Medizinisches Lexikon
Anticholinergika
Anticholinergika sind Stoffe, die die Wirkung des Botenstoffes (Neurotransmitters) Acetylcholin unterdrücken. Acetylcholin ist besonders wichtig im Parasympathikus, das ist der Teil des unbewussten Nervensystems, der insbesondere für die Regenerierung des Organismus zuständig ist. Durch Acetylcholin wird die Tätigkeit der Verdauungsdrüsen und die Darmtätigkeit angeregt. Kreislaufleistung, Herzfrequenz und Atmung nehmen dagegen ab, Blutgefäße werden weitgestellt und die Pupille verengt, das Auge auf den Nahpunkt eingestellt. Durch Anticholinergika werden also alle diese Effekte unterdrückt oder ins Gegenteil verkehrt. Daher beobachtet man als anticholinerge Effekte unter anderem Mundtrockenheit, Verstopfung, verminderte Tränenproduktion, Störungen der Fähigkeit des Auges, scharf zu stellen, Pupillenerweiterung, aber auch eine Steigerung der Herzfrequenz.