Bewerbung: online zum Traumjob

Eine Tastatur, auf einer großen Taste steht "Bewerbung"
Online bewerben: Auf die richtige Formatierung kommt es an.
Die Online-Bewerbung ist neben der klassischen schriftlichen Bewerbung längst eine gängige und etablierte Form, sich einem möglichen Arbeitgeber vorzustellen.

Unter einer Online-Bewerbung versteht man jede über das Internet verschickte oder im Internet zugängliche Bewerbung. Die drei gängigen Formen einer solchen Bewerbung sind:

Online-Bewerbung - so sieht sie aus

  • ein E-Mail-Bewerbungsschreiben mit Lebenslauf und gegebenenfalls weiteren Anhängen,
  • eine eigene Bewerbungs-Website,
  • Online-Bewerbungsformulare von Unternehmen.

Welche dieser drei Optionen Sie wählen sollten, hängt ganz von den Präferenzen des von Ihnen ins Auge gefassten Unternehmens ab. Recherchieren Sie vorab also genau, welche Möglichkeiten der elektronischen Bewerbung Ihnen der ausgewählte Arbeitgeber anbietet.

Bewerben bei internetnahen Branchen und Großunternehmen

Meist obligatorisch für die erste Kontaktaufnahme ist die Online-Bewerbung inzwischen in der IT-/EDV-Branche, im Marketing sowie in Multimediafirmen. Auch Großunternehmen bevorzugen in der Regel elektronische Bewerbungen. Solange nicht ausdrücklich eine klassische Bewerbungsmappe gewünscht wird, sollten Sie in den genannten Fällen eine überzeugende Form der Online-Bewerbung erstellen.

Link zum Bewerbungsformular

Wenn sich Ihnen in anderen Branchen die Möglichkeit bietet, sich online zu bewerben, will das Unternehmen meist ein modernes Image demonstrieren. Außerdem sollen auf diese Weise oft zusätzliche Bewerber gewonnen und die aufwändige Vorauswahl rationalisiert werden. Beachten Sie in diesem Fall den genauen Text der Stellenanzeige. Ist die Online-Bewerbung ausdrücklich erwünscht und die persönliche E-Mail-Adresse eines Ansprechpartners angegeben? Oder existiert ein Link auf ein Online-Bewerbungsformular. Nur dann sollten Sie die angegebene Möglichkeit nutzen. Seien Sie sich jedoch im Klaren darüber, dass Sie in dieser ersten Bewerbungsrunde häufig keine große Chance haben, sich von Ihren Mitbewerbern abzusetzen. Insbesondere die auf Unternehmensseite sehr beliebten Bewerbungsformulare lassen dem Stellensuchenden durch einheitliche Eingabemasken nur wenig Spielraum für eine individuell geprägte Bewerbung. Nach einer bestandenen Vorauswahl verlangt der Arbeitgeber in den allermeisten Fällen zusätzlich noch die klassischen Bewerbungsunterlagen. Besonders bei wenig internetnahen Branchen kann es daher sinnvoll sein, direkt schriftliche Bewerbungsunterlagen zu versenden.

Online bewerben - wann ist der richtige Zeitpunkt?

  • Sie sind über einen Online-Stellenmarkt oder auf der Unternehmens-Website auf die Stellenanzeige aufmerksam geworden.
  • In der Stellenanzeige wird auf die Möglichkeit der Online-Bewerbung hingewiesen oder diese wird ausdrücklich verlangt.
  • In der Anzeige befindet sich ein direkter Link zu einem Online-Bewerbungsformular mit einer Eingabemaske für Ihre Daten.
  • Der Ansprechpartner im Unternehmen ist mit einer E-Mail-Adresse genannt.
  • Ihre telefonische Nachfrage bei dem Unternehmen hat ergeben, dass Online-Bewerbungen willkommen sind.
  • Es handelt sich um eine Jobofferte aus dem IT-/EDV-Bereich, der New Economy oder der Multimediabranche.
  • Der Arbeitgeber präsentiert sich modern und lässt Ihnen alle Bewerbungsoptionen offen.

Onlinebewerbung - vorher anrufen

Die Stellenanzeige wurde in der Printausgabe einer Tageszeitung oder Fachzeitschrift ohne Angabe einer E-Mail- oder Webadresse geschaltet.

  • Das Unternehmen weist in seinem Inserat nicht auf die Möglichkeit der Online-Bewerbung hin.
  • Das Unternehmen präsentiert sich nicht mit einer eigenen Website im World Wide Web.

Bewerbung online per E-Mail

Anders als bei der schriftlichen Bewerbung hat sich bei der elektronischen Bewerbung noch keine einheitliche Form durchgesetzt. Sie können Ihre Bewerbung als reine E-Mail verschicken oder diese mit zusätzlichen Anlagen versehen. Sie können aber auch in einer E-Mail auf Ihre eigene Bewerbungs-Website verweisen. Eine weitere Form der elektronischen Bewerbung sind die von vielen Firmen verwendeten Online-Bewerbungsformulare. Prüfen Sie unbedingt, ob es auf der Website des Unternehmens Bewerbungsformulare gibt. In diesem Fall sollten Sie den von dem Unternehmen angebotenen Bewerbungsweg wählen.

