Vegetarier-Labels unter der Lupe

Einkaufen - was ist vegetarisch, was nicht?
Einkaufen - was ist vegetarisch, was nicht?
Für Vegetarier oder Veganer ist das Einkaufen manchmal gar nicht so leicht. An welchen Labels erkennt man vegetarische und vegane Produkte?
Vegetarier tun sich oft schwer beim Einkaufen. Denn für vegetarische und vegane Lebensmittel gibt es bisher kine einheitliche Kennzeichnung. Was sind die am häufigten verbreiteten Vegan-Labels?

Vegetarier und Veganer auf dem Vormarsch

Der Vegetarierbund Deutschland e.V. (VEBU) geht derzeit (Januar 2015) davon aus, dass in Deutschland rund 7,8 Millionen Vegetarier (rund 10 Prozent der Bevölkerung) und 900.000 Veganer (1,1 Prozent) leben. Für Vegetarier und Veganer sind die „versteckte" Zutaten tierischen Ursprungs, die in vielen Lebensmitteln stecken, nicht so leicht oder gar nicht zu erkennen. Viele Fruchtsäfte werden beispielsweise mit Gelatine geklärt und einige Käsesorten mit Kälberlab hergestellt. Gelatine besteht aus Bindegewebe verschiedener Tierarten. Lab ist ein Enzym aus dem Magen junger Kälber, das aus getrockneten Kalbsmägen gewonnen wird.

 

Das V-Label

V-Label

Eine Einkaufserleichterung will die europäische Vegetarier-Union mit ihrem V-Label schaffen. Dieses kreisrunde, gelb-grüne Zeichen ist ein eingetragenes Markenzeichen und in vielen unterschiedlichen Sprachen verfügbar. In vielen europäischen Ländern kann der Konsument das V-Label in Geschäften entdecken. Das Label gibt es für verschiedene Varianten des Vegetarismus:

  • Ovo-lakto-vegetarisch (mit Milchprodukten und Eiern)
  • Ovo-vegetarisch (mit Eiern, ohne Milchprodukte)
  • Lakto-vegetarisch (Mit Milchprodukten, ohne Eier)
  • Vegan (ohne tierische Inhaltsstoffe)

Es wird auf Antrag und nach vorheriger Prüfung vergeben. In Deutschland ist der Vegetarierbund Deutschland e.V. für die Vergabe des Siegels und die Prüfung der Hersteller und Produkte verantwortlich. Will ein Hersteller das Label auf sein Produkt aufbringen, muss er sich zu einer Offenlegung der Zusammensetzung, der verwendeten Zutaten sowie der Verarbeitungshilfsstoffe bereiterklären und wird auch dauerhaft durch Stichproben kontrolliert. Ändert sich die Rezeptur eines Produktes, steht eine erneute Prüfung an.

Die Veganblume

Veganblume

Das Zeichen der Veganblume ist vor allem auf Produkten in Drogerien zu finden. Nur die Vegan Society England ist befugt, das Gütesiegel zu vergeben. Zu den Kriterien gehören neben dem vollständigen Verzicht auf tierische Inhalts- und Verpackungsstoffe auch der Verzicht auf Tierversuche. Genetisch veränderte Inhaltsstoffe dürfen ebenfalls kein Bestandteil der Rezeptur sein.

Sonstige Labels

Da bei der Verwendung der „offiziellen" Labels Lizenzgebühren anfallen, haben einige Supermarkt-Ketten inzwischen eigene Labels eingeführt. So zum Beispiel Edeka, zu dem auch der Netto-Marken-Discount gehört. Auch diese Labels sollen rein vegetarische oder auch vegane Produkte kennzeichnen. Ein einheitliches Symbol, wie man es beispielsweise vom Bio-Logo her kennt, wird es daher für vegetarische Produkte so schnell eher nicht geben.