Bewerbungsgespräch - clever antworten

Clever antworten im Bewerbungsgespräch
Clever antworten im Bewerbungsgespräch
Bei einem Bewerbungsgespräch gibt es häufige und typische Fragen, zum Beispiel nach Ihren Stärken und Schwächen - so reagieren und antworten Sie richtig!

Was sind Ihre Stärken und was Ihre größten Schwächen? Diese Frage taucht so oder ähnlich in jedem Vorstellungsgespräch auf. Bereiten Sie sich darauf vor. Sie sollen mit Ihrer Antwort zeigen, dass Sie zu einer realistischen Selbsteinschätzung fähig sind. Vermeiden Sie dabei klischeehafte, vorgefertigte Antworten, denn diese kennen Personalchefs oftmals von Ihren Mitbewerbern.

Auch die Empfehlung mancher Ratgeber, Schwächen in Stärken umzuwandeln, sollten Sie besser vergessen. Diese Tricks sind nur allzu bekannt. Man erwartet von Ihnen eine einigermaßen authentische Selbsteinschätzung.

Stärken aus dem Berufsleben

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Nennen Sie mehrere Stärken aus Ihrem beruflichen Leben und nur wenige Schwächen, die Ihren Job nur am Rande tangieren. Wenn Sie sich um die Stelle eines Buchhalters bewerben, dann ist es unproblematisch zu erwähnen, dass Sie nicht gerne im Mittelpunkt stehen. Bringen Sie gegebenenfalls auch Ihre Fähigkeit zum Ausdruck, über sich selbst zu lachen. Was immer Sie als Ihre Schwächen nennen - machen Sie im gleichen Atemzug deutlich, wie Sie damit umgehen.

Wenn Sie nach Stärken und Schwächen gefragt werden, beginnen Sie mit den Stärken. Nennen Sie zwei bis drei beispielhafte Situationen, in denen Sie diese unter Beweis gestellt haben. Auf diese Weise wird klar, dass Sie keine leeren Behauptungen aufstellen, sondern von Erfahrungen berichten.

Antwort: „Eine meiner Stärken ist mein diplomatisches Geschick. In unserem Team gab es zwei gegensätzliche Ansichten zu einem Problem. Durch meine Intervention haben wir rasch gemeinsame Interessen erkannt und eine für beide Seiten befriedigende Lösung gefunden.“

Antwort: „Eine meiner wichtigsten Stärken ist mein ausgeprägtes Kommunikationsvermögen. Mein alter Arbeitgeber hat mich deshalb gerne in interdisziplinäre Projekte delegiert. Dort habe ich dann zwischen den verschiedenen Auffassungen von IT, Vertrieb und Management erfolgreich vermittelt. Ich denke, dass diese Fähigkeit im Rahmen der Ihnen bevorstehenden Fusion besonders bedeutsam ist.“

Frage: „Was war bisher Ihr größter Misserfolg?“

Ihre Reaktion: Eine Frage, die es in sich hat. Verraten Sie keine gravierenden Schwächen und erzählen Sie nicht von Katastrophen, die Ihnen widerfahren sind. Wenn nicht ausdrücklich nach beruflichen Misserfolgen gefragt wird, können Sie auch Missgeschicke aus dem privaten Bereich berichten (aber auch hier keine dramatischen Vorfälle!).

Misserfolge und Niederlagen erlebt jeder Mensch. Diese Tatsache zu leugnen zeugt von wenig Reflexionsvermögen. Besser ist es, Misserfolge als Chance zu betrachten, es beim nächsten Mal besser zu machen. Machen Sie Ihrem Gegenüber deutlich, dass Sie bei Niederlagen nicht aufgeben, sondern die Gründe analysieren und nach Alternativen suchen.

Antwort: „Was mir dazu einfällt, ist die Tatsache, dass ich, um mein Kunstgeschichte-Studium abzuschließen, noch an der Universität im Schnellverfahren das große Latinum nachholen musste. Obwohl ich sehr dafür gebüffelt habe, ist mir das nicht auf Anhieb geglückt, so dass ich ein Semester dranhängen musste. Das hat mich sehr geärgert und mir gezeigt, dass es einfach nicht gut ist, Unangenehmes aufzuschieben. In der Schule hätte ich das Latinum nämlich mit links erwerben können, wenn ich mich darum gekümmert hätte.“

Fragen zur Teamfähigkeit

Wer ins Unternehmen passen soll, muss nicht nur den Vorgesetzten überzeugen, sondern auch mit den Kollegen möglichst gut zusammenarbeiten. Denn Teamarbeit spielt in modernen Unternehmen eine immer größere Rolle. Ein Team setzt sich aus Personen mit unterschiedlichen Charakteren und Fähigkeiten zusammen. Diese verfolgen ein gemeinsames Ziel, arbeiten auf gleicher Ebene zusammen und sollten ein „Wir“-Gefühl entwickeln können. Daher wird man Bewerber bevorzugen, die über integrative Fähigkeiten und soziale Kompetenz verfügen.Worauf es im zwischenmenschlichen Bereich im Job ankommt, zeigt Ihnen unser Special Büro-Knigge: Mit Kollegen umgehen. Die darin enthaltenen Tipps helfen Ihnen im Arbeitsalltag, aber auch bei der Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch.

