Wie lernt man am besten? Fünf Lerntipps zur Prüfungsvorbereitung

Gemeinsame Prüfungsvorbereitung ist ein Lerntipp für eine erfolgreiche Prüfungsvorbereitung.
Zusammen lernt es sich einfacher.

Lernen, lernen, lernen – vor Tagen, die durch diese Tätigkeit dominiert werden, graut es vielen Menschen. Es gibt doch so viel schönere Dinge zu tun: Eine neue Serie, die so spannend ist, das eine Lernunterbrechung nicht möglich erscheint. Außerdem müsste die Küche auch mal wieder aufgeräumt werden. Kommen Ihnen diese Ausreden bekannt vor? Dann hat Ihr Schweinehund Sie ganz schön in der Hand. Wie Sie ihn überwinden? Ganz einfach: Unsere fünf Lerntipps helfen Ihnen dabei, sich möglichst effizient auf anstehende Prüfungen vorzubereiten.

Lerntipps im Überblick

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1. Lerntipp: Motivation, wo bist Du? So überwinden Sie Ihren Schweinehund

 

Prüfungszeit ist für die wenigsten ein Vergnügen. Meist fehlt bereits die Motivation, überhaupt mit der Prüfungsvorbereitung anzufangen. Denn: Den inneren Schweinehund zu überwinden, ist gar nicht so einfach. Es gibt jedoch einige kleine Tricks, wie Sie ihn überlisten und sich selbst motivieren können:

  • Rituale erleichtern das Anfangen: Ein fester Arbeitsrhythmus hilft beim Lernen. Am besten ist es, das Lernen an bestimmte Zeiten und Orte zu koppeln. Nehmen Sie sich zum Beispiel vor, Ihren Tag immer um 9.30 Uhr in der Bibliothek zu beginnen, um 13 Uhr eine längere Mittagspause plus Spaziergang einzulegen und von 16 bis 18 Uhr von zu Hause aus weiter zu lernen. Integrieren Sie diesen Ablauf fest in Ihren Tagesrhythmus, so dass er zur Selbstverständlichkeit wird. Ausreden á la: „Ich bin noch gar nicht in der Stimmung zu lernen“, haben damit erst gar keine Chance.
  • Erfolg ist die beste Motivation: Damit ist nicht nur der Erfolg der letztendlich bestandenen Prüfung gemeint. Zwischenerfolge geben in der Prüfungsvorbereitung die nötige Kraft zum Weitermachen. Wer für sich lernt, dem sind seine eigenen Lernerfolge oftmals gar nicht so bewusst. Daher ist es wichtig, sich täglich den Lernfortschritt anzusehen. Es sollte für Sie zur Gewohnheit werden, dass Sie einen Lernplan haben, bei dem Sie täglich abhaken können, was Sie bereits an Lernstoff geschafft haben. Zum Abschluss eines Lerntages sollten Sie zudem den Stoff durchgehen, den Sie sich heute erarbeitet haben. So können Sie sich noch einmal genau vor Augen führen, wie der Lernberg immer erzwingbarer scheint.

Belohnung und Erholung

Wichtig ist zudem, dass Sie sich für erfolgreiche Lernepisoden belohnen oder sich danach erholen – ganz ohne ein schlechtes Gewissen. Gönnen Sie sich beispielsweise nach drei Stunden konzentrierten Lernens eine einstündige Pause, die beispielsweise eine Jogging-Runde an der frischen Luft oder eine Folge Ihrer aktuellen Lieblingsserie umfasst.

2. Lerntipp: Das richtige Zeitmanagement

Lehrer und Professoren predigen es immer wieder: „Fangt früh genug an zu lernen!“ – Viele sind genervt von den mahnenden Worten, doch Tatsache ist: Die Dozenten haben Recht. Wer früh genug mit dem Lernen startet, der ist am Tag der Prüfung deutlich entspannter und auch seltener von Prüfungsangst betroffen.1 Daher ist unser zweiter Lerntipp: das Erstellen von Lernplänen.

Folgende Lernpläne sind sinnvoll, um sich die Zeit richtig einzuteilen:

  • Semesterplan/Abiturprüfungsplan: Um sich bereits zu Beginn eines Semesters oder der Abiturphase einen Überblick über anstehende Prüfungen zu verschaffen, ist es sinnvoll, feste Deadlines und Klausurentermine aufzuschreiben und schon einmal grob zu strukturieren, ab wann die Prüfungsvorbereitung beginnen sollte.
  • Wochenplan: Damit Sie nicht von der Prüfungsstress-Welle überrascht werden, sollten Sie wöchentlich Zeit einplanen, um die Kursinhalte zu wiederholen und das Wichtigste zusammenzufassen.
  • Tagesplan: Vor allem in der akuten Prüfungsvorbereitung sollten Sie Ihren Tag nach Stunden aufteilen und genau aufschreiben, was Sie wann lernen wollen.

Voraussetzung dafür, sinnvolle Lernpläne zu erstellen, ist, dass Sie sich bewusstmachen, wie viel Zeit Sie am Tag tatsächlich zum Lernen zur Verfügung haben. Vergessen Sie hierbei nicht, genug Pausen und Freizeit einzuplanen. Bauen Sie sich zusätzlich immer genug Puffer für einzelne Lernabschnitte ein, denn ansonsten können Lernpläne auch schnell zu stark unter Druck setzen und demotivierend wirken.

