Kein Weg passt für alle

Es sind vor allem drei Gründe, warum kein Weg für alle Mütter und Kinder gleichermaßen gelten kann:

  • Erstens ist jedes Kind anders. Das sehen Sie schon daran, dass erfahrene Hebammen Kategorien für den Baby- Charakter gebildet haben. Da gibt es zum Beispiel die so genannten "Schreibabys", die "zarten" und die "wütenden" Babys, die "Frühaufsteher" und die "Langschläfer". Sobald Sie aber genauer hinsehen, werden Sie feststellen, dass auch ein Baby der Kategorie "wütend" nicht immer wütend ist. Jedes Kind ist anders und hat daher individuelle Bedürfnisse.
  • Der zweite Grund, warum kein Weg für alle gleichermaßen gelten kann, ist, dass sich die Situationen der Mütter stark unterscheiden. Die eine hat zum Beispiel Schmerzen beim Stillen, die andere erlebt es als etwas Wunderbares. Die eine ist allein erziehend, die andere hat einen Lebenspartner, der sich viel Zeit für Mutter und Kind nimmt. Die eine muss arbeiten, um Geld zu verdienen, die andere nicht. Die eine hat eine Mutter oder Großmutter, die auf das Kind aufpassen kann, die andere vielleicht niemanden, der ihr hilft. Für alle diese Situationen kann es nicht eine einzige "gute" Lösung geben.
  • Drittens hat jede Mutter ihre eigene Bedürfnisse und eine individuelle Stressgrenze. Die eine Mutter zum Beispiel braucht die Arbeit, um sich wohl in ihrer Haut zu fühlen, die andere geht in der Gemeinsamkeit mit dem Kind auf. Manche Eltern stört es wenig, wenn ihr Kind fünf Minuten schreit. Anderen geht jeder Ton durch Mark und Bein. Deshalb muss jede Mutter in Abhängigkeit von ihren spezifischen Bedürfnissen jeweils einen eigenen Weg für das Zusammenleben mit ihrem Kind finden.