Kontaktekzem: Welche Behandlung darf es sein?

Frau steht vor Arzneimittelauswahl: Was soll sie zur Behandlung ihrer Kontaktallergie nehmen?
Was darf es sein? Bei der Behandlung von Kontaktallergien stehen Betroffenen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.

Im Alltag kommen wir ständig mit allen möglichen Substanzen in Kontakt: das Spülmittel beim Abwasch, der Hosenknopf an der Jeans oder ein neues Parfüm. Im Normalfall ist dies kein Problem, der Körper zeigt sich von den Stoffen wenig beeindruckt und akzeptiert sie als harmlos. Anders bei Menschen, die an einer Kontaktallergie leiden: Eigentlich harmlose Stoffe führen zu Juckreiz, Rötungen und Ekzemen auf der Haut. Betroffene fragen sich daher: Welche Behandlung kann ich meinem Kontaktekzem verordnen?

Auf einen Blick: Die Kontaktallergie und ihre Behandlung

  • Vorbeugung
  • Homöopathie
  • Salben und Cremes
  • Lichttherapie

 
Vorbeugen ist das A und O

Häufig trifft man es im Gesicht oder an den Händen an – das Kontaktekzem. Hervorgerufen wird es durch Berührung mit sogenannten Allergenen, also Substanzen, die eine Allergie auslösen. Der Körper stuft eigentlich harmlose Stoffe wie Nickel oder Latex als Gefahr ein und reagiert mit einer Entzündungsreaktion: meist an den Hautstellen, die mit dem Allergen direkt in Berührung kommen.

Ist das Immunsystem erst einmal gegenüber einem bestimmten Allergen sensibilisiert, besteht diese Allergie ein Leben lang. Eine vollständige Heilung der Kontaktallergie ist bisher nicht möglich – die Symptome sind äußerst unangenehm. Daher steht für viele Allergiker an erster Stelle, es erst gar nicht zu den Beschwerden kommen lassen und dem Ausbruch eines erneuten Schubes vorzubeugen. Ein Ziel, das leider nicht immer einfach zu verfolgen ist.

Mit den nachfolgenden Tipps können Sie die ersten Schritte in Richtung Hautschutz tun:

  • Ergreifen Sie individuelle Schutzmaßnahmen; das kann beispielweise eine Hautschutzsalbe oder spezielle, schützende Kleidung sein.
  • Nach dem Waschen sollten Sie Ihrer Haut Gutes tun: Mithilfe entsprechender Pflegeprodukte, beispielsweise mit dem Inhaltsstoff Milchsäure, stellen Sie den Schutzmantel der Haut wieder her.
  • Auf Desinfektionsmittel, Weichspüler oder unnötige Duftstoffe sollten Sie verzichten. In ihnen stecken oftmals Inhaltsstoffe, die eine Kontaktallergie auslösen können.

Ganz besonders wichtig für Kontaktallergiker ist es jedoch, den persönlichen allergieauslösenden Stoff so gut es geht zu meiden. Dies nennt man auch Allergenkarenz. Auch wenn eine vollständige Vermeidung aufgrund der Vielzahl der möglichen Allergene nicht zu 100 Prozent möglich ist, sollten Betroffene es dennoch versuchen. In manchen Berufsfeldern fällt dies besonders schwer: So können Friseure beispielsweise Handschuhe tragen, um eine Kontaktallergie an den Händen zu vermeiden.

Ist eine Hyposensibilisierung möglich?

Wer unter einer Allergie leidet, kann sich im Normalfall einer Immuntherapie unterziehen. Mithilfe des Verfahrens, auch Hyposensibilisierung genannt, wird der Körper nach und nach an das Allergen gewöhnt – im Idealfall kommt es dann bei erneutem Kontakt mit dem Allergen nicht mehr zu einer Überreaktion.

Sie möchten mehr über Hyposensibilisierung wissen – vor allem im Zusammenhang mit der Behandlung von Kontaktallergien? Hier erfahren Sie mehr!

Kontaktekzem: Behandlung mit Homöopathie

„Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden“ – das ist das Prinzip der Homöopathie. Konkret heißt das: Bei einem gesunden Menschen löst die verabreichte, verdünnte Substanz genau die Beschwerden aus, die beim Kranken geheilt werden sollen. Für die Behandlung der Kontaktallergie hat dies zur Folge, dass dem Patienten beispielsweise ein juckreizauslösendes Mittel verabreicht wird, um den Juckreiz letztlich abzuschwächen.

