Schnupfen und gelber Schleim? Das hilft bei Erkältung

Erkältung mit gelbem Schleim: Mann mit Schnupfen putzt sich die Nase.
Bei einer Erkältung kann sich gelber Schleim in der Nase bilden. Was heißt das?

Im Winter vor die Tür zu gehen bedeutet oft, Menschen mit einer Schnupfnase zu begegnen. Ob im Kindergarten, der Schule oder im Büro: Überall liegen Taschentücher herum und unsere Ohren nehmen aus allen Richtungen Niesgeräusche wahr. Normalerweise vergeht ein akuter Schnupfen nach circa einer Woche von alleine, es können aber auch Komplikationen wie eine Nasennebenhöhlenentzündung auftreten. Wir zeigen Ihnen, was bei einer Erkältung in der Nase passiert und wie Sie den Schnupfen schnell wieder loswerden.

Schnupfen und Erkältung: Was passiert?

Schnupfen (Rhinitis) ist keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom. Im Winter ist es sehr wahrscheinlich, dass eine Erkältung, auch grippaler Infekt genannt, hinter der „laufenden Nase“ steckt. Erkältungen entstehen meist durch eine Virusinfektion: Virenhaltige Tropfen werden von Kranken ausgehustet oder ausgeniest und verbreiten sich über die Hände oder die Luft auf die Schleimhäute von Nase und Mund anderer Personen.

So entsteht ein Schnupfen:

  • Viruspartikel heften sich an Zellen der Nasenschleimhaut und vermehren sich dort. In diesem Stadium bemerken Betroffene noch nichts von der Erkältung.
  • Sobald die Viren als Eindringlinge vom Immunsystem erkannt werden, erreichen Abwehrzellen über das Blut die Nase. Als Folge schwellen die Blutgefäße in der Nase an und es wird vermehrt Nasensekret gebildet: Die Nase verstopft und läuft.
  • Das zähe Sekret kann von den feinen Härchen in der Nase nicht mehr gut in Richtung Rachen befördert werden. Die Nasenatmung wird dadurch erschwert.

Der viele Schleim, der bei Schnupfen gebildet wird, dient bei einer Erkältung also dazu, die Krankheitserreger abzutransportieren. Durch die verstopfte Nase bekommen Betroffene schlechter Luft und atmen häufig durch den Mund, was die tiefen Atemwege reizt. Wenn sich der Virus auf die Bronchien ausbreitet, entsteht dort auch Schleim, der über Husten nach oben befördert wird. Zeitgleich entzündet sich häufig der Rachen, was Halsschmerzen verursacht.

Niesen und Co.: Schnupfen-Symptome

Bei einem Schnupfen produziert die Nasenschleimhaut vermehrt Sekret, um die Nase von den Krankheitserregern zu reinigen. Der Niesreiz, den viele Betroffene bei einem Schnupfen verspüren, ist ebenfalls eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers: Durch das Niesen wird überschüssiges Nasensekret in Form winziger Tröpfchen abtransportiert, zudem wird die Anzahl der Viren in der Nase verringert. Zu den Niesattacken kommen weitere Beschwerden wie ein Verstopfungsgefühl, da die Schleimhäute anschwellen. Der Schleim in der Nase kann im Laufe der Erkältung zäher werden und seine Farbe ändern.

 

 

Gelber Schleim bei Erkältung: Hinweis auf Bakterien?

Der Schleim, der bei einer Erkältung aus der Nase austritt, kann unterschiedliche Farben annehmen: von farblos über gelb bis grünlich. Vermutlich sind abgestorbene Zellreste für die jeweilige Färbung verantwortlich. Früher galt grüner oder gelber Schleim aus der Nase bei einer Erkältung als eindeutiger Hinweis auf eine Infektion durch Bakterien. Diese Annahme wurde mittlerweile richtiggestellt: Gelber Schleim bei einer Erkältung aus der Nase ist kein handfestes Zeichen dafür, dass sich Bakterien eingenistet haben. Deutlichere Hinweise für eine bakterielle Infektion geben zum Beispiel:

  • grüner Auswurf beim Husten
  • starke Schmerzen an einer bestimmten Stelle (zum Beispiel den Ohren)
  • stark geschwollene Lymphknoten

Eine verlässliche Entscheidung darüber, welche Art von Krankheitserregern für die Erkältung und damit den Schnupfen verantwortlich sind, kann allerdings nur der Arzt treffen. Dieser weiß auch darüber Bescheid, welche Medikamente gegen die Erkältung sinnvollerweise eingesetzt werden. Gelber Schleim aus der Nase alleine ist für Ärzte mittlerweile kein ausreichender Grund mehr für eine Antibiotika-Behandlung.

