auf einem Auge etwas sehen, dann ist beim Lasern des anderen Auges die Gefahr zu groß, dass Sie ganz erblinden. In allen anderen Fällen muss Ihr Augenarzt entscheiden, ob sich das Lasern in Ihrer persönlichen Situation lohnt. 

Lasertechniken: Ein kurzer Überblick

Allgemein wird bei einer Laserbehandlung an den Augen die oberste Gewebeschicht der Hornhaut abgetragen, um so die Brechkraft zu verändern, damit der Patient anschließend ohne Brille oder Kontaktlinsen wieder scharf sehen kann. Besonders häufig finden bei Laseroperationen die beiden Verfahren mit den Namen LASIK und LASEK Anwendung wobei LASIK (Laser in-situ Keratomileusis) bei Altersweitsichtigkeit nicht verwende wird. Die beiden Laserarten sind sehr ähnlich, nur dass bei LASEK (Laser Epithelial Keratomileusis) die oberste Hornhautschicht nicht abgetrennt und aufgeklappt (Flap), sondern nur zur Seite geschoben wird. 

Eine andere Methode ist die sogenannte ReLEx SMILE (Small Incision Lenticule Extraction), die sich durch ihre schonende und schmerzfreie Art auszeichnet, da sie ohne Flap auskommt. Deshalb findet sie bei trockenen Augen und hoher Fehlsichtigkeit eine besonders gute Anwendung. Bis jetzt eignet sich diese Laservariante zur Korrektur der Sehschwächen bei Hornhautverkrümmung und Kurzsichtigkeit.  

Bei Alterssichtigkeit ist das Verfahren PresbyMAX von Vorteil und es ist zusätzlich möglich, gleich Weit- und Kurzsichtigkeit sowie Hornhautverkrümmungen mit zu korrigieren. Die Behandlung weißt viele Parallelen zu LASIK auf, da auch hier ein Flap erzeugt wird, bevor mit hochpräzisen Laserimpulsen die Modellierung der Hornhaut vonstattengeht. 

Für welche Variante Sie sich auch entscheiden: Die Laserbehandlung der Augen an sich dauert nicht lange und wird meistens ambulant durchgeführt. Trotzdem sollte vor jeder Operation eine ausführliche Aufklärung erfolgen, da es sich um einen Eingriff in ein gesundes Gewebe handelt, der nicht rückgängig zu machen ist.