Ein Erfahrungsbericht

Der Unternehmensberater Hanno B., 33, aus Berlin hat bereits zwei Sabbaticals hinter sich. Das erste im Jahr 2001 dauerte vier Monate. Die ersten zwei Monate davon verbrachte er in Cabarete und der Dominikanischen Republik mit Kitesurfen. Danach lernte er einen Monat Spanisch in Guatemala und ist dann durchs Land gereist. Da sein Job als strategischer Unternehmensberater viel Zeit in Anspruch nimmt und kaum Freizeit lässt, hat er das Jahr darauf erneut ein Sabbatical von drei Monaten in Kapstadt eingelegt. Auch dort hat er sich wieder seinem Hobby, dem Kitesurfen, gewidmet und absolvierte zudem eine Shiatsu-Ausbildung.

„Ich sehe ein Sabbatical als Ausgleich zu meinem stressigen Arbeitsalltag. Ich entspanne mich dabei und tue einfach mal ganz was anderes. Dabei kann ich mich weiter entwickeln, egal ob ich nun Extremsport mache, Sprachen lerne oder einen Shiatsu-Kurs belege“, sagt der 33-Jährige, „außerdem kann ich ungestört darüber nachdenken, ob ich für meinen Job noch ausreichend motiviert bin.“

Die wichtigste und erstaunlichste Erfahrung ist für ihn, dass er erstaunlich schnell die Welten wechseln kann – mental gesehen. „Ich bin definitiv kein Aussteiger, aber ein Modus mit neun Monaten Arbeit und drei Monaten Auszeit pro Jahr finde ich ideal.“ Vor allem die Shiatsu-Ausbildung habe ihm neue Horizonte eröffnet, „da ich mich vorher wenig mit der Anwendung von alternativen Therapien beschäftigt habe und insofern war es für mich faszinierend zu sehen, welche Auswirkung energetische Arbeit haben kann und inwieweit man selber in der Lage ist, diese Dinge anzuwenden, auch wenn man überhaupt nicht aus der esoterischen Ecke kommt.“

Diese Horizonterweiterung treibe ihn an. Ebenso, dass er danach viel relaxter zurückkehre und wisse, warum er seine Arbeit mache. Jedem Interessierten rät er, sich einen Arbeitgeber mit entsprechender Flexibilität zu suchen. Andernfalls sei so was nur bei einem Jobwechsel möglich. Und: „Gut planen und was Besonderes vornehmen, denn die Zeit ist viel zu schade, um auf Balkonien abzuhängen. Sich die Fragen stellen: Was macht wirklich Sinn in einem längeren Zeitraum und was könnte ich sonst nicht machen?“