Bewerbungsunterlagen erfolgreich gestalten

Eine Bewerbung per E-Mail besteht genauso wie eine Bewerbung in Papierform aus folgenden Grundelementen:

  • Anschreiben
  • Lebenslauf
  • gegebenenfalls beigefügte Anlagen, wie Zeugnisse, Qualifikationsnachweise, Arbeitsproben

Bei einer elektronischen Bewerbung ist Ihre E-Mail das Anschreiben. Das Anschreiben wird der E-Mail also nicht als Anlage beigefügt. Sonst unterscheidet sich das E-Mail-Anschreiben inhaltlich nicht von einem Anschreiben bei einer schriftlichen Bewerbung. Wie bei einer klassischen schriftlichen Bewerbung fügen Sie Ihren Lebenslauf und weitere Anlagen als gesonderte Dokumente bei. Der einzige Unterschied ist, dass es sich bei der E-Mail-Bewerbung um elektronische Dokumente handelt.

Bevor Sie Ihre Bewerbung versenden, müssen Sie klären, ob und welche Anlagen Sie beifügen. Heute wird von den meisten Unternehmen neben dem Anschreiben ein tabellarischer Lebenslauf erwartet. Zeugnisse, Arbeitsproben und ähnliches sollten Sie nur beifügen, wenn dieses ausdrücklich gewünscht wird. Im Zweifel sollten Sie – am besten telefonisch – bei dem jeweiligen Unternehmen nachfragen.

Anschreiben online versenden

Ihr E-Mail-Anschreiben ist das erste, was Personalentscheider von Ihnen lesen. Es ist sozusagen Ihre Visitenkarte und sollte mit entsprechender Sorgfalt erstellt werden. In Ihrem E-Mail-Anschreiben legen Sie alle Argumente dar, die für Sie als Bewerber sprechen. Warum sind gerade Sie der Richtige für die Stelle? Gehen Sie dabei immer auf die Anforderungen des jeweiligen Arbeitgebers ein. Begründen Sie, warum Sie zu gerade in diesem Unternehmen arbeiten wollen. Das heißt allerdings nicht, dass Sie die Firma über den grünen Klee loben sollten. Bleiben Sie stets sachlich. Vermeiden Sie sowohl zu viel Eigenlob als auch falsche Bescheidenheit. Stimmen Sie jede Bewerbung individuell auf das jeweilige Unternehmen ab. Nur so können Sie die jeweiligen Unternehmen gezielt ansprechen und schon in Ihrer E-Mail verdeutlichen, dass Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben und warum Sie der richtige Kandidat sind. Dazu gehört auch, dass Sie Ihre E-Mail an einen konkreten Ansprechpartner adressieren. Bringen Sie diesen gegebenenfals vorab telefonisch in Erfahrung.

Formulierung der Online-Bewerbungsunterlagen

Bedenken Sie, dass Sie die Neugier des Lesers wecken müssen – schließlich gibt es in der Regel nicht wenig Konkurrenz. Es gilt, sich positiv abzuheben. Dabei kann schon der erste Satz Ihres Anschreibens entscheidend sein. Wer wie mindestens jeder zweite Kandidat mit „Hiermit bewerbe ich mich ...“ beginnt, erntet keine Lorbeeren. Lassen Sie sich unbedingt etwas anderes einfallen. Wenn Sie etwa vorher telefoniert oder anderweitig Kontakt hergestellt haben, sollten Sie sich im Einstieg für das Gespräch bedanken und darauf Bezug nehmen.

Wichtig ist, dass Sie schon jetzt verdeutlichen, dass Sie sich ausführlich mit dem Unternehmen beschäftigt haben und weshalb Sie gerade dort arbeiten wollen. Sie müssen dem Leser Ihrer Unterlagen klarmachen, weshalb Sie so gut zu der Firma passen und warum Ihre persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten einen Gewinn für das Unternehmen darstellen. Die folgende Checkliste fasst zusammen, was Sie dabei unbedingt beachten sollten.

