Rachitis Selbsthilfe & Vorbeugung

Einer Rachitis ist durch ausreichend Sonnenlicht und einer ausgewogenen Ernährung leicht vorzubeugen.

Vitamin D wird hauptsächlich (bis zu 90 Prozent) vom Organismus selbst gebildet, wenn Sonnenlicht in Form von UV-Strahlen auf die Haut trifft. Dabei reicht bereits eine relativ geringe Sonnenbestrahlung von dreimal 15 Minuten pro Woche aus, um die benötigte Vitamin-D-Menge bereitzustellen.

Aus der Nahrung wird relativ wenig Vitamin D aufgenommen. Höchstens Fisch, Eigelb, Milch und Milchprodukte oder Rinderleber und natürlich allen voran Lebertran enthalten nennenswerte Mengen davon. In 100 Gramm Fischleberöl stecken beispielsweise 300 Mikrogramm Vitamin D, in 100 Gramm Hühnerei 2,4 Mikrogramm. Der Vitamin-D-Gehalt von Milch ändert sich mit der Jahreszeit. Im Sommer kann er die zehnfache Menge betragen.

Da das Vitamin recht hitzeunempfindlich ist, überlebt es auch Kochen und sogar Temperaturen bis 180 Grad Celsius. Auch längeres Lagern macht ihm nichts aus, sodass es auch in Käse, Sahne oder Butter enthalten ist. Säuglingsnahrung und Margarine werden oft zusätzlich mit Vitamin D angereichert. Pflanzliche Lebensmittel enthalten bis auf wenige Ausnahmen so gut wie kein Vitamin D, jedoch dessen Vorstufe Ergosterol.

Bei Kindern ist auf die Vitamin-D-Prophylaxe im ersten Lebensjahr zu achten. Sie stellt eine Maßnahme zur Vermeidung der Vitamin D-Mangel-Rachitis dar.

Die "Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V." empfiehlt 5 Mikrogramm Vitamin D täglich für alle Altersgruppen ab dem ersten Lebensjahr. Für Säuglinge unter einem Lebensjahr und Menschen ab 65 Jahren wird die doppelte Menge angesetzt, also 10 Mikrogramm. Säuglinge nehmen nicht genug Vitamin D mit der Muttermilch auf und bekommen daher oft Ergänzungspräparate. Sie brauchen das Vitamin hauptsächlich zum Aufbau der Knochen und zur Vorbeugung von Rachitis.

Vegetarier sollten besonders in den Wintermonaten auf eine ausreichende Zufuhr achten, da sie über die Nahrung bis zu 50 Prozent weniger Vitamin D aufnehmen als Fleisch- und Fischesser.

Nicht-verschreibungspflichtige Ergänzungspräparate enthalten in der Regel die Wirkstoffe Vitamin D3 (Colecalciferol) und Kalzium als Calciumcarbonat. Sie können einzeln oder in der Kombination Colecalciferol + Calciumcarbonat eingenommen werden.

Wann zum Arzt bei Rachitis

Leiden Kinder unter Muskelschwäche, auffälligen O- oder X-Beinen und/oder zusätzlichen Gangstörungen, ist eine ärztliche Untersuchung angeraten. Auch Krämpfe sind in jedem Fall ärztlich abzuklären. Ebenso können Störungen in der Zahnentwicklung auf einen Vitamin D-Mangel hinweisen. Schlaffe Bauchdecken (so genannter Froschbauch) und anhaltende Verstopfung erfordern ebenfalls einen Arztbesuch.