Chronische Bronchitis Selbsthilfe & Vorbeugung

Steht die Diagnose chronische Bronchitis fest, ist es unabdingbar, das Rauchen einzustellen. Um Passivrauchen zu vermeiden, gilt das auch für die mit dem Erkrankten zusammenlebenden Menschen. Häufig verschwinden Husten und damit auch Bronchitis bereits vier Wochen nach Beendigung des Rauchens. Einer weiteren Schädigung der Lungenkraft wird somit vorgebeugt. Allerdings lassen sich schon bestehende organische Schäden nicht mehr bessern.

Ist die Bronchitis durch das Einatmen von Schadstoffen am Arbeitsplatz verursacht, sollte ein Arbeitsplatzwechsel und eventuell auch eine Umschulung in Betracht gezogen werden. Betroffenen, die an der chronischen Bronchitis durch Umweltbelastungen leiden, ist ein Ortswechsel in ein Gebiet mit sauberer Atemluft anzuraten. Ebenfalls bringen ein Urlaub am Meer oder in den Bergen zumindest vorübergehende Erleichterung.

Getränke verflüssigen und lösen den Schleim und erleichtern somit das Abhusten. Ideal sind warme Tees, die zusätzlich einen beruhigenden Effekt auf die Bronchialschleimhaut haben, wie beispielsweise Fenchel- oder Kamillentees. Außerdem wirken Eibisch, Huflattich, Spitzwegerich und Isländisch Moos schleimhautschützend. Das Inhalieren ätherischer Öle wie Anisöl, Eukalyptusöl oder Thymianöl fördert die Lösung des Schleims und wirkt außerdem leicht bronchienerweiternd. Als Inhalat bewährt hat sich zudem Emser Salz.

Zur unterstützenden Behandlung von Bronchialkrämpfen können Extrakte aus Efeu, Sonnentau und Thymian als Tee, Saft oder Tropfen eingenommen werden. Ebenfalls krampflösend wirkt die Kombination aus Dequaliniumchlorid und Natriumdibunat.

Bei massiver Schleimbildung verflüssigen schleimlösende Mittel wie etwa Acetylcystein, Ambroxol-HCl, Bromhexin, Guaifenesin,Myrtol und Efeu den Schleim und erleichtern das Abhusten. Eine bewährte Wirkstoffkombination ist zum Beispiel die aus Ammoniumchlorid und Süßholz-Trockenextrakt in Form von Lutschtabletten. Auf den Krankheitsverlauf selbst haben schleimlösende Medikamente keine direkte Wirkung. Parallel sollte immer viel getrunken werden.

Klassische pflanzliche Wirkstoffe, die den Auswurf bei chronischer Bronchitis fördern, sind zum Beispiel Extrakte aus Primel, Wollblume und Haselwurz. Erleichterung verschafft dabei auch eine Klopfmassage des Rückens.

Bei akuten Episoden der chronischen Bronchitis werden Umschläge und Einreibungen mit folgenden pflanzlichen Wirkstoffen als wohltuend empfunden: Eukalyptusöl, Kiefernnadelnöl, Pfefferminzöl, Anisöl, Koniferenöl, Terpentinöl, Campher, Latschenkiefer, Menthol, Cineol, Thymian und Lärche. Bei den genannten Wirkstoffen sind die Anwendungsbeschränkungen bei verschiedenen Altersgruppen unbedingt zu beachten. Besonders durch Menthol kann es bei Kleinkindern und Säuglingen zu einem Kehlkopfkrampf kommen, der die Atemwege komplett verschließt.

Schleimlösend und gleichzeitig entzündungshemmend wirken Mittel gegen Erkältungskrankheiten, zu denen beispielsweise Thymiankraut, Eucalyptusöl, Levomenthol, Eibisch und Campher zählen. Auch Cineol und Pelargoniumwurzel sowie die Kombination aus Primelwurzel + Thymiankraut helfen, Entzündungen der unteren Atemwege zu bekämpfen. Sind durch die chronische Bronchitis die Schleimhäute in Mund und Rachenraum gereizt, können Eibisch-haltige Mittel die dadurch auftretenden Beschwerden lindern.

Zur Stärkung des Immunsystems können abwehrsteigernde Wirkstoffe wie Extrakte aus Purpursonnenhutkraut, Sonnenhutwurzel, Färberhülsenwurzel und Lebensbaumspitzen eingenommen werden. Eine weitere Maßnahme zur Stärkung der Abwehrkräfte stellt die so genannte Darmsanierung dar. Hierzu werden unter anderem Kolibakterien (Escherichia coli, Enterococcus faecalis) in aufbereiteter Form eingenommen. Fragen Sie dazu einen Heilpraktiker oder Ihren Apotheker.

Wichtig ist die regelmäßige körperliche Betätigung. Die meisten Menschen verfallen durch die unter Belastung auftretende Luftnot zunehmend in Inaktivität. Dadurch wird die Kondition geschwächt, die Luftnot beginnt früher. Diese Abwärtsspirale kann nur durch regelmäßige körperliche Betätigung am besten in Form von Ausdauersport durchbrochen werden. Vielerorts haben sich daher bereits auch Lungensportgruppen gegründet. Ist die Luftnot bereits bei geringer Belastung stark, muss vor Beginn der sportlichen Betätigung eine ärztliche Untersuchung erfolgen.

Wann zum Arzt bei Chronische Bronchitis

Wenn Husten - mit oder ohne Auswurf - länger als zwei Wochen anhält, sollte unbedingt ein Arzt die Ursache klären. Zudem muss jeder blutige Auswurf und schmerzhafte Husten ärztlich abgeklärt werden.

Leiden Sie vermehrt unter Atemnot ist ein Arztbesuch anzuraten, ebenfalls, wenn sich eine vorhandene Atemnot verschlechtert.