Sommerhitze - Achtung Lebensmittelvergiftung!

Lebensmittelvergiftung: Achtung Sommerhitze!
Lebensmittelvergiftung: Achtung Sommerhitze!
Bei Temperaturen über 30°C vermehren sich Bakterien auf Lebensmitteln besonders gut. In der Sommerhitze verderben Lebensmittel schneller – so schützen Sie sich vor einer Lebensmittelvergiftung!
 

Grillpartys, ein Picknick im Grünen und Gartenfeste sind die Renner an warmen Sommerabenden. Aber Mikroorganismen wie Salmonellen und andere Bakterien vermehren sich bei Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit besonders gut – schwere Lebensmittelvergiftungen könnten die Folge sein, warn die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Leicht verderbliche Lebensmittel müssten ausreichend gekühlt werden, damit krankmachende Bakterien keine Chance haben.

Lebensmittelvergiftung – Symptome

Eine Lebensmittelvergiftung äußert sich durch Symptome wie Magenkrämpfe, Durchfall und Erbrechen. Nach einigen Tagen klingt sie meist von selbst wieder ab. Aber für kleine Kinder, Schwangere, Senioren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem (z.B. nach einer Krebstherapie oder Organtransplantation) können solche Infektionen lebensgefährlich werden.

Die häufigsten Gründe für Lebensmittelvergiftungen

Rohe tierische Lebensmittel wie Fleisch und Geflügel, Fisch und Meerestiere, Milch oder Milchprodukte sowie Speisen mit rohem Ei sind besonders oft mit Krankheitserregern belastet und eine häufige Ursache von Lebensmittelvergiftungen. Rohes Fleisch, zum Beispiel Carpaccio, rohes Hackfleisch wie Mett und Tatar sowie Zwiebelmettwurst und Speisen mit rohem Ei wie Mayonnaise, Tiramisu oder Zabaione sollten Sie an heißen Sommertagen überhaupt nicht verzehren. Auch die unzureichende Kühlung und Erhitzung oder das unsachgemäße Heißhalten von Lebensmitteln bzw. Speisen sowie mangelnde Küchen- und Händehygiene können Lebensmittelinfektionen verursachen.

Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 100.000 Menschen an einer Lebensmittelvergiftung, so das Robert Koch-Institut. Die häufigsten bakteriellen Durchfallerkrankungen waren in den letzten Jahren die Campylobacteriose und Salmonellose. Vor allem Campylobacter-Infektionen nehmen zu. Sie werden hauptsächlich über rohes oder unzureichend erhitztes Geflügelfleisch und Rohmilch übertragen und sind hochinfektiös, da bereits wenige Hundert Keime krank machen können.

Schutz vor Lebensmittelvergiftung – Tipps

Bei heißen Temperaturen sollten Sie in der Küche besonders auf die Küchenhygiene achten, damit Sie sich keine Lebensmittelvergiftung einfangen. Diese Tipps schützen!

  • Kaufen Sie im Sommer nur kleine Lebensmittelmengen ein und essen Sie diese schnell auf.
  • Kaufen Sie kühlpflichtige und gefrorene Lebensmittel immer zuletzt ein. Bei längeren Transportwegen verwenden Sie am besten Kühlboxen und transportieren Sie diese so schnell wie möglich nach Hause.
  • Frische Milch, Fleisch, Wurstwaren verderben bei Hitze schnell.  Bewahren sie diese Lebensmittel im Kühlschrank bei +4 °C bis +6 °C auf und verzehren Sie diese möglichst schnell.
  • Kühlen Sie leicht verderbliche Lebensmittel fürs Grillen, Picknick oder Gartenfest ebenfalls unbedingt.
  • Tauen Sie tiefgekühltes Geflügel und Fleischwaren im Kühlschrank in einem Gefäß auf, schütten Sie das Tauwasser in den Ausguss und spülen Sie mit heißem Wasser nach.
  • Damit keine Keime von rohem Fleisch auf andere, verzehrfertige Lebensmittel übertragen werden (Kreuzkontamination) sollten Sie Hände und Küchenutensilien (Schneidbretter, Teller, Messer – vor allem nach dem Kontakt mit rohem Fleisch, besonders Geflügel) gründlich unter warmem, fließendem Wasser mit Seife waschen.
  • Garen Sie Fleischgerichte immer gut durch. Die Kerntemperatur sollte im Inneren für wenigstens 2 Minuten mehr als 70 °C betragen.
  • Vorsicht geboten ist bei Speisen mit rohem Ei, die nicht erhitzt werden. Das Infektionsrisiko lässt sich nur durch eine konsequente Kühlung bei max. +6 °C und einen raschen Verzehr minimieren.
  • Kleinkinder, alte und kranke Menschen sowie Schwangere sollten tierische Lebensmittel und Sprossen nur vollständig gegart essen.
  • Zum Schutz vor Campylobacter sollten Sie keine Rohmilch verzehren.
  • Waschen Sie Gemüse, Obst, Blattsalat und Kräuter gründlich und schälen Sie erdnah gewachsenes Gemüse möglichst vor dem Rohverzehr.

Datum: 20.7.2015