Körperpflege nach der Geburt
Die Scheide
Die Scheide, deren fächerförmige, blumenmanschettartige Haut während der Geburt voll ausgedehnt wurde, wird Ihnen in der ersten Zeit wie betäubt vorkommen. Das Gewebe und die Beckenbodenmuskeln müssen sich erst wieder festigen. Die Scheide verfügt über keinen speziellen Schließmuskel wie die Harnröhre oder der Mastdarm. Sie wird durch die Beckenmuskulatur zusammengezogen, das heißt eingeengt und gehoben. Unterstützen Sie diese Muskulatur von Anfang an mit Übungen. Diese und andere Rückbildungsübungen finden Sie im Artikel Erste Rückbildungsübungen nach der Geburt.
Wenn die Scheidengegend infolge von Schwellungen und Blutergüssen noch schmerzt und jeder Schritt Beschwerden bereitet, helfen kalte Umschläge. Abschwellend wirken auch (nicht zu heiße) Kamillosan-Sitzbäder. Sollten Sie beim Sitzen Schwierigkeiten haben, können Sie einen aufblasbaren Sitzring auf den Stuhl legen, damit das Körpergewicht nicht auf die wunde Stelle drückt.
Pflege der Dammnaht
Besonders nach einem Dammschnitt, wenn der Damm beim Durchtritt des Köpfchens leicht eingeschnitten werden musste oder etwas eingerissen ist (was heute kaum noch vorkommt), sind Scheiden- und Dammbereich noch wund und empfindlich. Achten Sie auch durch eine gesunde Ernährung mit viel Faser- und Ballaststoffen darauf, dass der Stuhlgang weich gehalten wird.
Häufig brennt es anfangs noch, wenn der Urin über die Naht läuft, deshalb wird empfohlen, in diesem Fall unter der laufenden Dusche Wasser zu lassen. Danach dann einfach die Naht mit einem Kamillosan-Wattebausch abtupfen.