Den Streit anderer schlichten

Wenn zwei sich streiten, freuen sich die Kollegen nicht. Denn in einem Team verhageln Streitende auch die Stimmung aller anderen. Konflikte von Kollegen oder Untergebenen sollten Sie daher nicht gleichgültig hinnehmen. Als Chef ist es sowieso Teil Ihrer Führungsaufgabe, vermittelnd einzugreifen. Aber auch unter Kollegen können Sie Konflikte beilegen, wenn die Streitenden Sie als objektiven Dritten akzeptieren.

Neutralität ist wichtig

Für Sie hat die Schlichtertätigkeit nicht nur den Vorteil, dass wieder Ruhe ins Team einkehrt, sondern dass Sie außerdem Ihre sozialen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Voraussetzung für den Vermittlungserfolg ist natürlich Ihre Neutralität gegenüber den Beteiligten. Wenn Sie mit einer der Personen befreundet sind, werden Sie sich, ob gewollt oder nicht, wahrscheinlich auf deren Seite schlagen.

Sind Sie jedoch beiden gegenüber unvoreingenommen, können Sie mit den folgenden Ratschlägen schlichten:

  • Hören Sie sich die Argumente beider Parteien gut an.
  • Selbst wenn Sie die Ansicht einer der beiden Personen teilen, sagen Sie dies nicht direkt.
  • Schlagen Sie einen Kompromiss vor, bei dem möglichst beide Personen profitieren.
  • Ist einer der Streitenden objektiv betrachtet im Recht, schlagen Sie nicht vor, sich dennoch in der Mitte zu treffen. Versuchen Sie, dem Kollegen im Unrecht die Position des anderen näher zu bringen. Besänftigen Sie ihn eventuell mit einem kleinen Zugeständnis.
Einen Streit zu schlichten erfordert viel Einfühlungsvermögen. Denn selten werden Sie mit großzügigen Geschenken beide Seiten beruhigen können. Wenn Sie merken, dass Sie die Streitenden nicht versöhnen können, ziehen Sie rechtzeitig die Reißleine, bevor Sie auch noch hineingezogen werden. Dann ist der Weg zum Vorgesetzten unumgänglich.