Die Geschlechtsorgane der Frau

Die weiblichen Geschlechtsorgane sind ein System aus inneren und äußeren Organen. Bei sexueller Erregung sind alle äußeren Geschlechtsorgane der Frau stark durchblutet. Sie unterstützen durch Lustempfinden und Befeuchten der Scheide den Geschlechtsverkehr. Die inneren Geschlechtsorgane der Frau spielen hingegen für das Entstehen einer Schwangerschaft eine wichtige Rolle.

Geschlechtsorgane der Frau
Geschlechtsorgane der Frau

Äußere Geschlechtsorgane der Frau

Ein Teil der weiblichen Geschlechtsorgane ist von außen zu sehen. Sie werden äußere Geschlechtsorgane genannt. Dazu gehören:

  • der Venushügel
  • die großen Schamlippen
  • die kleinen Schamlippen
  • die Klitoris
  • der Scheideneingang

Welche Funktion die äußeren Geschlechtsorgane der Frau haben und wo genau sie liegen, erfahren Sie hier.

Vulva und Venushügel

Die Vulva wird oft fälschlicherweise als Vagina bezeichnet. Dabei bildet die Vulva die Gesamtheit der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane: Das sind Venushügel, Schamlippen, Klitoris und Scheideneingang.

Der Venushügel wiederum befindet sich oberhalb des Schambeins. Auf dieser Wölbung wachsen die Schamhaare. Darunter beginnen die Schamlippen der Frau.

Schamlippen

Unterhalb des Venushügels beginnen zwei Hautfalten, die erst am Damm, also kurz vor dem Anus enden. Dies sind die großen Schamlippen. Sie verdecken in den meisten Fällen die kleinen Schamlippen, die unterhalb der Klitoris beginnen und ebenfalls seitlich des Scheideneingangs nach unten verlaufen. Die Hauptfunktion der Schamlippen besteht darin, die empfindlichen Geschlechtsorgane der Frau zu schützen. Denn darunter liegen die Klitoris und der Scheideneingang.

Klitoris

Die Klitoris liegt oberhalb der inneren Schamlippen. Sie spielt in der weiblichen Sexualität eine große Rolle, sie ist sozusagen das Zentrum der Erregung. In der Klitoriseichel, einem kleinen knopfartigen Gewebeteil, enden bis zu 14.000 Nerven, sodass die Klitoris besonders stark auf Berührungen reagiert.

Früher ging man davon aus, dass lediglich dieser sichtbare Bereich der Klitoris existiert. Heute weiß man, dass die Klitoris ein ganzes System ist, zu dem noch zwei Schwellkörper und zwei bis zu neun Zentimeter lange Schenkel im Inneren des Körpers gehören.

Scheideneingang

Nicht weit unterhalb der Klitoris liegen die Harnröhrenöffnung (der Ausgang der Harnblase), der äußere Teil der Scheide und der Scheideneingang. Im Scheideneingang befinden sich auch einige Drüsenausgänge, über die Flüssigkeit ausgesondert und der Scheideneingang bei sexueller Erregung befeuchtet wird. Dies erleichtert das Eindringen des Penis in die Scheide beim Geschlechtsverkehr.

Die inneren Geschlechtsorgane der Frau

Im Gegensatz zu den äußeren liegen sie im Inneren des Körpers verborgen und werden entsprechend als innere Geschlechtsorgane der Frau bezeichnet. Dazu zählt man:

  • die Scheide (Vagina)
  • die Gebärmutter (Uterus), also Gebärmutterkörper und -hals
  • die Eileiter (Tuba uterina)
  • die Eierstöcke (Ovarien)

Die Verbindung zwischen den äußeren Geschlechtsorganen und der Gebärmutter bildet die Scheide.

Scheide

Die Scheide bildet den Übergang zu den inneren Geschlechtsorganen der Frau. Die Scheide – auch Vagina genannt – ist im Grunde ein Muskelschlauch, der von innen mit Schleimhaut überzogen ist. Die Scheide ist etwa acht bis zehn Zentimeter lang und hat verschiedene Funktionen. Zum einen nimmt sie während des Geschlechtsverkehrs den Penis auf, zum anderen fließt darüber das Menstruationsblut ab. Während der Geburt eines Kindes ist die Scheide der Geburtskanal.

Zervix und Gebärmutter

Am Ende der Scheide liegt der Gebärmutterhals (Zervix). Dieser Teil der weiblichen Geschlechtsorgane bildet die Verbindung zwischen Scheide und Gebärmutter. Der Teil des Gebärmutterhalses, der in die Scheide hineinragt, wird auch Muttermund genannt. Um eine Schwangerschaft zu ermöglichen, müssen die Spermien des Mannes den Muttermund passieren, um so zu einem befruchtungsfähigen Ei zu gelangen. An fruchtbaren Tagen sondert der Muttermund daher dünnflüssigen Schleim ab, sodass die Spermien gut aufsteigen können. An unfruchtbaren Tagen ist der Schleim hingegen dickflüssig und der Muttermund nahezu verschlossen. Auch während der Schwangerschaft bildet sich ein Schleimpfropfen, damit keine Keime durch die Scheide zum ungeborenen Kind gelangen können.

Die Gebärmutter liegt am oberen Ende des Gebärmutterhalses. Während eines Zyklus’ wird in der Gebärmutter Schleimhaut aufgebaut. Wird eine Eizelle befruchtet, nistet sie sich in der Gebärmutterschleimhaut ein. Findet keine Befruchtung statt, wird das Gewebe mit der Regelblutung ausgestoßen.

Eierstöcke

Ebenso wie die Gebärmutter sind auch die Eierstöcke (Ovarien) eines der besonders wichtigen weiblichen Geschlechtsorgane im Hinblick auf eine Schwangerschaft. Eine Frau hat zwei Eierstöcke: links und rechts im Becken jeweils einen. Hier sind bereits vor der Geburt Eizellen angelegt, die in sogenannten Follikeln heranreifen. Bei einem Eisprung platzt ein Follikel und entlässt eine Eizelle in den Eileiter.

Außerdem werden in den Eierstücken wichtige weibliche Hormone produziert, nämlich Progesteron (Gelbkörperhormon) und Östrogen. Während Östrogen dafür sorgt, dass die Schleimhaut in der Gebärmutter in der ersten Zyklushälfte wächst, wird in der zweiten Hälfte mithilfe von Progesteron die Einnistung des Eis vorbereitet.

Eileiter

Der Eileiter (Tube) verbindet die Eierstöcke mit der Gebärmutter. Ein Eileiter ist zwischen einem halben und einem Zentimeter dick, während die Länge von 10 bis 18 Zentimetern variieren kann. Der Eileiter ist der Ort, an dem eine reife Eizelle von einem Spermium befruchtet werden kann. Etwa drei bis fünf Tage befindet sich eine Eizelle auf dem Weg in die Gebärmutter. Findet in dieser Zeit keine Befruchtung statt, wird die Eizelle vom Körper ausgeschieden. Wird die Eizelle allerdings befruchtet, nistet sie sich letztlich in der Schleimhaut der Gebärmutter ein und beginnt zu reifen – der Beginn einer Schwangerschaft.