Leistungsförderer Kreatin?

Frau trainiert Bauch
Der Markt für Nahrungsergänzungsmittel boomt. Werbeslogans wie „Einzigartiger Muskelzuwachs in kürzester Zeit" oder „Leistungssteigerung um 100 Prozent" prangen von den Titelseiten diverser Zeitschriften oder gar an den Theken dubioser Fitness-Studios.

So genannte Sportlerprodukte versprechen vieles und halten wenig. Für die meisten Produkte gilt: Die Wirkung ist nicht nachgewiesen. Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den wichtigsten Inhaltsstoffen von Nahrungsergänzungsmitteln und was von ihnen zu halten ist.

Kreatin ist eine Verbindung, die der Körper aus Eiweißbausteinen selbst herstellen kann. In der Nahrung ist Kreatin vor allem in Fleisch und Fisch enthalten. Kreatin dient dem Körper als schnell verfügbare Energiereserve und macht körperliche Spitzenleistungen kurzfristig möglich.

Mittels zusätzlicher Kreatineinnahme sollen Sportler zu höheren Maximalleistungen über eine längere Zeit fähig sein. Es profitieren offensichtlich jedoch nur die Athleten, deren Muskulatur nicht genügend Kreatin enthält und die häufigen, kurzen und intervallartigen Belastungen ausgesetzt sind.

Ausdauerleistungen scheinen nicht verbessert zu werden. Zudem gilt für Kreatin dasselbe wie für andere körpereigene Substanzen (Cholesterin oder Hormone wie Cortisol, Testosteron): Ein Rückkopplungsmechanismus veranlasst den Körper, weniger Kreatin zu bilden, wenn er von außen große Mengen bekommt.

Über weitere Nebenwirkungen von Kreatinprodukten weiß man bisher wenig. Eine Einnahme ist auch deshalb nicht zu empfehlen, weil die Berichte über die leistungssteigernde Wirkung sehr widersprüchlich sind.