E-Zigaretten - jeder Fünfte probiert sie
Jeder kennt E-Zigaretten
Im Jahr 2014 wurden E-Zigaretten in Deutschland seltener für einen Rauchstopp verwendet als Nikotinersatzprodukte. Nur 0,2 Prozent der Ex-Raucher gaben an, sich mithilfe von E-Zigaretten das Rauchen abgewöhnt zu haben.
E-Zigaretten im Aufwind
Das Interesse an den E-Zigaretten ist seit 2012 stark angestiegen. Damals hatten nur sechs Prozent der befragten Raucher E-Zigaretten ausprobiert. Im Jahr 2013 waren es schon 14 Prozent und 2014 hatten 19 Prozent der Raucher und fast 9 Prozent aller Befragten (Raucher, Ex-Raucher und Nichtraucher) die Produkte zumindest einmal probiert. Dauerhaft verwendet aber weniger als ein Prozent der Befragten E-Zigaretten.
„In Deutschland findet momentan keine Substitution der Tabak- durch E-Zigaretten statt, sondern – wenn überhaupt – gibt es einen dualen Konsum“, erklärt Dr. Martina Pötschke-Langer vom DKFZ. Sie ergänzt: „Vor allem jüngere Menschen probieren die Produkte kurzzeitig aus, favorisieren jedoch keinen Dauerkonsum.“
E-Zigaretten in öftentlichen Räumen verbieten?
Allerdings lehnen es fast drei Viertel der Befragten ab, E-Zigaretten in der Öffentlichkeit und in Bereichen mit einem Rauchverbot zu verwenden. Das Rauchverbot in Gaststätten solle auch für E-Zigaretten gelten, finden sie. Diese Ansicht vertreten nicht nur Nicht- und Ex-Raucher, sondern auch mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Raucher. Ebenso viele Raucher begrüßen auch grundsätzlich die Rauchverbote in der Gastronomie.
Ein Verbot von E-Zigaretten in Nichtraucherbereichen empfiehlt auch die Weltgesundheitsorganisation WHO. Denn durch das Paffen von E-Zigaretten gelangen lungengängige Partikel und geringe Mengen krebserzeugender Substanzen in die Raumluft und beeinträchtigen die Luftqualität. Zudem bekämen viele Raucher Lust auf eine „echte“ Zigarette, wenn sie jemanden mit einer E-Zigarette sehen. Dadurch rauchten sie mehr und hätten eine geringere Motivation für einen Rauchstopp.
Jugendiche schützen
Um Jugendliche und Erwachsene wirksam vor einer möglichen Nikotinsucht und den Gesundheitsgefahren zu schützen, sollten E-Zigaretten – ähnlich wie Tabakprodukte – durch weitere Maßnahmen reguliert werden, so die Experten des DKFZ. Dazu zählten beispielsweise ein Abgabeverbot an Jugendliche und das Verbot von Aromen, die für Kinder attraktiv seien.