Oxytocin – das Kuschel- und Liebeshormon

Dieses Hormon erfüllt im Körper die unterschiedlichsten Funktionen. Es wird vom Gehirn im Hypothalamus (Hirnanhangsdrüse), der wichtigsten Hormonschaltstelle, produziert und entfaltet seine Wirkung auf zweifache Weise: Erstens beeinflusst es über direkten Kontakt die Nervenzellen im Gehirn. Zweitens gelangt es über die Blutbahn in den übrigen Körper. Das Gehirn setzt Oxytocin in großen Mengen unter anderem frei bei zärtlichen Berührungen der Haut, sexueller Erregung und beim Orgasmus.

Eine hohe Konzentration von Oxytocin wirkt beruhigend und mindert Angstgefühle, macht weniger schmerzempfindlich und aktiviert das Immunsystem. Zudem lassen neue Forschungsergebnisse darauf schließen, dass eine hohe Konzentration von Oxytocin fürsorgliches Verhalten auslöst. Andererseits verursacht ein Mangel an diesem Botenstoff die Unfähigkeit zu sozialen Bindungen. In Tierversuchen wurde Ratten und Mäusen Oxytocin gespritzt. Sie zeigten daraufhin deutlich verstärktes sexuelles Interesse und wurden kontaktfreudiger. Ähnliche Effekte werden auch beim Menschen vermutet.