Die homöopathische Therapie des Kontaktekzems kann sowohl vorbeugend als auch akut erfolgen. Im ersten Fall soll durch die Einnahme das Immunsystem dauerhaft gestärkt werden, während sie im akuten Fall die akuten Beschwerden mindert.

Die Homöopathie ist eine sehr individuelle Therapieform. Für jedes Krankheitsbild und jeden Patienten wird der homöopathische Fahrplan passend ausgewählt und dosiert. Daher sollten Betroffene nicht auf eigene Faust eine Behandlung ihres Kontaktekzems beginnen, sondern sich von einem Fachmann beraten lassen. Er kann das passende Mittel empfehlen und den Behandlungserfolg überwachen.

Salben & Co.: Cremige Zuwendung für das Kontaktekzem

Unsere Haut macht so einiges mit: Sie schützt uns vor Kälte und Hitze, soll Druck oder Stöße aushalten und sich gegenüber Eindringlingen wie Bakterien behaupten. Kein Wunder also, wenn die Haut mitunter etwas gestresst ist und beispielsweise mit Trockenheit reagiert.

Noch schlimmer ist es, wenn eine Kontaktallergie vorliegt und die Haut überempfindlich wird: Rötungen, Juckreiz oder (ekzemartiger) Hautausschlag benötigen dann besondere Aufmerksamkeit. Neben der täglichen Pflege, die in der beschwerdefreien Zeit zu empfehlen ist, sieht die Behandlung der Kontaktallergie auch das Anwenden von speziellen Salben oder Cremes vor. Doch was heißt das? Generell kommt es auf das Erscheinungsbild des Kontaktekzems an. Bei der Salbengrundlage gilt:

  • Je akuter und nässender das Ekzem, desto wässriger die Salbengrundlage.
  • Je chronischer und trockener das Ekzem, desto fettender die Salbengrundlage.

Bei der Wahl des Produkts ist aber Vorsicht geboten: Schauen Sie sich die Inhaltsstoffliste genau an, denn auch hier können sich allergieauslösende Stoffe verbergen. Wenn Sie sich unsicher sind, welche Salbe oder Creme die richtige ist, lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.

Cortison-Behandlung

In schweren Fällen eines Kontaktekzems kann Cortison zum Einsatz kommen – dessen Aufgabe es ist, die bestehenden Entzündungen im Körper zu hemmen. Cortison ist zu diesem Zweck aber nicht nur in Salben oder Cremes anzutreffen, sondern kann auch in Form einer Tablette eingenommen werden. Man spricht dann von einer systemischen Cortison-Therapie, denn im Gegensatz zur Salbe ist bei der inneren Anwendung der gesamte Organismus betroffen – sowohl von den Wirkungen als auch den Nebenwirkungen.

In der Regel werden cortisonhaltige Mittel nur über einen kurzen Zeitraum verschrieben, da es bei längerer Anwendungsdauer zu möglichen Nebenwirkungen wie beispielsweise einer Verdünnung der Haut (Atrophie) kommen kann.

Lichttherapie bei Kontaktekzem

Eine Alternative zu den klassischen Behandlungsverfahren beim Kontaktekzem stellt die Lichttherapie dar. Sie dient in erster Linie dazu, den Juckreiz zu mildern und beim Abheilen der Hautsymptome zu unterstützen.

Am häufigsten wird die sogenannte PUVA-Therapie angewandt. Gemeint ist die Verabreichung von Psoralen (natürlicher Wirkstoff in ätherischen Ölen mancher Pflanzen), die die Haut empfänglicher für UV-A (langwelliges Licht) machen. Dabei werden dem Patienten die Präparate entweder in Tablettenform verabreicht oder äußerlich (Bäder, Cremes) auf der Haut angewandt. Nach einer entsprechenden Wirkzeit kann die Haut bestrahlt werden: Die UV-Strahlen sollen die Immunantwort bestimmter Zellen hemmen und so die Entzündung lindern. Im Laufe der Sitzungen wird die Dosis der Bestrahlung langsam erhöht.

Die Behandlung des Kontaktekzems mit der PUVA-Therapie erfolgt meist über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen – eine längere Anwendung ist aufgrund möglicher Risiken wie Hautkrebs nicht zu empfehlen.