Sexstellungen - die 69

Sex macht Spaß - vor allem, wenn ihn beide Partner genießen können. Dafür eignet sich die Sexstellung 69 hervorragend.

Als Liebesstellung 69 – oder kurz: Stellung 69 – wird eine Variante des Oralverkehrs bezeichnet. Dabei stimulieren sich beide Partner gleichzeitig mit dem Mund. Geschlechtsverkehr an sich findet dabei nicht statt, kann jedoch davor oder danach ausgeführt werden.

Kurz erklärt: Was ist die Stellung 69?

Der Name „Stellung 69“ ist von der Körperposition abgeleitet, die die beiden Sexualpartner dabei einnehmen: Beide liegen mit ihrem Kopf in der Nähe des Genitalbereiches des anderen Partners. Dadurch entsteht eine Körperhaltung, die der verschlungenen Zahl 69 ähnelt.

Liebesstellung 69: Fellatio, Cunnilingus und Anilingus

Bei der Stellung 69 spielt das Geschlecht der Sexualpartner keine Rolle. Üben heterosexuelle Paare diese Position aus, stellt sie eine Kombination aus Stimulierung des Penis (Fellatio) und Stimulierung der Vagina (Cunnilingus) dar. Die Liebesstellung 69 kann jedoch genauso gut von zwei Frauen oder zwei Männern ausgeübt werden.

Selbstverständlich kann bei diesem Liebesspiel der Fantasie freien Lauf gelassen werden: So können Mund und Zunge beispielsweise durch die Hände ergänzt werden. Variationen der Stellung 69 schließen auch die orale Stimulation des Anus (Anilingus) mit ein. Erlaubt ist alles, was beiden Partnern gefällt.

Positionen für die Stellung 69

Was ist mit der Stellung 69 nun genau gemeint? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Liebesstellung auszuüben:

Nebeneinander: Beide Partner liegen auf der Seite. Der Kopf ruht auf dem Oberschenkel des anderen. Für Frauen ist diese Position ein wenig anstrengender, weil sie die Beine leicht geöffnet halten müssen. Der Vorteil: Beide Partner haben etwas mehr Bewegungsfreiheit.

Variante eins der Stellung 69: Beide Partner liegen auf der Seite
Variante eins der Stellung 69: Beide Partner liegen auf der Seite

Stehend: Dabei liegt ein Partner auf dem Rücken, beispielsweise auf dem Bett, und lässt den Kopf leicht über die Bettkante fallen. Der andere Partner steht breitbeinig vor dem Bett, beugt sich über den liegenden Sexpartner und stützt sich mit den Händen ab. Diese Stellung ist einfacher, wenn es sich um ein heterosexuelles Paar handelt. Ist dies der Fall, liegt meist der Mann auf dem Bett.

Übereinander: Ein Partner liegt auf dem Rücken, der andere umgekehrt darüber (leicht im Vierfüßlerstand). Viele heterosexuelle Paare bevorzugen es, wenn die Frau oben liegt, weil der Mann dann leichter mit dem Mund den Kitzler erreichen kann.

Variante zwei der Stellung 69: Einer der Partner liegt auf dem Rücken, der andere kniet über ihm.
Variante zwei der Stellung 69: Einer der Partner liegt auf dem Rücken, der andere kniet über ihm.

Liegt der Mann bei der Liebestellung 69 oben, kann es sein, dass der Penis unangenehm tief in den Mund des Partners oder der Partnerin eindringt. Das kann der Untenliegende dadurch verhindern, dass er oder sie die Hüfte beziehungsweise den Po des Obenliegenden festhält.

Sicherheit und Hygiene bei der Stellung 69

Formen des Oralverkehrs gehören für viele zum Liebesspiel dazu. So gaben in einer amerikanischen Studie 88 Prozent der Männer und über 50 Prozent der Frauen an, Fellatio oder Cunnilingus zu praktizieren.

Wie bei jeder Form des Oralverkehrs können auch bei der Stellung 69 Krankheiten übertragen werden. Dazu gehören:

  • HIV / AIDS
  • Hepatitis A, B oder C
  • Herpesinfektionen (zum Beispiel HPV)
  • Pilzerkrankungen
  • bakterielle Infektionen wie Chlamydien, Tripper oder Syphilis

Beim Oralverkehr ist das Infektionsrisiko zwar geringer als durch direkten Geschlechtsverkehr, ein Restrisiko bleibt jedoch stets bestehen. Männer schützen sich am effektivsten mit einem Kondom. Frauen können das sogenannte Dental Dam verwenden. Gemeint ist ein Latextuch, das über die Scheide gelegt wird.

Körperhygiene spielt bei der Stellung 69 nicht nur aus gesundheitlichen Gründen eine große Rolle – schließlich hat der Partner den Intimbereich direkt vor dem Gesicht. Damit es für beide möglichst angenehm ist, sollte am besten vorab geduscht werden.

Stellung 69 – so alt wie die Menschheit?

Die Liebesstellung 69 ist keine Erfindung der Neuzeit. Schon in der Antike sollen Menschen diese Position in ihr Liebesspiel integriert haben. Unter anderem gibt es im Deutschen Museum in München Öllampen, auf denen Paare in der Stellung 69 abgebildet sind. Wissenschaftler datieren diese Lampen auf die Zeit des alten Roms.

In einem indischen Hindutempel wurde eine Statue gefunden, die einen stehenden Mann darstellt, dessen Sexpartnerin von seinen Schultern kopfüber nach unten hängt. Beide stimulieren sich in dieser Position oral. Auch im Kamasutra gibt es die Stellung 69, allerdings in der Variante, bei der beide Partner auf der Seite einander zugewandt liegen.

Die weite Verbreitung der Stellung 69 bestätigt, dass viele Paare diese Position sehr genießen, da die Partner sich sehr nah sind und beide einen Orgasmus erleben können. Nichtsdestotrotz finden andere diese Form des Liebesspiels eher anstrengend. Zudem kann es, durch den gleichzeitig stattfindenden aktiven und passiven Part, schwerer fallen sich zu entspannen.