Gesunde Snacks in der Schule
Fastfood und Essen to go, also das Futtern nebenher, liegen bei Schülern voll im Trend. Von der Hand gleich in den Mund - vor allem Jugendliche stopfen sich ihr Essen häufig schnell zwischendurch hinein. Das klassische Mittagessen in der Schulmensa hat offenbar weitgehend ausgedient. Umfragen ergaben, dass rund 20 Prozent der 14- bis 15-Jährigen die Hauptmahlzeiten fast täglich und 49 Prozent ab und zu durch Snacks ersetzen. Sie greifen zu einem Imbiss oder nutzen Fastfood-Angebote wie Pommes und Pizza in der Umgebung. Auf Dauer sind die häufigen und schnellen Snacks nicht gesund. Dabei ist eine ausgewogene Ernährung für Schüler sehr wichtig, um körperlich und geistig fit zu bleiben. Nur so lässt es sich auch gut lernen. Außerdem schützt eine gesunde Ernährung vor Übergewicht.
Gesunder Snack – das steckt drin
Schulen müssten attraktive Snacks anbieten, die auf die Bedürfnisse der Jugendlichen zugeschnitten seien, fordern Ernährungsexperten. Die Snacks sollten appetitlich, leicht nebenher zu essen, cool, ausgewogen und gesundheitsfördernd sein. Daneben darf ein Snack nicht zu viele Kalorien in Form von Zucker oder Fett enthalten. Die genauen Kriterien für einen gesunden Snack sind:
- Der Energiegehalt für einen Snack darf nur bis zu 20 Prozent der Tagesenergie betragen, das entspricht rund 400 Kilokalorien.
- Ein gesundheitsfördernder Snack enthält mindestens 40 Gramm frisches oder tiefgekühltes Gemüse, Rohkost oder Obst.
- Der Fettgehalt darf nicht mehr als 30 Prozent Anteil an der Gesamtenergie ausmachen.
- Der Zuckergehalt beträgt höchstens 10 Prozent Anteil an der Gesamtenergie.
- Vollwertige Snacks enthalten keinen Alkohol, Aromen oder Süßstoffe.
- Lebensmittelimitate wie Analogkäse oder Fleisch- und Fischerzeugnisse, die nicht aus einem gewachsenen Stück Fleisch (Formfleisch) oder Fisch bestehen, kommen nicht zum Einsatz.
- Frittierte Produkte (Pommes, chinesische Rollen, Fischteile) enthalten viel Fett und sind kein gesunder Snack.
- Selbst zubereitete Snacks werden mit frischen Kräutern wie Schnittlauch, Petersilie oder Basilikum oder tiefgekühlten Kräutern gewürzt.
- Salz sollte sparsam eingesetzt werden und: Es sollte immer Jodsalz sein.
- Trends beachten: Einige Schüler sind Vegetarier oder Veganer. Einige Snacks sollten deshalb ohne Fleisch beziehungsweise tierische Produkte wie Käse oder Eier auskommen.
Gesunde Snacks – Wünsche der Schüler im Blick
Was ein gesunder Snack ist, bestimmten auch die Vorstellungen, Wünsche und Bedürfnisse der Schüler. Denn das, was sich Erwachsene ausdenken, gilt unter Jugendlichen oft als uncool. Entspricht das Essen nicht dem Zeitgeist, akzeptieren sie es nicht, und weichen stattdessen auf den Döner-, Pizza- oder Bratwurststand um die Ecke aus. Ideal ist es, wenn Schüler die Snacks vor Ort in einem modernen, angenehmen Ambiente essen können. Schulen sollten Bistros, Cafeterien, abgegrenzte Mensabereiche oder sonstige eigene Räume (Chill-Bereiche) zur Verfügung stellen. Auch die Optik der Räume spielt eine Rolle fürs Wohlgefühl. Die Möblierung und Gestaltung sollte den Geschmack der Jugendlichen treffen und nicht aus dem vorletzten Jahrhundert stammten. Auch sollten Snacks aus Gründen der Nachhaltigkeit möglichst wenig Verpackungsmüll produzieren. Snacks to-go oder take-away-Angebote dürfen aber dennoch im Angebot enthalten sein.
Übergewicht - das "dicke" Problem bei Schülern
Wie wichtig eine gesunde Ernährung bei Kindern und Jugendliche ist, zeigen folgendes Zahlen: Ärzte schätzen, dass in Deutschland bereits rund 15 Prozent aller 3- bis 17-Jährigen übergewichtig sind. Jeder zweite bis dritte davon ist sogar stark übergewichtig. Mediziner sprechen von Fettleibigkeit oder Adipositas. Insgesamt sind das sind fast zwei Millionen Kinder und Jugendliche. Und das hat Folgen für den Körper und die Psyche: Gelenkprobleme, Bluthochdruck oder sogar Typ-2-Diabetes – früher galt die Zuckerkrankheit als „Alterserkrankung“. Auch die Seele leidet, wenn ein Kind oder Jugendlicher zu dick ist. Oft sind übergewichtige Kinder Hänseleien und Mobbing ausgesetzt. Der Frust befeuert die Esslust oft weiter und verstärkt das Problem.