Inhaltliche Anforderungen an ein E-Mail-Bewerbungsschreiben

  • Stimmen Sie Ihr Bewerbungsschreiben immer individuell auf ein bestimmtes Stellenangebot ab und vermeiden Sie den Versand von Serien-E-Mails.
  • Schicken Sie Ihre Bewerbung nach Möglichkeit an einen konkreten Ansprechpartner und sprechen Sie Ihn direkt an („Sehr geehrter Herr Schmidt, ...“). Bringen Sie den Ansprechpartner gegebenenfalls vorab telefonisch oder per E-Mail in Erfahrung. Vergessen Sie nicht, nach der Funktion und Position Ihres Ansprechpartners zu fragen.
  • Bauen Sie Ihr E-Mail Anschreiben logisch auf: Das Wichtigste steht immer an oberster Stelle.
  • Wählen Sie kurze und prägnante Formulierungen.
  • Vermeiden Sie Standardfloskeln („Hiermit bewerbe ich mich um ...“).
  • Stellen Sie in der Einleitung einen direkten Bezug zur vakanten Stelle her. Beziehen Sie sich zum Beispiel auf die Stellenanzeige und wo Sie diese gesehen haben. Wenn bereits ein Kontakt mit dem Unternehmen stattgefunden hat, sollten Sie das unbedingt erwähnen.
  • Greifen Sie wesentliche Punkte aus dem Anzeigentext auf. Begründen Sie, warum ausgerechnet Sie der richtige Kandidat sind. Stellen Sie heraus, aufgrund welcher Eigenschaften und Fähigkeiten Sie besonders geeignet sind.
  • Weisen Sie auf beigefügte Anhänge wie Lebenslauf und gegebenenfalls Zeugnisse und ähnliches hin.
  • Beenden Sie das Anschreiben mit der Bitte um einen persönlichen Vorstellungstermin.
  • Flapsige Formulierungen, Smileys und ähnliches sind auch in einer E-Mail-Bewerbung fehl am Platze.
  • Vermeiden Sie unbedingt Rechtsschreibfehler und inhaltliche Ungereimtheiten. Lesen Sie das Anschreiben mehrfach durch, bevor Sie es versenden. Bitten Sie Freunde oder Verwandte das Anschreiben und den Lebenslauf gegenzulesen und auf Fehler zu überprüfen.

Online-Unterlagen aufbereiten

Bereiten Sie bereits im Vorfeld Ihre vollständigen Unterlagen für den Online-Versand vor. Beachten Sie, dass die meisten Firmen keine zu großen Anlagen bei Online-Bewerbungen wünschen. Ihr Gesamtdokument sollte deshalb nicht größer als ein Megabyte sein. Beschränken Sie sich daher auf die wichtigsten Anlagen und verwenden Sie beim Einscannen keine höhere Auflösung als 150 dpi.

Für Ihre Anlagen wie Lebenslauf, Zeugnisse und Arbeitsproben sollten Sie nur gängige Text- oder Grafikformate wählen. Sonst kann Ihr Ansprechpartner Ihre Unterlagen vielleicht erst gar nicht öffnen. Am besten klären Sie in einem Anruf beim Unternehmen, welche Formate erwünscht sind. Generell eignen sich das Rich Text Format (rtf), das jpg-Grafikformat oder das Portable Document Format (pdf) am besten für Anhänge. rtf-Dateien können von allen Textverarbeitungsprogrammen gelesen werden. In Word erstellen Sie zum Beispiel eine rtf-Datei, indem Sie im Menüpunkt „Speichern unter“ als Dateityp „rtf“ auswählen. Eingescannte Dokumente sollten Sie immer im platzsparenden jpg-Format speichern. Das pdf-Format erlaubt die unveränderte Anzeige beliebiger Text- und Grafikdateien mit dem kostenlosen Adobe Acrobat Reader. Aufgrund der technischen Besonderheiten einer E-Mail müssen Sie einige formale Anforderungen einhalten.

Formale Anforderungen an eine E-Mail-Bewerbung

Während die inhaltlichen Anforderungen an ein E-Mail-Anschreiben sich von einer Bewerbung in Papierform nicht unterscheiden, gelten für die Formalien einige Besonderheiten. Hierauf müssen Sie achten:

  • Ein Datum muss bei der E-Mail-Bewerbung nicht unbedingt angegeben werden, da das E-Mail-Programm des Empfängers ihm den Zeitpunkt des Versands automatisch anzeigt.
  • Im Feld „Betreff“ bzw. „Subject“ müssen unbedingt entweder die ausgeschriebene Position oder aber Quelle, Titel und Referenznummer der entsprechenden Anzeige genannt werden.
  • Das Anschreiben gehört direkt in die E-Mail und wird ihr nicht angehängt.
  • Geben Sie am Ende Ihrer E-Mail unbedingt Ihre Postanschrift und Telefonnummer an.
  • Verzichten Sie auf jede Art von besonderen Formatierungen. Wählen Sie in Ihrem E-Mail-Programm die Funktion „nur Text“ (oder ASCII-Text) statt „HTML“. Sie riskieren sonst, dass der Empfänger Ihre Mail nicht lesen kann.
  • Für angehängte Dateien wie zum Beispiel den Lebenslauf empfehlen sich gängige Textformate oder das rtf-Format, noch besser ist ein pdf.
  • Weitere Anhänge wie Zeugniskopien und Arbeitszeugnisse scannen Sie ein und versenden diese entweder im Format jpg oder als pdf.
  • Achten Sie darauf, dass die E-Mail einschließlich etwaiger Anhänge einen Umfang von einem Megabyte nicht überschreitet.
  • Versenden Sie die E-Mail mit Ihrer persönlichen und neutralen E-Mail-Adresse.