Beruf & Leben: Erfolgreich streiten

Die theoretische und praktische Grundlage des Ratgebers ist ein Computerprogramm, das vor 40 Jahren von dem Ökonomen Professor Dr. Thomas Schelling (geboren 1921) und dem Mathematiker Professor Dr. Robert Altman (1925 bis 2006) zum Thema „Konflikt und Kooperation“ entwickelt worden war. Dieses bekam den Phantasienamen „Tit-for-Tat“. Auf Grundlage des Computerprogramms entwickelten die beiden Autoren ein Zehn-Punkte-Programm, die Tit-for-Tat-Strategie. Sie erklären, wann diese Strategie bei einer Konfliktsituation angewendet werden kann und wann nicht. Anschließend werden die zehn Regeln der Tit-for-Tat-Strategie auf verständliche Weise erläutert

Können sich alle gleichzeitig durchsetzen und trotzdem gewinnen?

Die eigentliche Stärke des Ratgebers besteht darin, dass er eine konstruktivere Form der Streitkultur vermittelt. Eine entscheidende Frage vermag das Buch allerdings nicht zu beatworten. Ist es spieltheoretisch überhaupt möglich, dass in einer Konfliktsituation alle Beteiligten gewinnen? In der Spieltheorie gibt es schließlich Vertreter, die sagen, dass das nicht geht und dass alles auf ein Nullsummenspiel hinauslaufe. Aber wenn es auf der anderen Seite möglich ist, dass alle Beteiligten einschließlich eines ganzen Volkes verlieren werden, wie es bei den Verhandlungen zur großen Koalition nach der Bundestagswahl 2013 zu erwarten ist, warum soll es da keine Win-Win-Spiele geben? Wegen dieses Denkansatzes ist der Ratgeber zu empfehlen.

Der Ratgeber von Werner Erhardt und Thomas Schneider „Erfolgreich streiten – Wie man seine Ziele durchsetzt und trotzdem alle gewinnen“ ist im Südwest-Verlag erschienen und kostet 17,99 Euro.

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