3. Lerntipp: Lerntechniken, die ohne Karteikarten auskommen

Lerntechniken gibt es wie Sand am Meer. Viele Menschen greifen aus Gewohnheit dennoch immer wieder zur Karteikarte, die sie auf der Vorderseite mit einer Frage oder einen Begriff und auf der Rückseite mit der Antwort oder Erklärung beschriften. Es gibt jedoch auch Methoden, die ganz ohne die kleinen Kärtchen auskommen. Probieren Sie doch mal folgende aus:

  • Lückentexte: Um zu überprüfen, wie gut Sie bestimmte Fachbegriffe beherrschen, können Sie aus Ihren Definitionen Lückentexte machen. Bereits beim Erstellen des Lückentextes müssen Sie sich konzentrieren und verinnerlichen so den Prüfungsstoff. Tipp: Lösen Sie als Abschluss eines Lerntages immer einen Lückentext.
  • Mind Mapping: Dieser Begriff wird oftmals mit Brainstorming verbunden. Doch eine Mind Map ist durchaus auch sinnvoll für die Prüfungsvorbereitung und daher ein geeigneter Lerntipp. Vor allem für kreative Menschen ist diese Methode geeignet, um Inhalte aufzubereiten und Zusammenhänge zu visualisieren. Dadurch werden oft Verknüpfungen von Themenbereichen deutlich, die beim Abarbeiten nach Skript oder Lehrbuch nicht aufgefallen wären. Versteht man das große Ganze, hat man in der Prüfung schon fast gewonnen.
  • Audioaufnahmen: Mit dem Smartphone ist es so einfach wie nie, Gesprochenes aufzunehmen. Speichern Sie Definitionen oder Regeln als Sprachmemo ab und hören Sie sich diese beim Sportmachen, Einkaufen, kurz vor dem Schlafengehen oder wann immer Sie wollen an.
Hinweis: Welche Lerntechniken für Sie geeignet sind, um durch die Prüfungsvorbereitung zu kommen, müssen Sie für sich austesten. DIE Musterstrategie gibt es nicht.

4. Lerntipp: So klappt es mit der Konzentration für die Prüfungsvorbereitung

Konzentration ist die Grundlage des erfolgreichen Lernens. Dennoch plagt viele Prüflinge heutzutage Konzentrationsschwäche. Grund dafür kann zu viel Stress sein, aber auch eine leichte Ablenkung durch das Smartphone, den Fernseher, ankommende E-Mails oder der Blick auf den überquellenden Wäschekorb.

Ein einfacher Lerntipp ist es, diese Störquellen innerhalb der Prüfungsvorbereitung zu eliminieren. Schaffen Sie den vollen Wäschekorb und den verlockenden Fernseher aus Ihrem Blickfeld. Wenn Sie in der Bibliothek lernen, verstauen Sie Ihr Handy am besten in Ihrem Rucksack und stellen Ihr Mailprogramm innerhalb der Lernphasen aus. Nach zwei Stunden konzentriertem Lernen können Sie sich dann zehn Minuten lang ganz auf Ihre Mails oder Nachrichten fokussieren. Sie werden merken, dass Sie so in den Lernphasen viel konzentrierter arbeiten und dass einige Stunden ohne Smartphone auch mal ganz entspannt sein können.

5. Lerntipp: Zusammen sind wir stark – Büffeln in Lerngruppen

Viele sind der Meinung, dass Sie sich als Einzelkämpfer besser und konzentrierter auf Prüfungen vorbereiten können. Dabei können Lerngruppen durchaus Vorteile haben, zum Beispiel:

  • Verbindlichkeit: Sich einer Lerngruppe anzuschließen, bedeutet, an regelmäßigen Sitzungen teilzunehmen. So werden Absprachen und Lernziele verbindlicher und von der Gruppe kontrollierbar. Unter „Gruppenzwang“ ist es zudem wahrscheinlicher, dass Sie bestimmte Aufgaben tatsächlich erfüllen.
  • Unterstützung: Alle Mitglieder einer Lerngruppe befinden sich in der gleichen oder einer ähnlichen Situation: der Prüfungsvorbereitung. Die Mitstreiter können nachvollziehen, dass Sie nicht immer hochmotiviert beim Lernen sind. Bei fehlendem Antrieb oder in Phasen des Zweifelns, kann man sich in Lerngruppen jedoch schnell wieder gegenseitig aufbauen und Mut zusprechen.
  • Hilfestellungen: Vor allem in einer Lerngruppe, in der die Mitglieder für dieselbe Prüfung lernen, ist eine gegenseitige Unterstützung bei fachlichen Fragen und Unklarheiten, die in der gesamten Gruppe diskutiert werden können, eine gute Hilfestellung. Doch auch wer sich einer gemischten Lerngruppe anschließen möchte, geht nicht leer aus: Bei Fragen rund um das Aufbereiten von Prüfungsstoff, Zeit- und Lernplänen profitieren Sie vom Wissen anderer.

Die Treffen von Lerngruppen sollten regelmäßig stattfinden. Einmal in der Woche für zwei bis drei Stunden bietet sich hier an. Wichtig ist zudem, dass die Treffen ernstgenommen werden und nicht in eine Plauderrunde ausarten. Lerngruppen eignen sich bei einer gewissen Ernsthaftigkeit also als gute und abwechslungsreiche Ergänzung zur Prüfungsvo