Boreout - krank vor Langeweile

Gelangweilte Frau im Büro: Ein Boreout kann krank machen
Ein Boreout kann krank machen
Burnout – das Ausbrennen im Job – kennen die meisten. Aber es gibt auch das Gegenteil: Boreout – die Langeweile im Job, die krank und depressiv machen kann.

Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Boreout?
So macht ein Boreout krank
Boreout - wer ist betroffen?
Boreout - das sind die Ursachen
Bildergalerie: 5 Tipps gegen Boreout
Bildergalerie: Mobbing - 9 Tipps, wie Sie sich wehren
Burnout - Ursachen, Symptome, Therapien
Burnout - die häufigsten Gründe
Special Burnout - raus aus der Sackgasse
Burnout - Tipps für Angehörige

Was ist ein Boreout?

Beim Burnout-Syndrom brennen Menschen im Job aus. Sie hetzen von Termin zu Termin, die Arbeit stapelt sich auf dem Schreibtisch und lässt sich auch mit täglichen Überstunden nicht bewältigen. Beim Boreout (engl. boredom) ist genau das Gegenteil der Fall: Menschen mit einem Boreout-Syndrom sind unterfordert im Job, sie haben nichts oder zu wenig zu tun, Langeweile ist an der Tagesordnung und die Aufgaben, die sie ausführen sollen, sind alles andere als eine Herausforderung für sie.

So macht ein Boreout krank

Genau wie ein Burnout kann auch das Boreout belastend sein und krank machen – es kann zu Rückenschmerzen, Herz-Kreislauf-Problemen und im schlimmsten Fall zu einer Depression kommen. Während das Burnout aber ein gewisses Renommee genießt, weil Menschen viel schuften und sich für ihre Firma aufreiben, ist es damit beim Boreout nicht weit her. Betroffene gelten oft als faule, lustlose und desinteressierte Schreibtischtäter, die sich Arbeit vom Hals halten und den ganzen Tag den Kuli auf dem Tisch hin- und herschieben.

Boreout – wer ist betroffen?

Boreout betrifft typischerweise Menschen mit Jobs, in denen durch Rationalisierung und Computerisierung Aufgaben wegfallen, die sonst ein Mensch erledigen würde. Das gilt vor allem in der Verwaltung und im Dienstleistungssektor. Aber auch bei einer Auftragsflaute kann Leerlauf im Betrieb herrschen, weil es weniger zu tun gibt – bei Menschen, die den ganzen Tag nur Däumchen drehen, keine Aufgaben und keine Ziele für den Tag haben, kann es zum Boreout kommen.

Boreout – die Ursachen

Auch das Verhalten der Führungskraft kann zu Borout führen. Wer einen Chef hat, der Mitarbeiter schlecht koordinieren oder keine Aufgaben abgeben und delegieren kann, läuft Gefahr, ein Boreout zu erleiden. Denn: Auf seinem Schreibtisch kommt keine Arbeit an. Mitarbeiter solcher Führungskräfte kündigen innerlich, distanzieren sich schließlich vom eigenen Unternehmen und verbringen ihre Zeit damit, Arbeit zu vermeiden, Geschäftigkeit vorzutäuschen und ihre Zeit bis zum Feierabend abzusitzen. Rund 15 Prozent der Arbeitnehmer hätten innerlich gekündigt, ermittelte das Gallup-Institut im Jahr 2015. Und rund 70 Prozent der Beschäftigten machten Dienst nach Vorschrift.

Fehlende Arbeitsanweisungen und mangelndes Feedback des Chefs münden schließlich in der totalen Langeweile. Aber das Nichtstun führt zu einem enormen Leidensdruck. Denn Menschen mit Boreout werden zu Außenseitern, wenn die Gegenüber im Büro alle geschäftig sind und Leistungen für das Unternehmen erbringen. Der Frust setzt auch ein, weil man seine Fähigkeiten nicht einsetzen und Neues dazu lernen kann, die Anerkennung und Wertschätzung fehlen und man auch keine Verantwortung übertragen bekommt. Die wenigsten verfügen über das Selbstbewusstsein, Aufgaben und Verantwortung von ihren Chefs einzufordern.

Ein Boreout kann auch entstehen, wenn sich Arbeitnehmer einen Job suchen, für den sie eigentlich überqualifiziert sind. Sie sind gelangweilt von den für sie anspruchslosen Aufgaben und daraus entsteht Lustlosigkeit

Boreout – Symptome wie beim Burnout

Ein Boreout-Syndrom ist zwar noch wenig erforscht, aber Betroffene können ähnliche Symptome wie bei einem Burnout entwickeln. Dazu zählen:

  • Schlafstörungen
  • Depressionen
  • Magenbeschwerden
  • Tinnitus
  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen

Übrigens: Selbstständige leiden fast nie unter dem Boreout. Sie sind ständig im Sinne ihrer eigenen Firma unterwegs, versuchen, ihr Geschäft voranzutreiben und stecken ihre ganze Energie und ihr Herzblut hinein. Sonst würde ihre Firma vermutlich schnell Pleite gehen.