Kontaktallergie beim Baby und Kind

Zarte Babyhaut braucht viel Pflege – besonders, wenn sie von einer Kontaktallergie geplagt wird.
Zarte Babyhaut braucht viel Pflege – besonders, wenn sie von einer Kontaktallergie geplagt wird.

Bei manchen Menschen löst das Berühren bestimmter Substanzen eine allergische Hautreaktion aus. Die Auslöser einer Kontaktallergie sind dabei sehr individuell: Der eine reagiert auf Nickel, der andere auf Duftstoffe und wieder andere sind auf Substanzen in der Kleidung allergisch. Eine Kontaktallergie ist zwar nicht ansteckend, für Betroffenen aber sehr unangenehm – und sie kann bereits im frühen Alter auftreten. Was Eltern bei einer Kontaktallergie Ihres Babys und Kleinkindes wissen sollten, lesen Sie hier.

Was ist eine Kontaktallergie?

Es sind eigentlich harmlose Substanzen, um die es bei einer Kontaktallergie geht: Metalle wie Nickel, Pflanzenbestandteile, Duft- oder Farbstoffe und viele andere sind für die meisten Menschen kein Problem. Bei einer Kontaktallergie stuft der Körper diese Stoffe jedoch als „Gefahr“ ein. In der sogenannten Sensibilisierungsphase beginnt der Körper, Abwehrzellen gegen den allergieauslösenden Stoff (Allergen) zu bilden. Warum genau es dazu kommt, ist bislang nicht geklärt.

In der Sensibilisierungsphase sind noch keine Hautreaktionen sichtbar, die Sensibilisierung verläuft meist unbemerkt. Erst bei erneutem Kontakt (Auslösephase) mit dem Allergen kommt es zu einer allergischen Hautreaktion. Nach etwa 24 bis 48 Stunden (Allergie vom Spättyp) machen sich beispielsweise Symptome wie Ausschlag, Juckreiz oder gerötete Haut bemerkbar. Von den Beschwerden sind in der Regel nur die Hautstellen betroffen, an denen die Berührung stattfand.

Übrigens: Eine Kontaktallergie hat nichts mit einer Neurodermitis zu tun, auch wenn die Beschwerden recht ähnlich erscheinen. Im Gegensatz zur Kontaktallergie spielen bei einer Neurodermitis wahrscheinlich genetische Ursache eine Rolle. Sie endet zudem häufig in der Pubertät, während die Kontaktallergie ein Leben lang besteht.

Kontaktallergie beim Baby: Welche Auslöser kommen infrage?

Theoretisch kann jeder Stoff eine Kontaktallergie bei Babys und Kindern auslösen, sowohl natürliche Substanzen wie Pflanzenstoffe als auch künstliche wie Duftstoffe in Kosmetika. Dennoch gibt es bestimmte Allergene, die besonders häufig zur Kontaktallergie führen:

  • Nickel, zum Beispiel in Schmuck, Knöpfen oder Besteck
  • Duftstoffe in Kosmetika, Parfums oder Waschmitteln
  • Kobalt, zum Beispiel in Schmuck oder Knöpfen
  • Formaldehyd in Desinfektionsmitteln oder Kunststoffen
  • Pflanzenbestandteile, beispielsweise aus Arnika oder Ringelblume

Das Problem mit der Kontaktallergie ist jedoch, dass es nicht immer einfach ist, das persönliche Allergen herauszufinden. Vor allem deshalb, weil die Hautreaktion erst nach einer gewissen Zeit auftritt.

Bei Babys und Kleinkindern kann die Kontaktallergie zudem durch die Bekleidung hervorgerufen werden. Die sogenannte Textildermatitis wird ebenfalls durch den Kontakt mit körperfremden Stoffen ausgelöst. Oft ist es der Stoff selbst, der zu den typischen Beschwerden führt – es kann aber auch das Etikett im Nackenbereich scheuern und so zu einer Hautreizung führen.

Auf Spurensuche: Eine Kontaktallergie beim Baby und Kleinkind erkennen

Während Kleinkinder bereits kommunizieren können, was ihnen Beschwerden bereitet, ist das bei Babys schon schwieriger. Um herauszufinden, ob eine Kontaktallergie vorliegt, müssen Eltern ein wachsames Auge haben. Hautrötungen oder Ekzeme, die nicht abheilen wollen oder immer wieder auftreten, sind ein möglicher Hinweis auf eine Kontaktallergie.

Beispielsweise finden sich bei einer Textildermatitis Rötungen oder Hautirritationen meist in den Bereichen der Armbeugen, Kniekehlen und Achseln, aber auch in der Leistengegend oder am Po. Bei einer Kontaktallergie auf Nickel hingegen sind die Hautareale des Babys genauer zu untersuchen, wo metallene Knöpfe oder Reisverschlüsse häufig in Hautkontakt treten.

Können Eltern nicht auf eigene Faust herausfinden, was die Kontaktallergie bei ihrem Baby oder Kleinkind auslöst, sollten sie einen Arzt aufsuchen. Dieser kann beispielsweise mittels Allergietest das individuelle Allergen herausfinden.

Linderung für zarte Babyhaut

Eine einmal erworbene Kontaktallergie bleibt ein Leben lang erhalten, bislang ist eine vollständige Heilung nicht möglich. Die einzige Möglichkeit, ein beschwerdefreies Leben zu führen, ist das Allergen zu meiden. Man spricht hierbei auch von einer Allergenkarenz.

Eine vollständige Vermeidung ist aber nicht immer möglich. Kommt das Kind mit dem allergieauslösenden Stoff in Kontakt und die Beschwerden der Kontaktallergie treten akut auf, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Beispielsweise können Eltern die juckende Haut ihres Babys mit Hausmitteln wie Kamillentee betupfen. Oder den Hautausschlag mit Olivenöl behandeln.

Darüber hinaus sollten Eltern darauf achten, Pflegeprodukte frei von Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen zu kaufen. Diese sind besonders häufig Auslöser einer Kontaktallergie. Babys Haut benötigt zudem viel Pflege – dafür gibt es unzählige Produkte. Wichtig ist vor allem, dass der pH-Wert zwischen 5 und 6,5 liegt. Auf Seife sollten Eltern beim Waschen zum Beispiel lieber verzichten, diese weist meist einen pH-Wert zwischen 9 und 11 auf und kann so den natürlichen Säureschutzmantel der Haut (um 5,5) gefährden.

Was können Sie noch tun? Wenn Eltern neue Babykleidung kaufen, sollten sie diese vor dem ersten Tragen mindestens einmal waschen; dadurch können eventuell allergieauslösende Rückstände entfernt werden. Besser ist noch, Sie setzen auf bio-zertifizierte Naturfaser – denn umso weniger Chemie in der Kleidung, desto besser für Babys Haut.