Bereiten Sie sich anhand der folgenden Liste auf diesen Fragenbereich vor. Notieren Sie einfach drei bis fünf Eigenschaften, die Sie als besonders teamfähig kennzeichnen und die Sie dann im Vorstellungsgespräch herausstellen können.

Als teamfähig gelten Mitarbeiter, die

  • im Dialog nach Lösungen suchen.
  • zum Gesamtergebnis beitragen wollen.
  • verbindliche Absprachen einhalten können.
  • unterschiedliche Menschen und Interessen vereinen können (Integrationsfähigkeit).
  • Konflikte aushalten und lösen können.
  • ein gesundes Durchsetzungsvermögen haben.
  • ihre Arbeitsweise am Miteinander mit den Kollegen ausrichten können.
  • Informationen ohne Reibungsverluste austauschen.
  • Gespür für Organisation und Koordination haben.
  • fachübergreifend kooperieren und kommunizieren.
  • Beweggründe von anderen Team-Mitgliedern erkennen können.
  • sich in Kollegen und Situationen einfühlen können.
  • einen Konsens bilden können.
  • sich in ein Team einfügen.
  • kritikfähig, lernbereit und belastbar sind.
  • leicht soziale Kontakte aufbauen.

Zusammengefasst: Teamfähigkeit beweist, wer in der Lage ist, seine Denk- und Arbeitsweise an Arbeitserfordernissen und Kollegen gleichermaßen auszurichten. Im Gegensatz zu Einzelkämpfern zeichnen sich Teamplayer dadurch aus, dass sie mit anderen Personen Gedanken austauschen und gemeinsam nach der besten Lösung suchen. In gut funktionierenden Teams werden individuelle Fähigkeiten als wertvoller Beitrag zum Gesamtergebnis geschätzt.

Teams sind nämlich dann besonders erfolgreich, wenn die Mitglieder ganz unterschiedliches Können und Wissen einbringen und diese Fähigkeiten sich untereinander ergänzen. Machen Sie sich deshalb auch klar, welche Aufgaben Sie in einem Team gerne erledigen. Möchten Sie lieber beraten oder verkaufen, kommunizieren oder entwickeln, an den Vorstand berichten oder mit den Kollegen tüfteln? Halten Sie Ihr Ergebnis schriftlich fest und legen Sie es zu Ihren Unterlagen für das Bewerbungsgespräch.

Frage: „Welche Rolle nehmen Sie üblicherweise im Team ein?“

Antwort: „Es hat sich oft gezeigt, dass ich diejenige bin, die Termine organisiert, das Team koordiniert und dafür sorgt, dass die Gruppe das Ziel nicht aus den Augen verliert. Und dabei fühle ich mich wohl. Ich kann Kontakt zu allen Beteiligten halten, bleibe im Austausch und lerne jeden Tag dazu.“

Haufig gestellte Fragen

  • Frage: „Was würde ein ehemaliger Vorgesetzter als Ihre beste Eigenschaft beschreiben?“

Antwort: „Ich glaube, er hat besonders meine Fähigkeit, zu vermitteln, geschätzt. Wir hatten oft sehr komplizierte personelle Konstellationen im Team. Da wurde jemand wie ich gebraucht, der ein Gespür für die verschiedenen Menschen im Team hat und einen Konsens herbeiführen kann.“

  • Frage: „Wie gehen Sie mit Konflikten um?“

Antwort: „Das hängt natürlich von der Situation ab. Grundsätzlich aber bin ich jemand, der sehr direkt ist und Probleme lieber frühzeitig zur Sprache bringt, damit nicht erst der Unmut anwächst. Dabei bleibe ich in der Ansprache aber immer freundlich und stelle die Lösung des Problems in den Mittelpunkt.“

  • Frage: „Wie würden Arbeitskollegen und Freunde Sie beschreiben?“

Antwort: „Im Freundeskreis gelte ich als jemand, der besonders gut zuhören kann. Das führt natürlich auch dazu, dass ich manchmal die Kummerkastentante bin.“ (mit einem kleinen Lächeln vorgetragen!)

  • Frage: „Was mögen Sie an anderen Menschen, was nicht?“

Ihre Reaktion: Jede Aussage über andere sagt auch etwas über Sie aus. Deshalb zählen Sie positive und negative Eigenschaften an anderen Menschen auf, möglichst mehr positive als negative.

  • Frage: „Was machen Sie, wenn Sie jemand direkt auf einen Misserfolg oder eine Schwäche anspricht oder an Ihrer Arbeit Kritik übt?“

Ihre Reaktion: Hier stehen nicht mehr die konkreten Schwächen im Vordergrund, sondern Ihr Umgang mit Kritik. Machen Sie klar, dass Sie in der Lage sind, Kritik nicht persönlich zu nehmen. Sie können auch ein Beispiel nennen, bei dem Sie in einem unwichtigen (!) Punkt kritisiert wurden und daraus etwas gelernt haben.

Unsere Themenüberblick "Bewerbungsgespräch" zeigt, welche spannenden Beiträge rund ums Vorstellungsgespräch Ihnen sonst noch auf ellviva zur Verfügung stehen.

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