Männliche Geschlechtsorgane im Überblick

Die männlichen Geschlechtsorgane stellen ein komplexes System dar, das sowohl innere als auch äußere Merkmale aufweist. Nur wenn alle Organe ihre Funktion im Zusammenspiel miteinander erfüllen, ist die Fruchtbarkeit des Mannes gewährleistet.

Geschlechtsorgane des Mannes
Geschlechtsorgane des Mannes

Innere und äußere Geschlechtsorgane des Mannes

Ebenso wie bei der Frau unterscheidet man auch beim Mann die inneren und äußeren Geschlechtsorgane. Außerhalb des Körpers befinden sich Hoden und Penis.

Zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes gehören:

  • Prostata: Eine Drüse, die das Prostatasekret, also einen Bestandteil des Spermas, produziert.
  • Cowper-Drüsen: Sie setzen das Präejakulat frei, das vor dem Samenerguss die Harnröhre reinigt und das Gleiten der Eichel erleichtert.
  • Samenleiter: Hierüber gelangt das Sperma nach außen.

Für die Reproduktion und Fruchtbarkeit des Mannes müssen alle männlichen Geschlechtsorgane im Zusammenspiel und genau aufeinander abgestimmt arbeiten.

Der Penis: Aufbau und Funktion

Anatomisch gesehen besteht der Penis aus drei Elementen: der Peniswurzel, dem Peniskörper und der Eichel. In seinem Inneren liegen drei Schwellkörper – etwa die Hälfte ihrer Länge ist von außen nicht sichtbar und liegt im Inneren des Körpers.

Die Schwellkörper ermöglichen den Zustand der Erektion, der für den Vollzug des Geschlechtsverkehrs wichtig ist: Bei ihnen handelt es sich um Geflechte aus Blutgefäßen. Ist ein Mann sexuell erregt füllen sich die Gefäße mit Blut, was den Penis härter und größer werden lässt: Er stellt sich auf und kann in die Scheide der Frau eindringen.

Der Prozess, der zu einer Erektion führt, kann durch verschiedene Faktoren (psychisch oder körperlich) beeinträchtigt werden, sodass es letztendlich zu einer Erektionsstörung kommt.

 

Ein weiteres Element des Penis – und damit Teil der männlichen Geschlechtsorgane – ist die Penisspitze, die von der Eichel gebildet wird. Im originären Zustand ist die Eichel von der Vorhaut bedeckt. Bei beschnittenen Männern wurde die Vorhaut entfernt, dadurch ist sie sichtbar.

In der Mitte der Eichel lässt sich der Austrittspunkt der Harnröhre beziehungsweise des Samenleiters erkennen. Hier tritt im nicht-erigierten Zustand Urin aus; beim Geschlechtsverkehr wird darüber das Sperma abgegeben.

Die männlichen Geschlechtsorgane beim Orgasmus

Beim männlichen Orgasmus kommt es zu einer starken Kontraktion der Prostata und der Samenleiter. Dadurch werden Samenzellen in Form des Ejakulats durch den Penis nach außen gedrückt. Damit gleichzeitig kein Urin austritt, befindet sich um die Harnröhre herum ein Muskelring, der im Zustand der sexuellen Erregung die Blase verschließt. Aus diesem Grund kann ein Mann, der gerade eine Erektion hat, nicht Wasser lassen.

Wenn über längere Zeit kein Geschlechtsverkehr stattfindet, werden die Samenzellen vom Körper abgebaut. Außerdem kann es zu einem unwillkürlichen Samenerguss kommen. Dies tritt in der Regel im Schlaf und besonders häufig auch während der Pubertät auf.

Schwanger ohne Geschlechtsverkehr?

Bereits vor dem eigentlichen Samenerguss können Tröpfchen aus dem Penis austreten, die ebenfalls Spermien enthalten. Darum ist es möglich, dass auch beim Petting (Liebesspiel ohne Geschlechtsverkehr) Samenzellen aus dieser Flüssigkeit in die Scheide der Frau gelangen – beispielsweise durch Aneinanderreiben der weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane oder über Berührungen mit den Händen – und so zur Schwangerschaft führen.

Die Hoden: Aufbau und Funktion

Die Hoden übernehmen als Geschlechtsorgane des Mannes eine wichtige Aufgabe: Hier wird das männliche Sexualhormon Testosteron produziert. Erst wenn ausreichend Testosteron im Körper vorliegt, bilden sich die männlichen Geschlechtsorgane aus. Während der Pubertät steigt der Testosterongehalt deutlich an – zu diesem Zeitpunkt beginnt in den Hoden außerdem die Produktion der Samenzellen (Spermien).

Die Hoden befinden sich außerhalb des Körpers, da die Temperatur in diesem männlichen Geschlechtsorgan etwa zwei Grad unter der normalen Körpertemperatur liegen soll – für die Samenqualität ist das von hoher Bedeutung. Darum reagieren die Hoden auch auf eine veränderte Außentemperatur: Ist es kalt, ziehen sie sich zusammen und rücken so näher an den Körper heran. Bei warmem Wetter weiten sie sich dagegen und hängen etwas tiefer. Dadurch kühlen sie besser aus.

Aus den Hoden werden die Samenzellen zum Ausreifen in die Nebenhoden transportiert. Sie liegen direkt hinter den Hoden im Hodensack.

Innere Geschlechtsorgane des Mannes: Prostata & Co.

Von den Nebenhoden gelangen die Spermien in die Prostata, wo sie mit Flüssigkeit umgeben werden. Die Flüssigkeit verbessert die Beweglichkeit der Samenzellen.

In der Prostata treffen außerdem Samen- und Harnleiter zusammen: Beide führen über den Penis und die Eichel nach außen. Kommt es durch sexuelle Erregung zum Samenerguss, werden etwa drei bis fünf Milliliter Flüssigkeit ausgeschieden, in denen mehrere Millionen Samenzellen enthalten sind.

Prostataerkrankungen vorbeugen

Ab dem 50. Lebensjahr treten bei Männern vermehrt Beschwerden mit der Prostata auf. Beispielsweise führt eine Prostatavergrößerung zu Schmerzen beim Urinieren. Männer sollten sich regelmäßig einer Prostata-Untersuchung unterziehen, unter anderem, um das Krebsrisiko zu verringern.

 

Zu den inneren männlichen Geschlechtsorganen gehören auch die Cowper-Drüsen. Ihre Aufgabe besteht darin, vor dem Samenerguss die Harnröhre von Keimen und Urinresten zu befreien. Deshalb produzieren diese inneren Geschlechtsorgane des Mannes ein Sekret, das zum einen die Keime in der Harnröhre reduziert und zum anderen die Eichel befeuchtet und ihre Gleitfähigkeit erhöht.

Fruchtbarkeit und Spermienqualität

Richtwerte für eine gute Spermienqualität sind laut Weltgesundheitsorganisation:

  • 15 Millionen Spermien pro Milliliter
  • 1 Drittel sehr bewegliche Spermien

Ein Mann kann auch mit weniger Spermien grundsätzlich zeugungsfähig sein. Allerdings dauert es meist deutlich länger, bis eine Schwangerschaft entsteht.