Tinnitus Selbsthilfe & Vorbeugung

Hat der Arzt bei Ihnen Tinnitus diagnostiziert, können Sie durch einfache Verhaltensänderungen die Ohrgeräusche positiv beeinflussen:
  • Vermeiden Sie Lärm!
  • Vermeiden Sie Stress!
  • Erlernen Sie Entspannungsmethoden, um Belastungssituationen entgegen zu wirken.
Ein geeignetes Entspannungsverfahren ist die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, manche Patienten empfinden auch Autogenes Training als hilfreich.

Eine besondere Belastung bei Tinnitus ist das ständige gedankliche Kreisen um die Ohrgeräusche. Neben Entspannungstechniken helfen hier häufig akustische Ablenkungsstrategien. So lassen sich insbesondere Einschlafprobleme mildern indem Sie sich auf leise rhythmische Musik konzentrieren und sich so vom Tinnitus ablenken. Absolute Stille hingegen wirkt sich nachteilig auf das Erleben des Tinnitus aus. Die Konzentration wird sich unweigerlich auf das Ohrgeräusch lenken, so dass es subjektiv als verstärkt wahrgenommen wird.

Viele Tinnitusbetroffene berichten, der pflanzlichen Wirkstoff Ginkgo habe ihre Beschwerden gelindert. Einen wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis dafür gibt es bislang nicht.

Achtung: Tinnitus-Patienten sollten sogenannte ototoxische Medikamente meiden. Diese Gruppe von Medikamenten kann Ohrschädigungen verursachen. Ist eine Einnahme dennoch erforderlich, muss die empfohlene ärztliche Dosierung unbedingt eingehalten werden.

Wann zum Arzt bei Tinnitus

Nehmen Sie plötzlich und unerwartet Ohrgeräusche wahr, sollten Sie umgehend einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen. Je länger der Tinnitus besteht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Ohrgeräusche dauerhaft Ihr Leben beeinträchtigen.

Gehen die Ohrgeräusche mit einer einseitigen Verschlechterung des Hörens einher, ist sogar besondere Eile bei der Behandlung geboten. In diesem Fall handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen Hörsturz. Gehen Sie sofort zu einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt, denn eine frühzeitige Infusionstherapie kann den Heilungsverlauf entscheidend verbessern.

Außerdem sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn die Ohrgeräusche schon länger anhalten und/oder der Tinnitus Sie erheblich belastet. Dies gilt vor allem, wenn eines der folgenden Merkmale auf Sie zutrifft:
  • seelische Überforderung (Dekompensation) mit Schlafstörungen
  • soziale Isolation
  • depressive Verstimmungen
  • Selbstmordgedanken
Suchen Sie weiterhin Ihren behandelnden Hals-Nasen-Ohren-Arzt auf, wenn sich Ohrgeräusche in ihrer Intensität und Geräuschqualität verändern oder zusätzlich Gleichgewichtsstörungen auftreten. In diesem Fall müssen schwere Innenohrschädigungen, wie Infektionen oder Tumoren, ausgeschlossen werden.