Komplikationen durch den Schnupfen

Ein harmloser Schnupfen bei einer Erkältung ist meist innerhalb einer Woche bis maximal zehn Tagen vorbei. In dieser Zeit vernichten die Abwehrzellen unseres Körpers die Krankheitserreger und die Schleimhautzellen produzieren wieder die normale Menge an Nasensekret.

In einigen Fällen kann ein Schnupfen jedoch Komplikationen verursachen: Wenn der Schleim wegen stark geschwollener Schleimhäute nicht abfließt, kann ein Rückstau bis in die Nasennebenhöhlen entstehen. Eine mögliche Folge: Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis). Die wichtigste Maßnahme bei einem Schnupfen ist deswegen, die Nasenschleimhaut zum Abschwellen zu bringen.

Wissenswert:
Die Nasennebenhöhlen sind luftgefüllte, mit Schleimhaut ausgekleidete Hohlräume im Gesichtsschädel. Sie sind meist paarig und bestehen aus den Stirnhöhlen, den Kieferhöhlen, den Keilbeinhöhlen und den Siebbeinzellen. Eine Nasennebenhöhlenentzündung tritt häufig in den Kieferhöhlen und den Siebbeinzellen auf.
 
Eine Nasennebenhöhlenentzündung äußert sich durch Druck- oder Klopfschmerzen über den Nebenhöhlen und einer stark verstopften Nase. Eine akute Entzündung kann bis zu zwölf Wochen dauern. Problematisch kann Schnupfen bei einer Erkältung auch dann werden, wenn abschwellendes Nasenspray länger als sieben Tage eingesetzt wird: Dann kann sich die Nase an die Wirkstoffe gewöhnen und nicht mehr von alleine abschwellen. Man spricht von einem Arzneimittel-Schnupfen, oder Rhinitis medicamentosa.

Bei Erkältung den Schnupfen behandeln

Schnupfenviren kann man nicht bekämpfen, sondern lediglich die Symptome lindern. Vor allem die verstopfte Nase sorgt für Einschränkungen im Alltag: Das Essen schmeckt nach nichts und das Atmen ist erschwert. Um die Nase frei zu bekommen, eignen sich beispielsweise Nasensprays:
  • Nasensprays mit abschwellenden Wirkstoffen (zum Beispiel Oxymetazolin, Tramazolin, Xylometazolin) sorgen schnell für eine freie Nase und dürfen bis zu einer Woche drei- bis viermal am Tag benutzt werden. Danach allerdings sollten sie aufgrund der Suchtgefahr nicht mehr eingesetzt werden. 
  • Hypertone Meerwasser-Sprays mit einem Salzgehalt von 2,7 Prozent befeuchten die Nase und wirken ebenfalls sanft abschwellend. Sie eignen sich zur Weiterbehandlung nach dem Absetzen der chemischen Sprays.
  • Pflegende Sprays mit Hyaluronsäure und Dexpanthenol unterstützen die Behandlung, indem sie die Nase feucht halten.

Weiter eignen sich pflanzliche Mittel zur schonenden Behandlung eines Schnupfens, beispielsweise Thymian, Menthol, Eukalyptus oder Echinacea (Sonnenhut). Eine Dampfinhalation mit einigen Tropfen Eukalyptus- oder Thymian-Öl löst den Schleim in der Nase und sorgt dafür, dass die Schleimhaut abschwillt. Geben Sie dafür einige Tropfen des ätherischen Öls in heißes Wasser und legen Sie sich ein Handtuch über den Kopf, damit die Dämpfe nicht entweichen können. Beugen Sie sich nun über das Inhalationsgefäß, schließen Sie die Augen und atmen Sie mehrere Minuten lang tief durch die Nase ein.

Eine Nasenspülung mit einer Kochsalzlösung ist ebenfalls ein gutes Hausmittel gegen Schnupfen. Die salzige Lösung reinigt die Nase, indem sie Bakterien oder Viren ausschwemmt. Nasenspülkannen und fertige Kochsalzlösungen gibt es in der Apotheke oder Drogerie zu kaufen.

Allgemein sollten Sie darauf achten, bei einem Schnupfen ausreichend zu trinken, um die Nase von innen zu befeuchten (mindestens zwei Liter pro Tag). Hilfreich bei einer Erkältung und einem Schnupfen sind beispielsweise ungesüßter Kamillen-, Holunder- oder Lindenblütentee.