Depressionen Behandlung

Weil Depressionen meist auf biologische und psychologische Ursachen zurückzuführen sind, verläuft auch die Behandlung auf zwei Ebenen.
Es kommen medizinische und psychotherapeutische Behandlungsmethoden zum Einsatz, häufig werden auch beide parallel angewendet.
Die Wirkung dieser Medikamente setzt oft erst nach etwa zwei bis drei Wochen ein. Da sie zu Nebenwirkungen wie Übelkeit oder verschwommenem Sehen führen können, fällt es vielen Patienten schwer, diese erste Zeit durchzustehen. Um aber feststellen zu können, ob das Medikament anschlägt, ist es wichtig, die Tabletten kontinuierlich zu nehmen. Meist lassen die Nebenwirkungen mit der Zeit nach. Bei anhaltenden starken Nebenwirkungen oder wenn die Wirkung auch nach drei Wochen ausbleibt, ist der Wechsel zu einem anderen Präparat sinnvoll. Auch nach Abklingen der Symptome kann es sinnvoll sein, die Präparate noch weiter einzunehmen, um Rückfälle zu vermeiden. Nach dem Absetzen der Medikamente können die Symptome wieder auftreten.

Neben der medikamentösen Behandlung werden auch Schlafentzug (bei starken Schlafstörungen) und Lichttherapie (meist bei Depressionen, die in der dunklen Jahreszeit auftreten) in der medizinischen Depressionsbehandlung eingesetzt.


  • Psychotherapeutische Behandlung:
    Nach dem Abklingen der akuten depressiven Symptome kann es sinnvoll sein, in einer tiefenpsychologischen Behandlung den Ursachen der Erkrankung genauer auf den Grund zu gehen. Dabei werden in erster Linie Erlebnisse aus der Kindheit und Jugend bearbeitet und Störungen in aktuellen sozialen Beziehungen besprochen.

    Um gegen den Aktivitäts- und Interessenverlust und den damit einhergehenden Mangel an positiven Erfahrungen anzugehen, erarbeiten Therapeut und Patient gemeinsam eine aktivere Tagesstruktur. In diese verhaltenstherapeutischen Elemente der Behandlung werden bewusst gewählte angenehme Tätigkeiten mit eingebaut. Dadurch soll der zunehmende Rückzug des Betroffenen, der auch dazu führt, dass immer weniger positive Dinge erlebt werden und so die Depression verstärkt wird, aufgehalten werden. Gelegentlich kann auch eine Wachtherapie (so genannter therapeutischer Schlafentzug in der zweiten Nachthälfte) am nachfolgenden Tag zu einer Antriebssteigerung und Aufhellung der Stimmung führen.
  • Früher kam bei schweren Depressionen eine Elektrokrampftherapie ("Elektroschock") zum Einsatz. Wegen ihrer Nebenwirkungen ist diese jedoch nicht mehr üblich.

    Liegt der Depression eine körperliche Ursache zugrunde, so ist diese Erkrankung durch einen Spezialisten zu behandeln. Ist die Depression Folge einer medikamentösen Behandlung, sind eventuell alternative Arzneimittel zu finden.