Männer mögen fröhliche Frauen
Männer erkennen Fröhlichkeit, Frauen die Wut
Gehirne nutzen unterschiedliche Strategien
Bei Frauen wiesen die Forscher eine frühere und höhere Aktivität über dem rechten Temporallappen nach - einer Gehirnregion, in der die neuronalen Netzwerke für Bewegungswahrnehmung und Erkennen emotionaler Körpersprache überlappen. Bei Männern wurde dagegen eine spätere Gehirnaktivität über dem Frontalhirn aufgezeichnet - dort, wo sozial relevante Entscheidungen getroffen werden. Die Gehirne beider Geschlechter bedienten sich unterschiedlicher spezifischer Strategien zum Lesen von Körpersprache, so die Forscher.
Die weit verbreitete Annahme, dass Frauen grundsätzlich nonverbale Signale besser verstehen, ließ sich also nicht bestätigen. Geschlechtsunterschiede beim Verstehen von Körpersprache gab es aber - und zwar abhängig von der Art der Emotion: Männer erkennen besser fröhliche, Frauen wütende Körpersignale. Die Ergebnisse seien auch für das Alltagsleben von großer Bedeutung: scheinbar mögen Männer einfach fröhliche Frauen, so das Fazit der Forscher.
Nutzen für die Medizin
Die Resultate seien aber auch für die Medizin relevant. Bei Autismus, ADHS, Schizophrenie, Depression, Angst- und Essstörungen sind auch die nonverbale Wahrnehmung und Kommunikation beeinträchtigt. Diese Störungen betreffen die Geschlechter in unterschiedlichem Ausmaß und Verhältnis. So können man gezielte Therapien entwickeln, wenn man die zugrunde liegenden neurobiologischen Geschlechtsunterschiede besser verstehe, erklären die Forscher.
Datum: 23.10.2014