Kritisieren ohne zu verletzen
Falls Ihre Kritik jedoch berechtigt ist, bringen Sie diese mit folgenden Empfehlungen kultiviert vor:
- Wählen Sie für das Gespräch einen ruhigen Ort, an dem andere Kollegen nicht zuhören können.
- Stellen Sie sicher, dass Sie weder durch Telefonate noch Besucher unterbrochen werden.
- Fallen Sie nicht gleich mit der Tür ins Haus. Mit der Abwehrhaltung Ihres Gegenübers können Sie rechnen, wenn Sie beginnen: „Unser Projekt läuft wegen Ihnen schlecht.“ Weiche Einleitungssätze wie „Ich wollte mit Ihnen über unser gemeinsames Projekt sprechen“ nehmen der Situation ihre Schärfe.
- Formulieren Sie respektvoll. Sätze, wie „Sie waren schlecht vorbereitet“ oder „Ihnen fehlen Detailkenntnisse“ sind verletzend. Mehr Einfühlungsvermögen zeigen Sie mit Ich-Sätzen. Dadurch erscheinen die Vorwürfe nicht als unumstößliche Tatsachen, sondern wie Ihr persönlicher Eindruck: „Ich finde, dass Sie in letzter Zeit nicht die Leistung bringen, zu der Sie eigentlich fähig sind.“
- Werden Sie in der Kritik deutlich. Mit „Man hat mir zugetragen, dass Sie in letzter Zeit sehr lustlos bei der Sache sind“ kann der Kritisierte nichts anfangen. Sagen Sie konkret, was Sie stört. Nennen Sie Situationen, in denen Sie ein Fehlverhalten beobachtet haben. Nur so kann der andere sein Verhalten ändern.
- Hören Sie den Kritisierten an. Gehen Sie auf seine Argumente ein. Vermeiden Sie dabei widersprüchliche Ja-aber-Sätze. Zum einen signalisieren diese Zustimmung, zum anderen eine Meinungsverschiedenheit. Sagen Sie höflich, aber deutlich: „In diesem Punkt bin ich anderer Ansicht als Sie.“