Husten - das kann dahinter stecken
Husten kenn jeder Mensch: Zuerst kitzelt es im Hals oder es entsteht ein Kloß, was einen Hustenreflex auslöst. Husten ist ein Abwehrmechanismus des Körpers, um die Atemwege frei von Staub, Schleim oder Fremdkörpern zu halten. Husten kann lästig sein und Menschen nachts den Schlaf rauben. Doch Husten ist eigentlich keine eigenständige Erkrankung, sondern das Symptom einer anderen Krankheit. Husten zählt zu den häufigsten Gründen, warum Menschen einen Lungenspezialisten aufsuchen. Auch in internistischen Praxen ist Husten der dritthäufigste Grund für einen Arztbesuch.
Wie äußert sich Husten?
Ein Husten kann quälend und schmerzhaft sein. Die Beschreibungen der Geräusche beim Husten reichen von bellend bis heiser. Husten kann zu bestimmten Tageszeiten, bei körperlicher Aktivität oder durch den Konsum bestimmter Nahrungsmittel auftreten, auf die ein Patient allergisch reagiert. Manche Menschen erleiden auch extreme Hustenanfälle. Mediziner unterscheiden verschiedene Arten von Husten – je nach Erscheinungsform.
Reizhusten
Beim Reizhusten gibt es keinen Auswurf. Mediziner sprechen beim Reizhusten auch vom unproduktiven Husten. Der Reizhusten entsteht – wie der Name schon sagt – durch eine Reizung der unteren Atemwege, zum Beispiel durch Fremdkörper, Schadstoffe (Staub, Gase, Dämpfe) oder Entzündungen von Kehlkopf (Laryngitis), Luftröhre (Tracheitis) und Bronchialschleimhaut (Bronchitis).
Ein Reizhusten kann auch entstehen, wenn die oberen Atemwege wie Nase, Nasennebenhöhlen, oder der Rachenraum gereizt werden. Auch einige Medikamente, zum Beispiel ACE-Hemmer gegen Bluthochdruck, verursachen als Nebenwirkung einen Reizhusten.
Produktiver Husten (Husten mit Schleimbildung)
Beim produktiven Husten bilden die Patienten viel Schleim und Auswurf. Häufig Ursachen sind eine Erkältung (grippaler Infekt), chronische Bronchitis, chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD) oder eine Lungenentzündung.
Auch Menschen mit Asthma und Allergien leiden häufig unter produktivem Husten. Normalerweise ist der Auswurf durchsichtig und klar. Bei einer zusätzlichen Infektion mit Bakterien (bakterielle Superinfektion) verfärbt sich der Auswurf gelb oder grün und bildet Klumpen.
Andere Hustenarten
Der Raucherhusten entsteht, wenn Menschen über viele Jahre rauchen. Durch das Husten versucht der Körper, die Giftstoffe in den Atemwegen wieder loszuwerden.
Bluthusten geht mit einem blutigen Auswurf einher – hier ist ein Arztbesuch dringend angeraten! Es können schwere Atemwegserkrankungen wie Bronchitis, Lungenembolie, Tuberkulose oder Lungenkrebs dahinter stecken. Auch eine Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) kann zum blutigen Husten führen.
Akuter und chronischer Husten
Ein Husten kann unterschiedlich lang anhalten. Ärzte unterscheiden akuten und chronischen Husten.
Akuter Husten ist nach drei bis vier Wochen wieder vorbei. Meist sind hier Infekte mit Bakterien oder Viren im Rahmen einer Erkältung mit Bronchitis die Ursache. Es kommen aber auch Allergien, allergisches Asthma und akute Schadstoffvergiftungen in Frage. Beim Verschlucken oder Einatmen eines Fremdkörpers kann ebenfalls akuter Husten entstehen.
Typisch für einen Pneumothorax – hier sammelt sich Luft zwischen Lungen- und Rippenfell und der Lungenflügel kollabiert ganz oder teilweise – sind trockener Husten, Atemnot und einseitige stechende Schmerzen. Auch eine Lungenembolie kann mit akutem Husten verbunden sein.
Chronischer Husten hält länger als drei oder vier Wochen an. Es können verschiedene Ursachen hinter einem chronischen Husten stecken – ein Arztbesuch ist immer angeraten. Häufige Auslöser sind beispielsweise wiederholte Atemwegsinfektionen, Asthma, COPD (Rauchen!), Allergien, chronische Bronchitis, chronische Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) oder eine Lungenentzündung.
Auch die Psyche kann bei Patienten mit chronischem Husten eine Rolle spielen. Ärzte bezeichnen ihn als „psychogenen Husten".
