Grippe - impfen lassen oder nicht?
Grippe riskant für Schwangere
Eine Befragung von Schwangeren ergab zum Beispiel, dass in der Saison 2012/2013 nur gut 23 Prozent der werdenden Mütter geimpft waren. Etwa 30 Prozent der Schwangeren wussten überhaupt nicht, dass sie sich gegen Influenza impfen lassen sollten. Die am häufigsten genannten Gründe waren, dass ihnen das Vertrauen in die Grippeimpfung fehlte und sie ihr eigenes Risiko, an einer Grippe zu erkranken, als gering einstuften.
„Während der Schwangerschaft ist die Immunabwehr weniger aktiv, sodass schwangere Frauen anfälliger für Infektionen sind und das Risiko für schwere Verläufe der Grippe steigt“, warnt Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Die Grippeimpfung der werdenden Mutter schütze aber auch das Kind nach der Geburt.
Die beste Zeit für eine Grippeimpfung
Der beste Zeitraum für die Grippeschutzimpfung sind die Monate Oktober und November. Die saisonalen Impfstoffe setzen sich jedes Jahr aus Bestandteilen der aktuell weltweit zirkulierenden Virustypen zusammen. Die Zusammensetzung des Impfstoffs für die Saison 2014/2015 sei unverändert gegenüber der Vorsaison, erklärt Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI). Eine erneute Impfung ist aber trotzdem empfehlenswert, da die Schutzwirkung vermutlich nur eine Saison anhält und von vielen Faktoren abhängt. Nach der Impfung ist der Impfschutz in 10 bis 14 Tagen aufgebaut. Gut 15 Millionen Impfstoffdosen sind bislang freigeben.
Verschiedene Grippe-Impfstoffe
Es gibt eine große Bandbreite von Influenza-Impfstoffen. Bei Personen über 65 Jahren werden beispielsweise Grippeimpfstoffe mit Wirkverstärker eingesetzt. Für Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 17 Jahren gibt es einen Impfstoff, der als Nasenspray angewendet wird. Außerdem ist ein Zellkultur-Impfstoff für Hühnereiweißallergiker erhältlich. Eine Übersicht über die Impfstoffe bietet die Website des PEI unter www.pei.de/influenza-impfstoffe.
So wirksam ist die Grippe-Impfung
Die Wirksamkeit der Grippeimpfung hängt von vielen Faktoren ab und ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Dies hängt unter anderem damit zusammen, inwieweit die im Impfstoff enthaltenen Virusvarianten den tatsächlich zirkulierenden Grippeviren entsprechen.
Auch das Alter beeinflusst die Wirksamkeit. Bei Senioren sind bis zu zwei Drittel der Geimpften nach einer Impfung geschützt. Durch die jährliche Grippeschutzimpfung treten weniger schwere Grippeerkrankungen und Folgekrankheiten wie etwa eine Lungenentzündung auf und das individuelle Erkrankungsrisiko sinkt.
Grippe: „Alle Schutzmöglichkeiten nutzen“
Die Grippewelle in der Saison 2013/2014 begann spät und endete früh. Die Zahl der zusätzlichen Arztbesuche während der Influenzawelle 2013/2014 wird auf 780.000 geschätzt. Diese Daten gehen aus dem neuen Bericht zur Influenzasaison 2013/2014 hervor.
Damit war die Zahl der durch Influenza bedingten Arztbesuche historisch gering - sie betrug nur ein Zehntel des Wertes der außergewöhnlich starken Saison 2012/2013. Diese Stärkeschwankungen im Zwei-Jahres-Rhythmus wurden auch schon häufig in der Vergangenheit beobachtet. Mediziner mahnen deshalb zur Vorsicht für die kommende Saison. „Um das individuelle Erkrankungsrisiko zu senken, sollten alle Schutzmöglichkeiten gegen Grippe genutzt werden“, betont RKI-Präsident Reinhard Burger.
Datum: 28.10.2014